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MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

Titel: MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS MARY BRENDAN
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Dame des käuflichen Gewerbes, die seine Annäherungen anschmiegsam ermutigte.
    Grimmig lächelnd überlegte Mark, ob Tarquin möglicherweise seinem sarkastischen Rat gefolgt war, der dahin ging, dass er sich, um das Risiko zu verteilen, vielleicht besser verschiedenen Lastern hingeben möge, anstatt seine Mittel allein beim Glücksspiel zu verschwenden.
    Mark entschloss sich, Emily den nicht anstößigen Teil zu erzählen: „Vor zwei Wochen kamen mein Bruder und Helen aus der Oper, als sie ihn in einer Gasse am Covent Garden sahen – nur ganz kurz, im Vorbeifahren. Er war nicht allein, nur wird seine Begleitung wohl nur schlecht ausfindig zu machen sein. Aber ihn selbst werde ich finden, das verspreche ich Ihnen.“
    Emily hatte das Gefühl, als erzählte Mark ihr nicht alles, doch sie würde Helen fragen, mit der sie eng befreundet war. Und da war noch die Sache mit diesem Brief, der sie in die Whiting Street bestellt hatte. Sollte sie Mark davon erzählen? Vielleicht kannte er ja den Mann mit der Boxernase und hatte eine Ahnung, inwieweit Tarquin mit dem zu tun hatte. Ihre Gedanken überschlugen sich. Schließlich siegten ihre Vorbehalte Mark gegenüber, und sie schwieg. Immerhin hatte Mark Hunter ihren Bruder ins Schuldgefängnis wandern lassen – wegen der lächerlichen Summe von hundert Pfund. Erstaunlicherweise waren die beiden immer noch befreundet, doch wie sehr war Mr. Hunter wirklich daran interessiert, Tarquin zu helfen? Ganz traute Emily ihm und der von ihm beschworenen Freundschaft mit ihrem Bruder nicht.
    Abermals geriet sie über diese beiden Männer, Mark Hunter und Nicholas Devlin, ins Grübeln. Eines zumindest hatten sie gemeinsam – sie interessierten sich für Tarquin wesentlich weniger als für sie. Und dieses Interesse zu bestärken hatte Emily nicht vor. Beide Männer waren in festen Händen, und doch hatte sie heute erfahren dürfen, wie unbeständig sie waren – Ehegatte wie Liebhaber gleichermaßen. Sie hätte nur ein wenig Entgegenkommen zeigen müssen, und jeder der beiden hätte sie geküsst. Es machte Emily wütend, dass sie gebunden waren und sich dennoch in eine Liebelei einlassen würden. Vielleicht bildeten solche Herren sich ja ein, sie sei mittlerweile in dem Alter, sich als Ladenhüter zu fühlen, und wäre deshalb für jede noch so unziemliche Annäherung dankbar.
    „Ich werde hier warten, bis Sie Ihre Einkäufe erledigt haben.“
    Marks Worte ließen sie aus ihren Gedanken auffahren. Sie erlaubte dem Pferdeburschen, ihr vom Wagen zu helfen. Ja, in der Tat erwies Mark Hunter ihr mehr Beachtung, als ihr als die Schwester seines Freundes zukam. Er zielte darauf ab, sie zu verführen, dessen war sie gewiss, und glaubte zweifellos, sie würde ihm wegen seines guten Aussehens und Reichtums in die Arme sinken. Möglicherweise meinte er auch, weil sie so verzweifelt auf seine Hilfe hoffte, werde sie sich wie ein naives Gänschen betragen. Aber die Zeiten waren vorbei! Damals, nach Nicholas, hatte sie sich geschworen, es würde ihr nie wieder passieren.
    Die beiden Hunter-Brüder waren als Lebemänner bekannt gewesen. Jason jedoch änderte seinen Lebenswandel, als er Helen Marlowe heiratete, und war nun ein sehr ergebener Gatte. Giftig fragte sich Emily, ob Mark sich ebenfalls derart verändern würde, wenn Mrs. Emerson ihn endlich vor den Altar gezerrt hatte.
    Ein säuerliches Lächeln unterdrückend wandte sie sich um und sah zu ihm auf seinem Kutschsitz auf. Er erwiderte ihren Blick mit einer solchen Eindringlichkeit, dass sie ihren Verdacht bestätigt sah. Er begehrte sie.
    „Danke, dass Sie mich mitnahmen, Sir“, sagte sie leichthin, „und für Ihr Angebot, zu warten, das ich leider nicht annehmen kann; ich habe anschließend noch etwas zu erledigen.“ Auf den Stufen des Geschäfts hielt sie inne; plötzlich wollte sie unbedingt sehen, ob er ihr immer noch nachschaute.
    Langsam wandte sie sich um. Der Wagen stand immer noch da, und Mark saß reglos auf dem Sitz. Einen Augenblick kreuzten sich ihre Blicke, dann sah sie hastig fort und suchte verzweifelt nach einem Vorwand dafür, dass sie sich umgeschaut hatte. „Wenn Sie natürlich etwas über Tarquin in Erfahrung bringen, welcher Art auch immer, wären wir froh, von Ihnen zu hören“, rief sie ihm zu und huschte dann, ohne auf seine Antwort zu warten, in den Laden.

5. KAPITEL

    „Was hat sie gesagt?“
    Auf Jenny Trents aufgeregte Frage runzelte Mickey Riley nur grimmig die Stirn. Missmutig schüttelte er ihre Hand

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