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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Nachahmungs tätern – auf solche sind wir bisher noch nicht gestoßen. Aber dank unserer geliebten Berichterstatter wird das Format der Ankündigungen gerade fröhlich im Fernsehen und in allen Zeitungen verbreitet, und das ganze gottverdammte Internet brennt lichterloh. Und wir haben es jetzt mit lauter trittbrettfahrenden Arschgeigen zu tun, die wissen, dass sie einfach nur den dritten, fünften, siebten und elften Buchstaben ihrer Postings groß schreiben müssen, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu ernten. Allein in der letzten Stunde habe ich mehr als zweihundert neue Vorankündigungen aussortiert, und das nur für Minneapolis. Hier, ein Beispiel: ‹StAdT dEr seEn. Bob bumst Betty auf dem Männerklo.› Mann. Ich sage euch, es ist ein Albtraum. Wir wussten ja vorher schon nicht, was echt ist und was nur ein blöder Scherz, als die Sache noch geheim war, aber jetzt gehen wir völlig unter. Damit ihr eine Vorstellung habt, wie schlimm die Lage wirklich ist, kann ich euch sagen, dass die Abteilung für Cyberkriminalität des FBI gerade eine eigene Sonderkommission eingerichtet hat, die sich nur um diese Ankündigungen kümmert. Wann hat eine Regierungseinrichtung so was schon mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden geschafft?»
    «Und was sollen die tun?», fragte Magozzi. «Können sie überhaupt was tun?»
    Tommy zuckte die Achseln. «Die meisten dieser Posts sind albern, nach dem ‹Bob bumst Betty›-Muster, aber die zuständigen Behörden haben auch schon ein paar jugendliche Cyber-Rabauken ausgehoben, die es total lustig fanden, einen Mord an jemandem anzukündigen, der ihnen in der Cafeteria das Essensgeld geklaut hat. Nur, was macht man dann? Soll man etwa Dreizehnjährige einbuchten, weil sie Terrordrohungen verbreiten?»
    «Aber klar doch!», ereiferte sich Gino. «Großer Gott, gibt es da draußen eigentlich noch Eltern, oder ist es neuerdings schick, die Kindererziehung den Wölfen und dem Internet zu überlassen? Wenn meine Brut so was machen würde, ich würde sie fesseln und knebeln, mit Honig einschmieren und auf einen Feuerameisenhaufen werfen.»
    «Würdest du nicht», sagte Magozzi.
    «Gut, vielleicht nicht meine eigenen, aber die Kinder von meinem Nachbarn …»
    «Es sind ja nicht nur Kinder», unterbrach ihn Tommy. «Da sind auch noch einige andere Spinner dabei. Aber der Punkt ist, dass die Nachahmer technisch nicht in derselben Liga spielen wie unser Mörder – oder unsere Mörder im Plural. Sie verwenden keine Anonymisierungssoftware und weichen auch nicht auf ausländische Server aus, es ist also kinderleicht, sie zurückzuverfolgen. Die richtig schlimmen Finger sind ordentlich eingewählt.»
    «Ich wüsste ja gern, woher die Presse die ganzen Informationen hat», sagte Magozzi.
    Tommy zuckte die Achseln. «Wer wusste denn noch von dem Mist, außer Monkeewrench, dem FBI und uns? Ich vermute, es wird einer der Hacker gewesen sein, die das FBI hinzugezogen hat, einer mit vielen Informationen und wenig Kohle. Ich meine, wir wissen doch alle, dass das FBI schon ewig mit Hackern arbeitet, und die meisten stehen auch gleich Gewehr bei Fuß, wenn sie so ein Angebot bekommen, weil es fast immer um Geld oder Strafminderung geht. Aber es ist trotzdem riskant, wenn man sich von Verbrechern helfen lässt, andere Verbrecher zu schnappen. Also, wollt ihr noch mehr Nachrichten sehen, oder wollt ihr lieber wissen, was ich über die Opfer von der Liste, die ihr mir gestern gegeben habt, ausgegraben habe?»
    «Ist was dabei, was uns gefallen könnte?», wollte Gino wissen.
    «Na ja, nichts Weltbewegendes, aber ein, zwei Sachen sind schon ganz interessant.»
    Magozzi sah Tommy an. «Schieß los.»
    «Ihr kriegt das alles auch nochmal schriftlich, dann könnt ihr’s genauer nachlesen. Aber jetzt erst mal die Kurzfassung: Der gemeinsame Nenner für sechs der Opfer ist Minnesota. Und fünf dieser sechs haben Vorstrafen hier im Land der Seen. Was sagt ihr dazu?»
    Gino schnitt eine Grimasse. «Da will ich doch gleich nach Iowa ziehen.»
«Und welche Opfer sind vorbestraft?», fragte Magozzi.
    Tommy konsultierte einen handbeschriebenen Zettel, der etwa so gut zu lesen war, als wäre er auf Aramäisch verfasst. «Elmore Sweet aus Cleveland … da hattet ihr übrigens recht, das ist der, der sich in Ely rauslaviert hat. So kommt die Gerechtigkeit doch noch zum Zug.»
    «Spitze!» Gino boxte mit der Faust in die Luft.
    Tommy versuchte weiter, seine eigenen Notizen zu entziffern. «Dann der Typ vom Nordufer,

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