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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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beiden Drinks in seinen Händen, die seine Möglichkeiten einschränkten. Nach kurzem Überlegen beugte er sich über den Mann, der sich seiner Begleiterin zuwandte. Er stellte eines der Gläser ab und tippte dem Mann auf die Schulter. Dieser drehte sich um und schaute Jack an. In seinen Zügen spiegelte sich kein Erkennen, Jack blickte in eine fragende Miene mit hochgezogenen Augenbrauen und gerunzelter Stirn.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Mann auf Englisch.
    »Craig?«, fragte Jack erneut und sah dem Mann dabei in die Augen. Als ehemaliger Augenarzt neigte er dazu, den Augen eines Menschen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. So wie sie oft genug Hinweise auf allgemeine Erkrankungen gaben, verhielt es sich auch bei Gefühlen. Jack bemerkte keine Veränderung.
    »Ich glaube, Sie verwechseln mich mit jemandem. Mein Name ist Ralph Landrum.«
    »Entschuldigung«, sagte Jack. »Ich wollte Sie nicht belästigen.«
    »Kein Problem«, entgegnete Ralph. »Wie heißen Sie?«
    »Jack Stapleton. Woher kommen Sie?«
    »Ursprünglich aus Boston. Und Sie?«
    »New York City«, antwortete Jack. »Wohnen Sie hier im Nacional?«
    »Nein«, sagte Ralph. »Ich habe ein Haus außerhalb der Stadt gemietet. Ich bin im Zigarrengeschäft. Was machen Sie?«
    »Ich bin Arzt.«
    Ralph lehnte sich zurück, so dass Jack seine Begleiterin sehen konnte. »Das ist Toya.«
    Jack und Toya reichten sich an Ralph vorbei die Hände.
    »Nett, Sie beide kennen zu lernen«, sagte Jack, nachdem er Toya zuliebe ein paar Brocken seiner mageren Spanischkenntnisse hervorgekramt hatte. Er nahm das zweite Glas wieder in die Hand. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie gestört habe.«
    »Hey, kein Problem«, entgegnete Ralph. »Das ist Kuba. Hier erwarten die Leute von Ihnen, dass Sie mit ihnen reden.«
    Mit einem Nicken verabschiedete sich Jack. Er ging um die Bar herum und kehrte zu Laurie zurück. Sie stützte sich auf dem Ellbogen ab und nahm einen der Drinks. »Das hat ja ziemlich lange gedauert«, sagte sie scherzhaft.
    Jack setzte sich auf seinen Liegestuhl und schüttelte den Kopf. »Bist du schon mal jemandem begegnet, von dem du sicher warst, dass du ihn kanntest?«
    »Ein paar Mal«, sagte Laurie und nippte an ihrem Drink. »Warum fragst du?«
    »Weil mir genau das gerade passiert ist«, sagte Jack. »Siehst du den Mann dahinten auf der anderen Seite der Bar, der sich mit der drallen Frau in Rot unterhält?« Jack deutete auf das Paar.
    Laurie zog die Füße herum, setzte sich hin und sah zur Bar hinüber. »Ja, ich sehe sie.«
    »Ich war mir sicher, dass es Craig Bowman ist«, sagte Jack und lachte kurz auf. »Er sieht ihm so ähnlich, dass es sein Zwilling sein könnte.«
    »Hast du nicht erzählt, Craig Bowman hätte sandfarbenes Haar, ungefähr so wie deines? Der Typ dahinten hat dunkle Haare.«
    »Na gut, abgesehen von den Haaren«, sagte Jack. »Es ist unglaublich. Ich traue meinen Sinnen nicht mehr.«
    Laurie drehte sich wieder zu Jack um. »Warum ist das so unglaublich? Kuba wäre ein idealer Ort für jemanden wie Craig. Es gibt bestimmt kein Auslieferungsabkommen mit den Vereinigten Staaten. Vielleicht ist er es ja tatsächlich.«
    »Nein, ist er nicht«, entgegnete Jack. »Ich war so dreist, ihn anzusprechen, und habe seine Reaktion beobachtet.«
    »Na ja, mach dir darüber nicht zu viele Gedanken«, sagte Laurie. Sie legte sich wieder gemütlich hin, den Drink in der Hand.
    »Mach ich schon nicht«, sagte Jack und folgte ihrem Beispiel. Aber es gelang ihm nicht, den Gedanken an diesen seltsamen Zufall aus seinem Kopf zu verbannen. Plötzlich hatte er eine Idee. Er setzte sich auf, suchte in der Tasche seines Bademantels nach seinem Handy und zog es heraus.
    Laurie hatte seine abrupte Bewegung gespürt und blinzelte zu ihm herüber. »Wen rufst du an?«
    »Alexis«, antwortete Jack. Seine Schwester nahm zwar das Gespräch an, erklärte Jack jedoch, dass sie keine Zeit habe, mit ihm zu reden, da sie gerade zwischen zwei Sitzungen sei.
    »Ich habe nur eine kurze Frage«, sagte Jack. »Kennst du zufällig einen gewissen Ralph Landrum aus Boston?«
    »Ich kannte ihn«, sagte Alexis. »Hör zu, Jack, ich muss jetzt wirklich los. Ich rufe dich in ein paar Stunden zurück.«
    »Warum sprichst du in der Vergangenheit von ihm?«, wollte Jack noch wissen.
    »Weil er tot ist«, sagte Alexis. »Er war einer von Craigs Patienten und ist vor ungefähr einem Jahr an einem Lymphom gestorben.«

 
Dank
     
    W ie jedes Mal bei meinen auf Fakten

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