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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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sie zwei bis unter die Zähne bewaffnete Schurken, die sich Einlass verschaffen und die Abteilung in die Luft jagen wollten.
    Mit einem Seufzer stützte Gino den Ellbogen auf die Ablage vor der Scheibe. «Detective Rolseth und Detective Magozzi», sagte er der Dame. «Wir dürfen hier rein. Wir sind die Guten.»
    Seit Gloria sich hatte freistellen lassen, um es mit einem Jurastudium zu versuchen, gaben die Aushilfen sich die Klinke in die Hand. Gino vermisste Gloria von Herzen. Frech, witzig und nie auf den Mund gefallen, hatte sie beim Morddezernat zum Inventar gehört, solange er zurückdenken konnte. Er vermisste ihre Art, die Abläufe im Büro zu organisieren und sich nie mit Höflichkeitsfloskeln aufzuhalten. Die zahlreichen Aushilfen waren meist junge Frauen, die aussahen, als hätten sie die Pubertät eigentlich noch vor sich. Sie wollten sich als Praktikantinnen ein paar Pluspunkte für den Lebenslauf verdienen, die ihnen einen direkten Weg auf die Polizeischule ebneten.
    Die aktuelle war allerdings anders. Sie hatte schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und sah aus, als wäre sie geradewegs dem Kloster entlaufen. Und sie musterte Gino mit diesem ruhigen, direkten Blick, der ihn bei Frauen immer besonders nervös machte. «Da werden Sie mir wohl Ihre Ausweise zeigen müssen.»
    Entrüstet klappte Gino seinen Polizeiausweis auf und drückte ihn an die Scheibe. «Ich bin jetzt zehn Jahre bei der Truppe, und noch nie wollte einer meinen Ausweis sehen.»
    «Dann wird es doch mal Zeit, eine neue, aufregende Erfahrung zu machen. Leider sehen Sie sich auf dem Foto da nicht mehr besonders ähnlich. Haben Sie in letzter Zeit ein bisschen zugenommen?»
    Gino funkelte sie wütend an. «Haben Sie in letzter Zeit mal mit dem Tod geliebäugelt?»
    Die Empfangsdame grinste und sah gleich deutlich weniger nach Nonne aus. «Ich bin eine Freundin von Gloria. Sie meinte, Beschimpfungen kämen hier gut an.»
    «Tja, da hat sie sich wohl getäuscht. Und Sie, meine Liebe, sind gerade auf dem besten Weg, mir den allerletzten Nerv zu rauben.»
    Sie warf einen weiteren Blick auf seinen Ausweis, las den Namen. «Ich hatte mal einen Hund, der hieß Gino. Wir mussten ihn einschläfern lassen.»
    Sie betätigte den Türöffner, und Magozzi sah Gino vielsagend an. «Ich glaube, sie mag dich.»
    Als sie sich gerade an ihre Schreibtische setzen wollten, klingelte Magozzis Handy. Er schaute auf das Display und zog erstaunt eine Augenbraue hoch. «Das sind die Kollegen aus Key West. Vielleicht haben sie ja was über Smith für uns.»
    Ein paar Minuten lang lauschte er schweigend, bedankte sich dann bei seinem Gesprächspartner und wählte die Nummer von Grace’ neuem Karten-Handy.
    «Was ist denn los, Leo?», wollte Gino wissen.
    Magozzi hob den Zeigefinger. «Ich muss erst Grace anrufen. Du kannst ja zuhören …»
    Gleich nach dem ersten Klingeln meldete sich Harley. «Hey, Magozzi.»
    «Hallo, Harley. Gib mir mal Grace.»
    «Sie duscht gerade. Kann ich dir irgendwie weiterhelfen?»
    «Sagt dir der Name Don Kardon was?»
    «Klar. Der Kumpel von John und Grace am Hafen.»
    «Ich hatte gerade einen Anruf von der Polizei in Key West. Kardon wurde letzte Nacht ermordet.»
    Normalerweise klang Harleys Stimme dröhnend und gut gelaunt, doch jetzt schrumpfte sie zu einem bloßen Flüstern zusammen. «Ach du Scheiße. Und wie?»
    «Von Kugeln durchsiebt. Der Beamte, der mich angerufen hat, sprach von drei Angreifern. Kardon hat sich gewehrt und wohl auch ein paar Mal getroffen, bevor sie ihn getötet haben. Zumindest haben die Täter eine Menge Blut am Tatort hinterlassen.»
    Harley schwieg einen Moment. «Kann das nicht ein Raubüberfall gewesen sein, oder waren es irgendwelche Geister aus seiner Vergangenheit? Grace hat erzählt, er war eine Zeitlang im Knast.»
    Magozzi rieb sich die Stirn. «Glaube ich nicht. Die Täter haben nämlich auch Johns Boot auf den Kopf gestellt. Alle Schubladen ausgekippt, alle Schranktüren eingeschlagen. Offenbar haben sie etwas gesucht und sich nicht darum geschert, wer das mitbekommt. Key West hat sämtliche Krankenhäuser und Kliniken im ganzen Bundesstaat kontrolliert, aber ohne Erfolg. Jetzt stehen sie ziemlich auf dem Schlauch. Die Mörder könnten ja auch mit dem Boot gekommen und auf demselben Weg wieder verschwunden sein.»
    Gino hörte dem Gespräch aufmerksam zu, massierte sich dabei die Oberlippe und dachte an den kümmerlichen Schnurrbart zurück, den er sich vor etwa hundert Jahren, als Männer

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