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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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durchs Zimmer, auf den Weg nach unten. Als er aus dem Aufzug trat, standen Annie, Grace und Roadrunner mit Harley in der Diele.
    Annie klimperte mit den Wimpern – diesmal war John sich ganz sicher, dass es ihm galt – und wünschte ihm mit ihrer zuckersüßen, sinnlichen Stimme einen guten Morgen. Sie trug ein sonnengelbes Kostüm und dazu einen aufwendigen Hut mit einem kleinen Schleier daran, wie die Damen beim Kentucky-Derby. In der Hand hielt sie ein wunderschön verpacktes Geschenk mit einer grünen Satinschleife.
    «Guten Morgen allerseits. Was für eine wunderbare Überraschung, Sie alle noch einmal zu sehen.»
    Roadrunner grinste übers ganze Gesicht. «Wir würden Sie doch nicht ohne Abschied fortlassen, John.» Dann stupste er Annie wie ein aufgeregtes Kind. «Na los, gib’s ihm schon.»
    Annie hielt ihm das Päckchen hin. «Das ist von uns allen. Und sagen Sie jetzt bloß nicht so etwas Dummes wie ‹Das wäre doch nicht nötig gewesen›, sonst muss ich Ihnen den Hintern versohlen.»
    Smith zog eine Augenbraue hoch und sah sie an. «Das wäre doch nicht nötig gewesen.»
    Harley lachte. «Sie werden noch ein echter Witzbold, John. Schön für Sie.»
    «Machen Sie es auf, John», sagte Grace lächelnd.
    Er ließ sich Zeit mit dem Auspacken, als könnte er dadurch den Flug und seine bevorstehende Abreise herauszögern.
    «Mensch, John, Sie müssen ja ein wahrer Albtraum bei der Weihnachtsbescherung sein», stichelte Harley freundschaftlich. «Wenn Sie nicht langsam den Turbo reinhauen, verpassen Sie noch den Flieger.»
    John lachte leise, dann nahm er den Deckel von der Schachtel. Drinnen lagen ein Stapel ausgedruckter Seiten und eine kleine Kassette.
    «Das ist von Magozzi und Gino», sagte Grace. «Eine Kopie der Aufnahme, die der Richter auf dem Golfplatz gemacht hat, und ein Ausdruck sämtlicher Einträge seines Computertagebuchs.»
    John lächelte. «Wir teilen alle Informationen», murmelte er leise vor sich hin.
    «So war die Abmachung.»
    «Und was ist das hier?» Er zog ein einzelnes Blatt hervor, das ganz unten in der Schachtel lag. Es war eine Liste mit Namen, die er nicht kannte.
    «Ach, eigentlich nichts Besonderes», sagte Annie. «Einfach nur die Namen der anderen Mörder.»
    John kniff die Augen zusammen und sah Harley an, der auf den Fersen wippte und die Hände tief in den Hosentaschen vergraben hatte, wie ein kleiner Junge, der versucht, ein paar Frösche zu verstecken. «Wo haben Sie die her, Harley?», fragte er leise.
    Die Hände kamen aus den Hosentaschen hervor und breiteten sich froschlos vor ihm aus. «Das glaubt einem echt kein Mensch. Heute früh haben wir einen anonymen Hinweis gekriegt, dann haben wir die Namen ein bisschen überprüft, und es sieht ganz so aus, als wären sie alle echt. Wir dachten, vielleicht wollen Sie sie ja mit nach Washington nehmen und die Sache weiterverfolgen.»
    «Ein anonymer Hinweis.»
    «Genau. Eine E-Mail, aus dem Nichts.»
    «Ich nehme an, sie lässt sich nicht zurückverfolgen.»
    «So ist es.»
    Roadrunner schaltete sich ein. «Ist doch ’ne coole Sache, wenn Sie das Ihren Vorgesetzten aushändigen können und es auch noch stimmt, oder?»
    John sah sie alle nacheinander an. Keiner von ihnen verzog eine Miene. «In der Tat», sagte er schließlich. «Eine sehr coole Sache.»

Epilog
    Bisher hatte John Smith so ziemlich jedes Ziel, das er sich im Leben gesetzt hatte, immer um Haaresbreite verfehlt. Als Kind hatte er ein Superheld mit Umhang werden wollen und war stattdessen FBI-Agent im blauen Anzug geworden. Und auf der Universität hätte er Gott weiß was dafür gegeben, einer dieser glorreichen jungen Männer sein zu können, die beim America’s Cup um die Wette segelten und dabei Zaubersprüche wie «Großsegel hissen!» oder «Fertigmachen zum Halsen!» riefen.
    Dabei hatte er sich beim Segeln sogar als echtes Naturtalent entpuppt; er hatte nur nie eine Mannschaft gefunden, die ihn aufgenommen hätte, weil er sich all die verflixten Fachausdrücke nicht merken konnte. Sie waren dem nüchternen John immer etwas sehr albern vorgekommen. «Hart Steuerbord!» beispielsweise – wer dachte sich so was bloß aus? Warum sagte man nicht einfach «Rechts abbiegen»? Dann hätte jeder gewusst, was gemeint war. Aber darum ging es natürlich gerade. Jeder exklusive Club braucht seine eigene Geheimsprache.
    Wie merkwürdig also, dass er nach all den knapp verpassten Gelegenheiten und wahrscheinlich schon weit in der zweiten Hälfte seines

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