Monkeewrench - 03 - Mortifer
Vereins dieses Jahr … Himmel, Mike. Du siehst aus, als wärst du von einem Laster überfahren worden! Was zur Hölle geht hier eigentlich vor?«
Halloran packte Eds Hand und schüttelte sie die ganze Zeit, während er antwortete, als hätte er vergessen loszulassen. »Die Frauen, nach denen wir suchen, stecken in größten Schwierigkeiten, Ed, und wir haben absolut keine Zeit zu verlieren. Müssen wir noch irgendwas wissen, bevor wir reingehen?«
Ed drückte seine Zigarette in einem Blumentopf aus, in dem bereits unzählige Marlboro-Filter zu sehen waren. »Nur dass dort eine Bande von FBI-Leuten ist, die mein Büro in Unordnung bringen und mich herumscheuchen, ohne mir den Grund dafür verraten zu wollen. Dieser Anruf von deinem Freund in Minneapolis hat sie ziemlich aufgerüttelt. Die Atmosphäre war von Anfang an ziemlich frostig, aber jetzt hab ich das Gefühl, als würde ich mich auf ganz dünnem Eis bewegen. Trotzdem, ich bin immer noch der Sheriff in diesem County. Ich hab meine Leute rausgeschickt, um nach Doug Lee zu suchen, und das ist im Moment alles, was mich interessiert.«
»Hast du schon irgendwas gehört?«, erkundigte sich Bonar.
»Zwei Deputys haben sich von unterwegs aus gemeldet, rein routinemäßig. Bis jetzt haben wir noch keine Spur von Doug oder den anderen.«
Agent Knudsen empfing sie im Eingangsbereich, und angesichts der Umstände war er überraschend herzlich. Magozzi schätzte, dass er einer von jenen PR-Typen war, die das FBI nach vorn schob, um Leute zu besänftigen, während es sich einmischte. Sein Gesichtsausdruck blieb völlig neutral, bis Magozzi ihm Harley und Roadrunner vorstellte.
»Und das hier sind Officer Davidson und Officer … Road.«
Harley bemühte sich nach Kräften, wie ein Polizist dreinzublicken, doch Roadrunner machte sich erst gar nicht die Mühe – es war hoffnungslos.
»Undercover«, fügte Magozzi hastig hinzu.
Knudsen blickte immer noch skeptisch drein.
»Von der Abteilung Computerkriminalität«, sagte Harley, und Knudsen nickte, als würde das alles erklären.
Knudsen warf einen Blick auf das Satfon, das Roadrunner in der Hand hielt. »Hatten Sie inzwischen Glück, eine Verbindung zu Ihren Frauen herzustellen?«
Magozzi schüttelte den Kopf. »Kein Glück, nein. Keine weitere Verbindung, keine Erklärung, woher der Anruf kam. Sie müssen uns Informationen geben, Agent Knudsen. Diese Frauen sind irgendwie mitten in diese Geschichte hineingeraten, und wir benötigen alles an Informationen, was Sie uns geben können, damit wir wissen, wo wir anfangen müssen zu suchen.«
»Das wurde bereits zugesagt. Ich gebe Ihnen, was ich kann, obwohl ich nicht glaube, dass es Ihnen weiterhelfen wird. Doch zuerst sollten Sie sich über etwas im Klaren sein, Gentlemen: Das hier ist unsere Show. Paul Shafer und das Minneapolis Field Office haben keine Jurisdiktion – wir sagen, was zu tun ist. Wir erweisen Ihnen einen persönlichen Gefallen, indem wir Sie mit einbeziehen, damit Sie nach Ihren verschwundenen Agenten suchen können. Wenn Sie sich allerdings auf irgendeine Weise in unsere Operation einmischen oder diese behindern, holen wir Sie von der Straße. Ist das klar?«
Alle nickten.
»Wie Sie bereits wissen, haben wir drei unserer Agenten verloren. Wir wollen nach Möglichkeit vermeiden, dass das FBI noch mehr Leute verliert, aber hier geht es um viel mehr Menschenleben, und das hat Priorität.«
Und das war der entscheidende Satz, der alles erklärte. Für einen Moment schwiegen alle schockiert. Magozzi dachte, dass er nur wenige Stunden zuvor noch Softballs auf eine runde Zielscheibe geworfen hatte, um seinen Freund Gino in ein Wasserbecken fallen zu sehen, und dass sein Magen geschmerzt hatte, weil er mehr frittiertes Zeug gegessen hatte als sonst in einem ganzen Jahr. Es war nur wenige Stunden her. Offensichtlich brauchte es nicht mehr, um die Welt aus der Achse zu kippen und alles, was irgendwie einen Sinn ergab, infrage zu stellen.
»Schön, gut, Herrgott noch mal, Mann – geben Sie uns etwas, mit dem wir arbeiten können.«
Knudsens Blick ging an Magozzi vorbei. »Sheriff Pitala? Dürfen wir Ihr Büro benutzen?«
»Warum denn nicht, zur Hölle? Sie würden es doch sowieso benutzen – trotzdem, danke, dass Sie gefragt haben.«
Sheriff Ed Pitalas Anwesenheit in seinem Büro war spürbar, selbst wenn er selbst nicht anwesend war. Dutzende von Fotos standen herum oder hingen an den Wänden, die meisten mit ihm in Verbindung mit großen, toten
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