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1810 - Gier auf Leben

1810 - Gier auf Leben

Titel: 1810 - Gier auf Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Garner schluckte. Er fühlte plötzlich seinen Magen, der zu einem Stein geworden zu sein schien. Er war jemand, dem die Gerechtigkeit über alles ging. Warum sollte er dafür zahlen, dass er lebte? Nein, das sah er nicht ein. Er wollte dieser Bande nichts in den Rachen werfen. Zudem war er nicht mit Reichtümern gesegnet. Und eine wöchentliche Abgabe zumeist, nur um nicht zusammengeschlagen zu werden, das kam für ihn nicht infrage.
    Jetzt musste er die Konsequenzen tragen. Auch das war ihm bewusst gewesen, aber er hätte nicht gedacht, dass es ihn so hart und so schnell treffen würde.
    Verschwinden konnte er nicht, das stand fest. Er musste bleiben und sich den Hundesöhnen stellen. Sie sahen gar nicht mal so aus wie Schläger, wären in der City als Fußgänger nicht aufgefallen und auch nicht auf dem Campus einer Uni.
    Die drei schauten sich an. Kurz nur. Knapp war auch ihr Grinsen, das schnell wieder verschwand. Dann folgte die Frage, und die hörte sich auch nicht eben freundlich an.
    »Was sollen wir dir zuerst brechen? Den Daumen oder den Mittelfinger?« Ein Kichern folgte.
    Bruce sagte nichts. Allein die Vorstellung trieb ihm den Schweiß aus allen Poren.
    »Wir können dich auch zu Brei schlagen«, sagte der Zweite aus dem Trio.
    »Ja, weiß ich.«
    »Ach? Mehr sagst du nicht?«
    »Was wollt ihr denn hören?«
    »Dass du gern zahlen möchtest. Ist das klar? Du gibst uns das, was uns zusteht. Plus Zinsen, natürlich.«
    »Habe verstanden.«
    »Das ist gut.«
    Als hätte der Sprecher ein Stichwort gegeben, holten die drei ihre Waffen hervor. Da wurde ein Schlagring übergestreift, eine Keule kam auch zum Vorschein, und ein Metallrohr, das glänzte wie ein Spiegel.
    »Na, was sagst du?«
    Bruce Garner winkte ab. Plötzlich war ihm alles egal geworden. Er schrie auf und fuhr die drei Hundesöhne wild an.
    »Haut ab, ihr Säue. Verpisst euch. Ihr bekommt nichts, gar nichts! Haut einfach nur ab!«
    Es waren harte Worte, die er gesagt hatte. Aber es war ihm egal, er hatte ihnen nur noch zeigen wollen, dass er sich nicht einschüchtern ließ.
    Die Hundesöhne schauten sich an. Sie waren ziemlich perplex. So etwas hatten sie noch nie erlebt. Was bildete sich der Mistkerl nur ein.
    Er gegen drei?
    Und dann hörten sie etwas. Erst war es nur ein Geräusch in ihrem Rücken, dann veränderte sich dieser Laut. Das Geräusch verwandelte sich in eine Frauenstimme.
    »Wollt ihr das wirklich durchziehen?«
    Die Kerle wirbelten herum.
    Vor ihnen stand eine junge Frau mit pechschwarzen, wirr wachsenden Haaren. Sie trug als Oberteil eine Korsage, und ihre Beine steckten in einer engen Hose. Das Gesicht war bleich, nur um die Augen herum waren bläuliche Schatten zu sehen.
    »He, träume ich?«, fragte der Sprecher des Trios, der mit seinem Maul immer vorweg war.
    »Nein, die gibt es wirklich.«
    »Und was könnte sie wollen?«
    »Das hat sie doch gesagt.«
    »Ja, das hat sie. Aber sollen wir das ernst nehmen?«
    »Ich würde es euch raten«, erklärte die junge Frau, die fast noch ein Mädchen war.
    Auch Bruce Garner hatte sie gesehen. Im ersten Moment hatte er sich erschreckt, das war jetzt vorbei, denn nun wusste er Bescheid. Sie war gekommen, um ihn zu retten. Ausgerechnet sie. Das war verrückt. Das konnte sie niemals schaffen.
    Die drei Hundesöhne sagten nichts. Sie mussten ihre Überraschung erst überwinden. Bruce hörte sie heftig atmen, dann übernahm der Anführer wieder das Wort.
    »Was treibt dich denn hierher, du Schmachtlocke?«
    »Er!«
    »Na und?«
    »Ich hasse es, wenn man ihm etwas antun will.«
    »Aha. Dann bist du sein Beschützer?«
    »Kann man so sagen.«
    »Und du würdest alles für ihn tun?«, fragte der Kerl lauernd.
    »Ja, das würde ich.«
    »Oh – wie großzügig. Das kann übel enden.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Willst du es wirklich wissen?«
    »Ja.«
    Garner mischte sich ein. Er hatte sich bisher zurückgehalten. Zuerst trat er mit dem Fuß auf, dann schrie er die Frau an. »Bist du verrückt, Julie? Bist du durchgedreht? Das kannst du nicht tun. Geh wieder. Ich will es nicht.«
    »Und ob ich das tun kann«, flüsterte sie. »Und ob ich das kann. Komm jetzt her.«
    »Und dann?«
    »Komm einfach her!«
    Bruce Garner überlegte. Sollte er? Sollte er nicht? Er wusste es nicht, und er sah, dass ihn die drei Hundesöhne beobachteten. Einer von ihnen sagte: »Wenn du nur einen Schritt gehst, schlagen wir sofort zu. Das Risiko willst du doch wohl nicht eingehen?«
    Auch Julie hatte die Worte

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