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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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versichert. Er hatte ihr in Kurzfassung die Geschichte der Familie Berkeley und des Schlosses erzählt, das auf halbem Weg zwischen Bath und Gloucester liegt. Und er hatte äußerst zufrieden dreingeschaut, als sie bei einigen gruseligeren Einzelheiten etwas grün im Gesicht wurde.
    »War es jedes Mal die gleiche Taxifirma?«
    Cora nickte. »Busy Bee. Schwarzes Auto.«
    »Was ist mit Ihrem Mann?«
    |28| »Was soll mit dem sein?« Ihr Ton war säuerlich, die Augen waren hart wie Kieselsteine. Viel Zuneigung wurde hier nicht verschwendet.
    »Hat der sich mal mit Mr. Weinstock unterhalten?«
    »Kann sein. Der hat immer nach zerstoßenem Eis gefragt.« Sie lachte. »Sie hätten Mervyns Gesicht sehen sollen, wenn er die Eiswürfel mit dem Nudelholz zertrümmert hat – wenn Blicke töten könnten. ›Warum kann der verdammte Kerl nicht wie alle anderen Menschen Eiswürfel nehmen?‹, hat er immer gesagt.«
    Zerstoßenes Eis. Honey wusste aus eigener Erfahrung, dass Amerikaner zerstoßenes Eis liebten. Es konnte einen wirklich nerven, wenn sie sich mit nichts anderem zufrieden geben wollten, wo doch auch andere Gäste noch Wünsche hatten. Aber wir tun gern unser Bestes für Sie, dachte sie.
    »Ich weiß, dass Ihr Mann im Augenblick zu tun hat, aber ich würde gern noch kurz mit ihm sprechen.«
    Cora stand auf und steckte den Kopf aus dem Wintergarten. »MER-VYN!« Ihre Stimme hätte Tote auferwecken können.
    »Keine Chance«, sagte sie, als sie zurückkam. »Der hat angeblich den Typen von der Müllabfuhr mit der Gefriertruhe geholfen. Ist wohl dabei ins Schwitzen gekommen und hat beschlossen, dass er ’n paar Bierchen braucht.«
    »Er ist in die Kneipe gegangen?«
    »Mh.« Cora rümpfte die Nase und zog noch einmal an ihrer Zigarette. »Sein zweites Zuhause.«
    Honey verengte die Augen, teilweise wegen des verdammten Rauchs und teilweise, weil sie im Kopf eine Liste aller Fragen machte, die sie stellen musste. Sie schrieb den Namen des Amerikaners auf, notierte auch, dass sie den Taxifahrer ausquetschen müsste, falls Mr. Weinstock nicht auftauchte. Sie strich mit der Hand über ein Blatt ihres Notizblocks. Das war alles sehr befriedigend. Denn Detektivarbeit im besten Agatha-Christie-Stil funktionierte doch so, dass man eine Möglichkeit nach der anderen ausschloss? Oder wie machten das die Kommissare im Fernsehen?
    |29| Sofort fiel es ihr wieder ein. »Könnte ich mir mal seine Sachen ansehen?«
    Cora erhob sich von ihrem Stuhl. »Warum nicht.« Sie führte Honey zu einem Kabuff unter der Treppe. »Da sind sie.«
    Zwei Reisetaschen, eine kleiner als die andere, aber beide nicht sonderlich groß.
    »Prima!« Sie lehnte sich vor und wollte die Reisetaschen hervorziehen.
    Entrüstet hinderte Cora sie daran. »Das ist nun wirklich nicht nötig, dass Sie mir hier meine Empfangshalle vollstellen. Ich erwarte Gäste.« Sie sagte das, als befänden sie sich im Royal Crescent Hotel und jeden Augenblick müsste die Autoeskorte eines Staatspräsidenten hier eintreffen, nicht etwa eine Horde pickeliger Rucksacktouristen.
    Ehe Honey auch nur die Chance hatte, sich umzusehen, wohin sie die Taschen sonst bringen könnte, hatte Cora sie schon wieder in das Kabuff geschoben. »Da, ich kann die Tür nicht zumachen, ohne sie abzusperren, aber das geht schon. Sie haben da drin auch Licht. Klopfen Sie einfach, wenn Sie fertig sind, dann lass ich Sie wieder raus.«
    Horrorgeschichten à la Stephen King zogen vor Honeys geistigem Auge vorüber. Sie konnte sich an keine erinnern, in der eine irre Pensionswirtin eine ahnungslose Amateurdetektivin unter einer Treppe einsperrt, aber das hieß ja nicht, dass es nicht im Bereich des Möglichen war.
    Nachdem Honey ihre Nerven beruhigt und ihrem wild pochenden Herzen gut zugeredet hatte, hockte sie sich hin und fing an, den Inhalt der Taschen zu untersuchen.
    An der Kleidung war nichts Ungewöhnliches: die typischen bügelfreien Sachen, die jeder vernünftige Mensch auf eine längere Reise mitnehmen würde.
    Die Flugtickets und der Pass steckten in einer durchsichtigen Plastikhülle mit Reißverschluss. Das war besorgniserregend, wenn auch nicht ungewöhnlich. Die meisten Leute trugen allerdings ihre Pässe bei sich, wenn sie keinen Zugang zu einem Safe hatten. Und einen Safe hatten nur die feineren Hotels.
    |30| »Also, ich würde meinen Pass mitnehmen, wenn ich in einer Pension wie dieser hier wohnte«, murmelte Honey vor sich hin. »Du hast das nicht gemacht …« Sie verstummte. Warum den Pass

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