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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Jordan.
    Craig klappte das Handy zu. Dann sah er Leona an. »Ich muss einen Hausbesuch machen. Hättest du etwas dagegen, mich zu begleiten? Falls es doch falscher Alarm sein sollte, können wir gleich ins Konzert weiterfahren und kommen immer noch rechtzeitig zu unserem großen Auftritt. Das Haus der Stanhopes ist nicht weit von der Symphony Hall entfernt.«
    »Ist mir recht«, antwortete Leona fröhlich.
    Während er seine Smokingjacke überzog, eilte Craig an den Wandschrank neben der Eingangstür. Vom obersten Regalbrett nahm er seine schwarze Tasche und ließ sie aufschnappen. Seine Mutter hatte sie ihm zum Abschluss des Studiums geschenkt. Dieses Geschenk hatte Craig sehr viel bedeutet, denn er konnte sich vorstellen, wie lange seine Mutter heimlich kleinere Beträge von ihrem Haushaltsgeld hatte abknapsen müssen, um sie sich leisten zu können. Es war eine große, altmodische Arzttasche aus schwarzem Leder mit Beschlägen aus Messing. In seiner früheren Praxis hatte Craig sie nie benutzt, da er keine Hausbesuche machte. Doch während des letzten Jahres war sie häufig zum Einsatz gekommen.
    Craig warf eine ganze Reihe von Dingen in die Tasche, von denen er glaubte, dass er sie brauchen könnte, darunter auch ein Schnelltest für Biomarker, die einen Myokardinfarkt oder Herzinfarkt anzeigten. Seit seiner Zeit als Assistenzarzt hatte die Wissenschaft große Fortschritte gemacht. Damals dauerte es manchmal Tage, bis man die Resultate aus dem Labor bekam. Jetzt konnte er die Tests gleich am Krankenbett durchführen. Sie zeigten zwar keine quantitativen Ergebnisse an, aber das war nicht schlimm. Was zählte, war die Bestätigung der Diagnose. Danach nahm er noch sein tragbares EKG-Gerät vom obersten Regal und reichte es Leona.
    Als Craig sich offiziell von Alexis getrennt hatte, war er in eine Wohnung auf dem Beacon Hill im Zentrum von Boston gezogen. Es war eine helle Maisonettewohnung im vierten Stock ohne Aufzug an der Revere Street mit Sonnenterrasse und Blick über den Charles River nach Cambridge. Beacon Hill lag mitten in der Stadt und entsprach somit voll und ganz Craigs Bedürfnissen, vor allem da er sowohl mehrere gute Restaurants als auch das Theaterviertel zu Fuß erreichen konnte. Die einzige kleinere Unannehmlichkeit war das Parkplatzproblem. Er musste einen Stellplatz in einer Garage an der Charles Street mieten, die fünf Minuten Fußweg von seiner Wohnung entfernt lag.
    »Wie stehen die Chancen, dass wir noch rechtzeitig zum Konzert kommen?«, fragte Leona, als sie in Craigs neuem Porsche in westlicher Richtung über den Storrow Drive brausten.
    Craig musste schreien, um den röhrenden Motor zu übertönen. »Jordan scheint zu glauben, dass es diesmal ernst sein könnte. Das macht mir Sorgen. Da er mit Patience zusammenlebt, kennt er sie besser als jeder andere.«
    »Wie hält er es überhaupt mit ihr aus? Sie ist so eine entsetzliche Nervensäge, und er scheint doch ein ziemlich vornehmer Herr zu sein.« Leona hatte die Stanhopes ein paar Mal in der Praxis beobachtet.
    »Ich kann mir vorstellen, dass für ihn auch etwas dabei herausspringt. Ich glaube, sie ist diejenige, der das Geld gehört, aber wer weiß. Das Privatleben der Leute ist nie so, wie es nach außen hin zu sein scheint, mein eigenes bis vor kurzem eingeschlossen.« Dabei drückte er kurz Leonas Oberschenkel.
    »Ich verstehe gar nicht, wie du so viel Geduld mit deinen Patienten haben kannst«, wunderte sich Leona.
    »Es ist furchtbar anstrengend, und unter uns gesagt, ich kann sie nicht ausstehen. Zum Glück ist es ja nur eine kleine Minderheit. Aber ich wurde ausgebildet, um Kranke zu heilen. Hypochonder sind in meinen Augen nichts anderes als Simulanten. Und wenn ich Psychiater hätte werden wollen, dann hätte ich auch Psychiatrie studiert.«
    »Soll ich im Auto warten, wenn wir ankommen?«
    »Wie du willst«, antwortete Craig. »Ich weiß nicht, wie lange ich brauchen werde. Manchmal hält sie mich eine ganze Stunde fest. Vielleicht solltest du lieber mit reinkommen. Du wirst dich sicher langweilen, wenn du die ganze Zeit über im Auto bleibst.«
    »Es ist bestimmt interessant, zu sehen, wie sie leben.«
    »Sie sind nicht gerade das Durchschnittspaar.«
    Die Stanhopes bewohnten ein von einem weitläufigen, baumbestandenen Grundstück umgebenes großes dreistöckiges Ziegelhaus im georgianischen Stil in der Nähe des Chestnut Hill Country Club in einer exklusiven Gegend von Brighton, Massachusetts. Craig fuhr in die

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