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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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hat, jetzt sitzt du hier vor einer offenen Bierflasche, die du ohne jeden Zweifel leeren wirst, und in ein paar Minuten wirst du diesen Leuten ohne entsprechende Genehmigung zwei unautorisierte Festplattenkopien beschaffen. Was kommt als Nächstes, John?
    Grace sah John Smith den inneren Kampf an, den sein Gewissen mit seinem gesunden Menschenverstand ausfocht. «John. Huttinger kannte nicht nur das Format der Vorankündigungen, er hat auch dieselben Umleitungen benutzt wie die anderen Mörder. Er muss mit diesen Leuten in Kontakt gewesen sein, und das ist sicher alles auf seinem Rechner dokumentiert. Ich weiß, Ihre Leute sind gut …»
    «Aber wir sind besser», warf Harley ein.
    Smith holte tief Luft und trank einen Schluck Bier. Dann nahm er sein Handy und wählte eine Nummer. «Mark, hier ist John aus Minneapolis. Schickst du mir auch ein paar Kopien von Huttingers Festplatten hierher? Nein, Genehmigungsnummern habe ich keine. Aber ich nehm’s auf meine Kappe.»
    Als er aufgelegt hatte, lächelte Grace ihn an.

Kapitel 27
    Als sie aus dem Restaurant zu Harleys Anwesen zurückkehrten, war es bereits nach elf Uhr nachts. John hatte dem kleinen Bier noch zwei Gläser Wein folgen lassen, und alle Pasta dieser Welt hätte nicht gereicht, um bei jemandem, der sonst nie trank, solche Alkoholmengen auszugleichen. Inzwischen war ihm auch wieder eingefallen, warum er sonst keinen Alkohol anrührte: Er bekam einen schweren Kopf davon und konnte kaum noch die Augen offen halten. «Ich fürchte, ich muss ins Bett. Aber ich danke Ihnen allen für den wunderschönen Abend.»
    «John hat recht», sagte Grace. «Wir könnten alle ein bisschen Schlaf brauchen, und ich zumindest habe vor, mir den heute in meinem eigenen Bett zu holen.»
    «Gar keine schlechte Idee, Süße», ließ sich Annie vernehmen. «Vor allem, nachdem ich hier praktisch nichts mehr zum Anziehen habe. Außerdem vermisse ich meine Häschenhausschuhe.» Sie sah zu Smith auf, und er hätte schwören können, dass sie dabei mit den Wimpern klimperte. Vielleicht war das aber auch nur eine schöne Träumerei von der Sorte, die einen befiel, wenn man Alkohol im Blut hatte. «Sie sollten allerdings besser nicht mehr fahren, John Smith.»
    Harley nickte. «Stimmt. Bleiben Sie doch hier, Smith. Dieses Motel, in dem Sie da wohnen, ist sowieso das Letzte, und Platz gibt es hier mehr als genug.»
    Er brachte John Smith im sogenannten Jungs-Zimmer unter, einer kleinen Suite gleich neben dem Büro. Sie beherbergte ein schweres Himmelbett, das selbst Heinrich VIII. mehr als genug Platz geboten hätte, eine Dampfdusche, eine Sauna, eine kleine Bar mit integriertem Spülbecken, die mit Single-Malt-Whisky und Kristalltumblern aus Waterford bestückt war, sowie einen Humidor, den John zunächst für einen Tischtresor hielt.
    Auf die übrige Ausstattung achtete er kaum, entdeckte allerdings gleich den schwarzen Kaschmir-Pyjama, der auf dem Bett bereitlag. Die übrige Monkeewrench-Besatzung war bereits Richtung Heimat aufgebrochen; nur Roadrunner war noch damit beschäftigt, ein letztes Mal die Warneinstellungen seines Computers zu überprüfen, als Harley und Smith ihm gute Nacht wünschten.
    Nach Mitternacht noch mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren, das ging weit über Johns Vorstellungsvermögen. In Washington, D. C., hätte so etwas ohnehin an Selbstmord gegrenzt, aber in Minneapolis sah die Sache anscheinend anders aus. Hier im Mekka des Mittleren Westens joggten die Menschen, sie fuhren Fahrrad und gingen bei Mondschein spazieren, in seliger Unkenntnis der Tatsache, dass solche Unternehmungen in anderen Großstädten tödlich enden konnten.
    «Roadrunner macht das ständig», beruhigte ihn Harley, als er ihm das Zimmer für die Nacht zeigte. «Handtücher liegen im Bad, und im Schrank sind noch weitere Decken. Brauchen Sie sonst noch was?»
    «Ich wüsste nicht, was. Danke, dass Sie mich hier übernachten lassen.»
    Harley schnaubte nur. «Null Problemo. Es wird Ihnen nicht leidtun, glauben Sie mir. Das Bett da ist so süß und weich wie Mousse au Chocolat, die Bettwäsche kommt aus Italien, und meine Pfannkuchen morgen werden Ihnen die Schuhe ausziehen. Außerdem sind die anderen alle nach Hause gefahren, und die Hütte hier wirkt ziemlich leer, wenn nur ich da bin. Ich habe ganz gern Gesellschaft beim Frühstück.»
    John hängte sein Jackett über den stummen Diener, der neben dem Bett stand. «Ja, ich auch.»
    Harley verschränkte die speckigen Arme vor der Brust und

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