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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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ihrer Tochter die Schachtel mit dem Cremehörnchen. »Das esse ich zum Tee.«
    »Du trinkst doch gar keinen Tee.«
    »Heute mache ich eine Ausnahme – zu Ehren von Herrn und Frau Hoffner.«
    Doherty schlug ihr vor, sie sollte ihn zu dem Gespräch mit dem Architekten begleiten, der für das Projekt in St. Margaret’s Court zuständig war.
    |35| »Ferdinand Olsen. Sein Büro ist in Laycock.«
    »Da gibt es eine sehr nette Teestube«, meinte Honey.
    »Das ist mir Grund genug.«

|36| Kapitel 5
    Ein glänzend poliertes Messingschild zierte das ehemalige Mühlengebäude aus rotem Backstein, das nun zum Büro von Ferdinand Olsen und Partnern umgebaut war. Die Mühle stammte aus der Zeit Wilhelms von Oranien und seiner Gattin Maria, als William Penn dem Staat Pennsylvania seinen Namen gegeben hatte und die Männer Kniehosen und große Spangen an den Schuhen trugen.
    An einer Seite des Anwesens führte eine Gasse vorüber, und draußen konnte man auf einer kopfsteingepflasterten Straße parken. Die Teestube, die selbstgebackene Scones mit Butter und Marmelade nebst einer Auswahl verschiedener Teesorten anbot, lag schräg gegenüber. Honey lief das Wasser im Mund zusammen, als sie begehrliche Blicke in diese Richtung warf. Aber sie waren ja in amtlicher Mission hier, und das ging vor.
    Große Glastüren führten in ein Atrium mit alten Backsteinmauern und gewaltigen, freigelegten Dachsparren. In einer Ecke plätscherte neben einigen alten Mühlsteinen und einem Mühlrad aus Eiche ein Brunnen. Vor ihnen arbeiteten Leute im Erdgeschoss hinter Rauchglasscheiben im Zeichenbüro. Über eine Treppe gelangte man zu weiteren Büros ins Obergeschoss.
    Mr. Olsens Büro lag im ersten Stock. Honey hatte vermutet, dass der Name skandinavischen Ursprungs war, und hatte folglich einen blonden, blauäugigen Hünen erwartet. Nun stand vor ihr ein Mann mit sonnengebräunter Haut, wilden, schulterlangen schwarzen Locken und der Art samtbraunen Augen, die in Kitschromanen gern als »glutvoll« beschrieben werden. Er drückte ihnen beiden fest die Hand.
    |37| »Schreckliche Sache«, sagte er. Seine Stimme war angenehm tief, aber nicht sonderlich laut. Doch schließlich brachte er ja auch zum Ausdruck, dass er das Geschehene bedauerte.
    Nachdem er ihnen eine Erfrischung angeboten hatte – die sie beide ablehnten –, fragte er, ob er ihnen helfen könne.
    »Ich tu gern, was ich kann. Wenn ich auch nicht behaupten kann, viel darüber zu wissen, was geschehen ist.«
    Er lächelte freundlich. Er war ziemlich attraktiv, wenn man den dunklen Typ mochte: durchtrainiert, aber eher schlank als muskelbepackt. Mit Wams, roter Schärpe und Schwert, dazu hautengen Hosen würde er einen schneidigen Piraten abgeben, dachte Honey.
    Man konnte ihr wohl an den Augen ablesen, welches Bild ihr gerade vor dem geistigen Auge schwebte.
    »Geht es Ihnen nicht gut, gnädige Frau?«
    Honey war zutiefst beschämt, als sie feststellte, dass sie noch immer Mr. Olsens Hand umklammert hielt, etwas zu fest für eine erste Bekanntschaft.
    »Verzeihung.« Sie wurde puterrot. »Sie sind nicht ganz so, wie ich erwartet hatte.«
    Er lächelte, und strahlend weiße Zähne blitzten auf und bildeten einen tollen Kontrast zu seiner gebräunten Haut.
    »Sie sind überrascht, weil ich nicht aussehe wie die meisten Skandinavier. Meine Mutter war Spanierin.«
    Honey nickte. »Das erklärt alles.«
    »Wie lange kannten Sie den Verstorbenen schon?« Diese Frage lenkte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit wieder auf den Grund ihres Besuchs. Honey bezweifelte, dass Doherty überhaupt mitbekommen hatte, dass ihre Gedanken abgeschweift waren.
    Olsen ging bereitwillig auf das neue Thema ein. »Erst seit er vom Projekt-Team als Innenarchitekt beauftragt wurde. Meine Firma hat lediglich die Pläne für die Umbauten gemacht, die Bauzeichnungen angefertigt und, wenn nötig, die Baugenehmigungen eingeholt. Sie wissen vielleicht nicht, |38| dass St. Margaret’s Court innen und außen unter Denkmalschutz steht. Modernisierungen und Umbauten sind bei einem so alten Gemäuer eine ziemlich heikle Sache.«
    Während Honey zuhörte, wanderten ihre Augen zu seinen Händen. Die waren groß und lagen mit gespreizten Fingern flach auf dem Tisch. Wer immer für Philippes grausamen Tod verantwortlich war, musste starke Hände haben. Ferdinand Olsen hatte starke Hände. Honey spürte, wie sich ihr der Hals zuschnürte.
    Doherty fuhr inzwischen mit der Befragung fort. »Wo waren Sie vorgestern zwischen zweiundzwanzig

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