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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Aufzeichnungen über den Anruf gibt. Der Typ, der das gesamte Netz von Wisconsin Cellular kontrolliert, hat mir soeben erzählt, in Fällen wie unserem würde es sich quasi um schwarze Magie handeln. Was hältst du davon? Die Leute, die das System betreiben, haben keine Ahnung, warum es manchmal dazu kommt. Herrgott im Himmel! Er sagte, wenn die Bedingungen perfekt wären, wenn es einen Sonnensturm gäbe oder Sonnenflecken oder der gottverdammte Jupiter in Konjunktion mit dem Mars steht, dann kann ein Telefon manchmal das Signal eines Mobilmasts auffangen, das sich weit außerhalb der normalen Reichweite befindet. Und wenn die Verbindung kurz genug ist oder stark genug verzerrt, dann wird sie in der Software nicht registriert.«
    »Das versuche ich dir doch schon die ganze Zeit zu sagen!«, rief Roadrunner von seinem Platz an der Konsole her.
    »Ja, ja, schon gut. Dieser Typ hat es in halbwegs verständlichen Worten erklärt.«
    Sie alle blickten auf, als Magozzi plötzlich die Stimme erhob. Er war endlich zu Paul Shafer in Minneapolis durchgekommen, und jetzt zitierte er wörtlich den Inhalt von Grace’ Anruf. Er hatte jedes Wort behalten. Er stand auf. »Wie weit ist es noch bis nach Beldon?«, brüllte er durch den Gang nach vorn. Er hatte völlig vergessen, dass es eine Bordsprechanlage gab. Dann wandte er sich wieder dem Telefon zu, lauschte einige Sekunden und explodierte schließlich. »Herrgott noch mal, Shafer! Haben Sie überhaupt zugehört? Sie hat etwas von Toten gesagt, wenigstens vier Toten, und die Frauen stecken mitten drin! Den Anruf zurückverfolgen – so ein Blödsinn! Das haben wir bereits versucht, und wenn diese Jungs es nicht können, dann bringen Ihre Leute das ganz sicher erst recht nicht zustande …« Und dann verstummte er und lauschte lange Zeit, bevor er schließlich den Hörer schweigend auflegte und hilflos zu Gino hinüber sah. »Das werdet ihr mir jetzt nicht glauben!«
    Alles im Abteil erstarrte und lauschte.
    »Shafer hat ein paar Leute aus dem Bett gerissen und mehr oder weniger seine eigene Karriere aufs Spiel gesetzt. Er hat alte Schulden wegen irgendwelcher Gefälligkeiten eingetrieben, und, wenn das nicht funktioniert hat, Drohungen ausgestoßen. Er sagt, die FBI-Leute in Wisconsin hätten ihre Undercover-Agenten eingeschleust, als eine Reihe von Leuten, die sie routinemäßig unter Beobachtung hatten, ungewöhnliche Dinge eingekauft haben. Die halten es nämlich für möglich, dass diese Leute Nervengas damit herstellen wollen.«
    Halloran fiel vor Schreck der Stift aus der Hand und rollte über die voll gekritzelten Seiten. Roadrunner saß dagegen stocksteif da und starrte auf die über den Monitor scrollenden Textzeilen, ohne etwas davon zu sehen.
    »Wie sicher ist das FBI?«, fragte Gino schließlich mit leiser, abgehackter Stimme.
    »Das konnte Shafer nicht sagen, aber er hat den FBI-Agenten in Beldon angerufen und ihn mit ein paar Hintergrundinformationen versorgt. Er hat ihm von Grace’ Anruf erzählt.« Magozzi atmete zitternd durch, mit den Nerven am Ende allein durch die Erwähnung ihres Namens. »Dieser Agent wird uns alles erzählen, was das FBI bis jetzt herausgefunden hat, sobald wir erst dort sind.«
    Vorn in der Kabine hatte Harley Davidson die Unterhaltung über die Bordsprechanlage verfolgt. Jetzt trat er das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    Zehn Minuten später waren sie in Beldon. Sie jagten so schnell an einem Geschwindigkeitsschild vorüber, dass Bonar keine Zeit fand, es zu lesen. Die Straßen lagen still und dunkel da, doch der Parkplatz vor dem Büro des Sheriffs war so hell erleuchtet wie eines von jenen Casinos mitten in der Prärie, und überall standen unauffällige zivile Limousinen herum. Magozzi vermutete, dass es im Innern des Gebäudes gleichermaßen wimmelte, nicht von Autos, sondern von dunklen, unauffälligen Anzügen. Harley hielt das Wohnmobil an, und Sekunden später quollen sie alle aus der Tür auf den Bordstein wie Brause aus einer undicht gewordenen Dose.
    Sheriff Ed Pitala erwartete sie bereits. Er stand draußen vor dem Haupteingang, eine glimmende Zigarette im Mundwinkel. Er sah schlank und durchtrainiert aus und ganz und gar nicht so alt, wie er in Wirklichkeit bereits war. Es fiel nicht schwer, sich vorzustellen, dass er einen FBI-Agenten gegen die Wand gerammt hatte. Doch als er Halloran und Bonar erblickte, grinste er erfreut.
    »Mike Halloran, mein Gott, wie lang ist das her? Du warst gar nicht beim Golfturnier des

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