Mord mit kleinen Fehlern
Buch
Die attraktive rothaarige Anwältin Anne Murphy arbeitet seit kurzem bei der Anwaltskanzlei Rosato & Associates, einem reinen Frauenteam. Sie war von Kalifornien nach Philadelphia gezogen, weil sie dort ständig von einem Spanner verfolgt und bedroht wurde. Die Verteidigung eines Mandanten, der wegen sexueller Nötigung vor Gericht steht, ist für Anne aber eine große Herausforderung - auch in privater Hinsicht, denn der Anwalt der Gegenpartei, Matt Booker, ist äußerst anziehend und sympathisch. Aber durch die berufliche Gegnerschaft ist er - zumindest für die Dauer des Verfahrens - für Anne tabu. Als ihr im Prozess ein entscheidender Coup gelingt, entschließt sie sich, zur Vorbereitung auf die nächste Etappe ein Wochenende auf dem Land zu verbringen. Also bittet sie eine flüchtige Bekannte, in dieser Zeit ihre Katze zu füttern. Als sie am folgenden Morgen ihr eigenes Bild in der Zeitung sieht und liest, sie sei ermordet worden, ist Anne schockiert. Und sie weiß sofort, wer in Wahrheit dem mörderischen Anschlag zum Opfer gefallen ist: Ihre Katzensitterin Willa Hansen, ebenfalls rothaarig und von ähnlicher Statur wie sie selbst. Anne ist überzeugt, den Täter zu kennen: jenen Spanner Kevin Satorno, der eigentlich in Kalifornien hinter Gittern sitzen sollte. Satorno ist also zum Äußersten fähig, und Anne befürchtet, dass er, wenn die Medien seinen Fehlschlag publizieren, ein zweites Mal zuschlägt. Also beschließt sie, den Irrtum der Polizei nicht zu melden, sondern als »Tote« die Suche nach dem Mörder selbst in die Hand zu nehmen. Dabei bringt sie sich in tödliche Gefahr, denn sie ahnt nicht, dass noch ein anderer an ihrem Ableben Interesse hat ...
Autorin
Lisa Scott hat als Anwältin für das US-Berufungsgericht und in einer großen Kanzlei in Philadelphia gearbeitet. Bereits ihr erster Roman »Die Katze war noch da« wurde von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Für ihr zweites Buch »Rosen sind rot« (geschrieben unter dem Autorennamen Lisa Scottoline) erhielt sie den Edgar-Allan-Poe-Preis, die begehrteste Auszeichnung für Kriminalliteratur in Amerika.
Als Blanvalet Taschenbuch lieferbar:
Als Lisa Scott:
Die Zwillingsschwester (35472) - Und wenn du nicht die Wahrheit sprichst
( 35408) - Alte Schulden (35608)
Als Lisa Scottoline:
Rosen sind rot (43917) - Rudern ist kein Alibi (43918) - Freispruch für einen Mörder (43919)
F ür meine Leser und Leserinnen,
mit aufrichtigem Dank.
I hre Hingabe erwidere ich,
mit meiner eigenen Hingabe.
May you always be courageous.
Bob Dylan, »Forever Young«
When other friendships have been forgot, ours will still be hot.
Lucy und Ethel
(nach dem Cole Porter Song Friendship)
in I love Lucy, Folge 69
»Lucy and Ethel Buy The Same Dress«
vom 19. Oktober 1953
1
Mit langen, wehenden roten Haaren bahnte sich Anne Murphy ihren Weg durch die umtriebige Lobby des William-Green-Bundesgerichtsgebäudes. Sie würde gleich etwas Verrücktes vor Gericht tun und konnte es kaum erwarten, den Gerichtssaal zu betreten. Falls sie gewann, wäre sie eine Heldin. Falls sie verlor, würde sie ins Gefängnis wandern. Anne dachte nicht weiter über das »falls sie verlor« nach. Sie war ein Rotschopf - was einer Blondine mit schwach ausgeprägter Impulskontrolle gleichkam.
»Ms. Murphy, Ms. Murphy, nur eine Frage!«, gellte ein Reporter und heftete sich an ihre Fersen, aber Anne stürmte weiter voran und versuchte, ihn in der Menge abzuhängen.
Bundesbeamte, Anwälte und Geschworene liefen kreuz und quer durch die Lobby zu den Ausgängen. Sie hatten es eilig, zu Beginn des Feiertagwochenendes zum Unabhängigkeitstag nach Hause zu kommen, aber beim Anblick der umwerfend schönen, jungen Frau drehten sich doch einige Köpfe. Anne besaß weit auseinander stehende, weidengrüne Augen, eine gerade, sommersprossengesprenkelte Nase und einen etwas zu großen Mund, leuchtend und mit einer kunstvoll aufgetragenen Schicht bräunlichen Lippenstifts. Weibliche Kurven füllten das cremefarbene Seidenkostüm, und ihre langen, schlanken Beine mit den zarten Fesseln kamen durch unpraktische Manolo-Blahnik-Pumps noch mehr zur Geltung.
»Herrje, jetzt gibt's Ärger! «, rief einer der Sicherheitsbeamten, als Anne sich der Gruppe Männer näherte, die in dunklen Polyesterblazern um die Metalldetektoren herumstanden. Die Geräte wurden von fünf Wachen bedient, allesamt pensionierte Cops aus Philadelphia, die anerkennend grinsten. Der
Weitere Kostenlose Bücher