Mord Unter Segeln
Stimme wieder an: »Komm zurück, komm zurück.«
Aber es ist nicht dieselbe Stimme. Es ist nicht Marie.
»Bitte, Tante Ilka, komm zurück. Papa und ich, wir brauchen dich doch.«
Ich werde geschüttelt. Sophie. Es ist Sophie. Mir ist kalt. Ein Knattern hängt in der Luft, wird lauter und lauter. Andere Stimmen mischen sich mit der von Sophie. Peter höre ich nicht.
Epilog
»Wie ist das denn nun mit dir und Jürgen?«, fragte Christine, als sie zwei Wochen später aus dem Reinhard-Nieter-Krankenhaus kamen, wo sie Sophie besucht hatten.
Ihr Einsatz auf Langeoog war keine Sekunde zu spät erfolgt. Ilka Friedrichsen hatte gerettet werden können.
Wie geplant war letzten Freitag die Stammzellenspende erfolgt, und Christine hatte sich, während sie im Flur des Amtsgerichts gemeinsam mit ihrem Anwalt darauf wartete, wegen ihrer Scheidung aufgerufen zu werden, damit abgelenkt, Sophie die Daumen zu drücken. Frank hatte mit seinem Anwalt nur wenige Meter entfernt gestanden, aber Christine hatte es nicht fertiggebracht, unverfängliche Konversation mit ihm zu betreiben.
Doch das war nun eine Woche her. Es schien, als ob Sophies Körper die Spende angenommen hatte. Natürlich war sie noch sehr geschwächt, denn ihr Immunsystem entsprach nach der Transplantation dem Stand eines Neugeborenen, aber Christine und Oda drückten jeden erdenklichen Daumen, dass Sophie bald wieder ganz gesund sein würde. Ilka Friedrichsen saß inzwischen in U-Haft, und es hatte den Anschein, dass das psychologische Urteil deutlich zu ihren Gunsten ausfallen würde. Doch selbst wenn sie für den Mord an ihrer Schwester ins Gefängnis musste, Peter Gerjets würde zu ihr stehen. Das hatte er gesagt und in den vergangenen Tagen auch gezeigt. Die Innigkeit, mit der Peter Gerjets und Ilka Friedrichsen in dieser Extremsituation miteinander umzugehen vermochten, war fast schon ergreifend.
»Na ja. Jürgen hat jetzt 'ne Menge mit seiner Tochter zu tun. Da ist er ganz schön beschäftigt«, sagte Oda und grinste, als sie sich auf den Beifahrersitz von Christines Cabrio fallen ließ. »Ich find das ganz okay. Da weiß er endlich mal, wie das so ist mit einem Teenager.«
»Ja, aber ich meine das mit euch. Habt ihr euch wieder vertragen?«
»Joa.« Oda grinste wieder. »Also, ich mag das Mädel echt gern. Die bringt ein bisschen frischen Wind und hat einen gesunden Sinn für Humor. Ich könnt mich echt beömmeln, wenn Jürgen jetzt mit irgendwelchen Dingen kommt, über die er sich ärgert, und ich da, genau wie er früher, wenn ich ihm was von Alex vorgejault hab, ganz lässige Antworten geben kann.«
»Das freut mich.« Christine hoffte, dass ihr ihre Erleichterung anzuhören war. »Und habt ihr schon einen neuen Termin ausgemacht, an dem ihr zusammenziehen werdet?«
»Biste verrückt?«, fragte Oda laut lachend.
ENDE
Danke
Auch diesmal durfte ich einer Menge Leute Fragen stellen. Mein Dank gilt:
– Herrn KH Reh von der Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven, der mich zum Thema Zentrales Melderegister für vermisste Schiffe aufgeklärt hat.
– Dem »Inselschutzmann« Herrn Schlichting – das ist seine eigene Bezeichnung.
– Dem EKHK Wolfgang Memenga, der mir gestattete, sich im Buch von Oda anrufen zu lassen.
– Peter Tilger vom Hessischen Bereitschaftspolizeipräsidium für ganz viele kleine Auskünfte.
– Doreen Rehfeld von der JVA Bützow, die mich hinsichtlich Ilkas psychischer Belastung in der Situation auf dem Schiff beraten hat.
– Dem Langeooger Inselarzt Dr. Koller, der gerne im Buch eine Rolle spielt.
– Den Internetseiten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, auf denen ich viele interessante Informationen, u. a. über die neue Methode der Stammzellenspende, gefunden habe.
– Meinem Hausarzt Dr. Kingerter, der es spannend findet, auf was für Ideen ich komme, und der mir schon mehrfach medizinisch weitergeholfen hat.
– Meinem Mann Gustav, der wieder einmal das Manuskript bereits während der Entstehung gelesen und mir den einen oder anderen Hinweis gegeben hat.
Und last, but not least meiner Lektorin Marit Obsen, die auch diesem Roman mit ihren Anmerkungen zum Feinschliff verholfen hat!
Obwohl die meisten Schauplätze im Buch tatsächlich existieren, entspringen die Pension »Sanddorn« in der Gartenstraße auf Langeoog und deren kissenbewaffnete Nachbarin allein meiner Phantasie.
Ich freue mich, wenn Ihnen »Mord unter Segeln« gefallen hat und Sie Lust haben, Christine und
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