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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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beobachtete genau, ob sie keinen Fehler beging, der ihm später zum Verhängnis werden konnte. Fehlende Körperkraft musste er durch verschiedene Tricks und Kniffe ausgleichen.
    »So ist es richtig.« David wunderte sich, lobende Worte für sie zu finden. »Und jetzt leg dich auf den Boden, mit dem Gesicht nach unten!«
    »Wieso?« Sie drängte sich an Martin.
    Fragen, Fragen. Ständig diese dämlichen Fragen. Warum gehorcht sie nicht einfach? Das würde die Situation für uns alle vereinfachen.
    »Leg dich hin!«, schrie er.
    Kira sah in den drohenden Lauf der Waffe und kam endlich auf ihn zu. Sie ging in die Knie, legte sich auf den Bauch und streckte die Arme von sich.
    »Beweg dich keinen Millimeter, hast du mich verstanden?« David ging zum Sofa, nahm sich ein Kissen und hockte sich vor sie.
    Martin schien seine Sprache wiedergefunden zu haben, bis jetzt hatte er sich in Schweigen gehüllt und nicht versucht, seiner Ehefrau zu helfen oder die Katastrophe mit geschickter Manipulation abzuwenden. David war enttäuscht, von einem Mann seines Formates hatte er mehr erwartet. Mut, Beschützerinstinkt … all das ließ er vermissen.
    »Was m-m-machen Sie d-d-da?«, stotterte Martin.
    »Das wirst du gleich sehen.« David leckte sich die trockenen Lippen. Seine Hose spannte über dem erigierten Penis. Er hielt auch nicht viel von Frauen, wenn es um sexuelle Begierde ging; die Macht, über ihr Leben zu bestimmen, erregte ihn dennoch.
    Er presste das Kissen auf ihren Hinterkopf. Sie wimmerte und ihre Schreie drangen nur gedämpft an seine Ohren. Er setzte die Pistole an und genoss noch einen kurzen Moment das kolossale Gefühl. Sein Glied pochte, das Herz schlug ihm bis zum Hals und in seinem Bauch wirbelte ein Tornado. Er sah auf die Waffe und drückte ab. Der Knall ließ Martin aufschreien. Er rief den Namen seiner Frau. Immer wieder, immer lauter, bis seine Worte in einem einzigen Schluchzen erstarben.
    Federn flogen durch den Raum, in dem Kissen prangte ein mit schwarzem Schmauch umrandetes Loch. David hob es an und besah sich den Hinterkopf der Frau. Ein eindeutiger Volltreffer. Blut lief aus dem Schädel, Knochensplitter und Gehirnmasse hatten sich im Haar verfangen. Ihr schlaffer Körper lag auf dem Teppich, der sich langsam mit ihrem Blut vollsog.
    Martin schluchzte und zitterte am ganzen Leib. David warf ihm einen Blick zu, stand auf und steckte sich die Waffe in die Jackentasche. Er ging zu seinem Gefangenen, strich ihm über das nass glänzende Haar und wischte ihm die Schweißtropfen von der Stirn.
    »Es ist halb so schlimm«, tröstete David ihn. »Wir sind ohne sie besser dran. Jetzt haben wir Zeit für uns.«
    Martin versuchte sich gegen die Berührungen zu wehren und fiel mit einem lauten Knall vom Stuhl. David sollte es recht sein, er musste ihn ohnehin in eine liegende Position bringen. Und eines war gewiss: Martin würde sich bald wünschen, genauso schnell zu sterben wie Kira.
     
     

Kapitel 6
     
    Ich schloss den Archivraum auf und ließ Diana vorangehen. Zwar gehörte ich nicht zu den Verfechtern der alten Schule, aber einer Dame die Tür aufzuhalten und ihr den Vortritt zu lassen, bekam selbst ich zustande.
    »Sehr freundlich«, flötete sie und streifte meinen Arm, während sie sich an mir vorbeidrängte.
    Ich musste unbedingt mit ihr über uns beide sprechen. Diana konnte nicht übersehen haben, dass sich zwischen uns etwas anbahnte.
    »Mit welchem Aktenschrank fangen wir an?«, fragte sie.
    Uns standen zwei zur Auswahl. Sortiert nach den Daten der jeweiligen Verbrechen. Ob es sich um einen Mord, eine Entführung oder eine Vergewaltigung handelte, spielte bei dem Ordnungssystem keine Rolle. Straftat blieb Straftat und uns Ermittler kümmerte nicht die Schwere des Vergehens, sondern wie hoch die Chance war, den Täter zu fassen. Eine Aufklärung jüngerer Fälle war wahrscheinlicher als bei dreißig oder gar vierzig Jahre alten, denn es bestand die Gefahr, dass der Missetäter längst unter der Erde lag oder seine Straftat verjährt war wie zum Beispiel bei einer Vergewaltigung.
    »Fangen wir von heute bis 2000 an und arbeiten uns chronologisch zurück.« Ich ging zu dem entsprechenden Schrank, zog die oberste Schublade auf und griff mir den ersten Stapel Akten, den ich auf den großen Schreibtisch in der Mitte des Raumes legte.
    Diana krempelte die Ärmel ihres Pullovers hoch. »Dann wollen wir mal …«
    Wie viele ungeklärte Fälle uns genau erwarteten, konnte ich nicht abschätzen. Mord

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