Mythica 07 - Goettin der Legenden
erhob sich und nahm sie in die Arme. »Gütiger Himmel, konntest du das nicht gleich sagen?«
»Ich wollte mich erst vergewissern, dass du es wirklich ernst meinst.«
Arthur gratulierte den beiden herzlich, dann sah er zu Isabel und Gwen hinüber und lächelte. Sie lächelten zurück. Gott, die Frauen in seinem Leben waren wirklich unglaublich. Er wusste nur noch nicht recht, ob ihn das freuen oder ängstigen sollte. Wahrscheinlich beides.
Nach den Feierlichkeiten für Ashton und Jenny stieg Arthur erneut auf den Tisch, um eine Ankündigung zu machen.
»Wir haben noch mehr Gründe, froh und dankbar zu sein. Wir konnten den Frieden sichern, ohne dass auch nur ein Tropfen Blut vergossen wurde.« Begeisterter Jubel schallte durch den Saal, so laut, dass Arthur sich fast die Ohren zugehalten hätte. Er versuchte, für Ruhe zu sorgen, indem er die Arme hob.
»Bitte nehmt Rücksicht auf unser aller Gehör«, rief er. »Ein ganz, ganz leiser Applaus wäre sicher genauso willkommen. Könnten wir das mal probieren?«
Sofort klatschten die Gäste ganz leise.
»Ausgezeichnet. Also, für unseren kampflosen Sieg haben wir vor allem Komtess Isabel zu danken. Ihre raffinierten Pläne haben uns gerettet.«
»Und unsere Freunde in der Küche!«, rief Isabel. »Und die Königin und Mary und Jenny! Und ihr alle! Jeder Einzelne von euch hat für Camelot und alles, was es euch bedeutet, gekämpft.«
»Ich war noch nicht fertig, Isabel«, ermahnte Arthur sie lächelnd. »Lässt du mich bitte ausreden?«
»Klar«, sagte sie etwas verlegen, »entschuldige.«
»Unser Erfolg gestern war nur möglich, weil ihr alle dazu beigetragen hat. Ich bin unendlich stolz auf euch und freue mich sehr, dass ich euch alle zu meinen Freunden zählen darf. Mordred, mein Sohn, du hast deinen Vater sehr stolz gemacht – du hast eine schwere Aufgabe übernommen und sie mit bewundernswerter Leichtigkeit gemeistert.«
Isabel blickte sich um und entdeckte Mordred nicht weit von der Festtafel entfernt. Er stand starr wie eine Statue und schaute mit großen Augen zu Arthur auf. Ein Lächeln der Erleichterung breitete sich auf Isabels Gesicht aus. Die beiden würden ihre Beziehung ganz bestimmt in Ordnung bringen. Ja, mehr noch als das.
»Wenn der Tag kommt, an dem ich mich zur Ruhe setze, wird Mordred die Herrschaft übernehmen, und ich bin sicher, dass er die Geschichte dieses Landes auf eindrucksvolle Weise weiterführen wird.
Auf Mordred! Und auf die Männer, die ihm bereitwillig geholfen haben, eine zugegebenermaßen etwas unschöne Aufgabe zu erledigen!« Arthur hob seinen Kelch.
»Auf Mordred und seine Männer«, jubelte die Menge.
»Wenn es noch viele solcher Trinksprüche gibt, liegen wir bald alle besoffen auf dem Boden«, flüsterte Isabel Gwen zu.
Gwen kicherte, aber ihre Augen suchten bereits die Menge ab.
Isabel wusste natürlich, nach wem sie Ausschau hielt.
»Er ist dort drüben, Gwen, bei der Tür zum Speisezimmer.«
Gwen nickte. »Ich wünschte, ich könnte zu ihm gehen, Isabel. Genau wie du dir sicher wünschst, du könntest an Arthurs Seite stehen.«
»Ich weiß, Gwen, ich weiß. Wir sind echt zwei Jammergestalten, was?«
»Andererseits könnte man auch sagen, wir gehören zu den glücklichsten Menschen der Welt. Wir haben beide einen Mann, der uns von Herzen liebt. Das können nicht viele von sich behaupten.«
Isabel machte große Augen. »Wow, Gwen, so weise Worte habe ich schon lange nicht mehr gehört! Es kommt wohl immer auf die Perspektive an, nicht?«
»Weisheit war mir nicht in die Wiege gelegt, aber ich habe mir einiges von dir abgeschaut.«
»Von meiner Weisheit bin ich nicht so überzeugt, Hoheit, aber ich kann mit Sicherheit feststellen, dass du eine sehr gute Schülerin bist.«
»Du bist auf jeden Fall die weiseste Person, die ich je kennengelernt habe, Komtess.«
Isabel lächelte und umarmte die Königin. »Wir werden das Kind schon schaukeln.«
»Könnte ich noch was loswerden?«
»Natürlich.«
»Du sagst seltsame Sachen.«
»Ha, ich weiß«, gestand Isabel. »Danke, dass du mich zu verstehen versuchst.«
»Gerade meintest du, wir werden schon eine Lösung finden, richtig?«
»Oh, Gwen, du würdest meinen Kurs mit Bestnote bestehen.«
»Ich nehme das einfach mal als Kompliment, auch wenn ich nicht wirklich weiß, wovon du sprichst.«
»Glaub mir, das war definitiv ein Kompliment.«
»Dann bin ich an der Reihe, mich für deine Güte zu revanchieren.« Gwen drückte Isabel ihren Kelch in die Hand.
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