Mythica 07 - Goettin der Legenden
Jester.«
»Weil du das ständig zu hören kriegst?«
»Du hast ja keine Ahnung.«
»Jetzt aber wirklich noch mal zu Arthur und dir.«
»Muss das sein?«
»Isabel, du hast mich um Ehrlichkeit gebeten. Ich bitte dich nur, dass du genauso ehrlich zu mir bist. Arthur liegt mir am Herzen, und ich weiß, dass ich ihm sehr wehgetan habe. Ich möchte nicht, dass er noch einmal derart verletzt wird.«
Isabel schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch und öffnete sie dann wieder. »Meine ehrliche Antwort ist, dass ich nicht in die Zukunft sehen kann, Gwen.«
»Er liebt dich, Isabel. Das hat er mir selbst gesagt.«
»Also gut.« Isabel seufzte und sah der Königin direkt in die Augen. »Ja, ich liebe ihn. Ich liebe ihn mehr, als ich es je für möglich gehalten hätte. Ich würde für ihn durch die Hölle gehen. Verstehst du? Ist das ehrlich genug für dich?«
Es war wie eine Szene aus einem echt schlechten Film. Die Musik hatte aufgehört, die Gespräche um sie herum waren plötzlich verstummt, und so hallte ihre Stimme durch den totenstillen Saal. Isabel sah sich um und begegnete Arthurs Blick. Er grinste bis über beide Ohren.
»Und das«, sagte sie zu den Festgästen, die sie alle völlig entgeistert anstarrten, »war die letzte Zeile des Theaterstücks, das wir in Dumont aufgeführt haben.«
Niemand regte sich. »Okay, okay, das Stück hatte ein kitschiges Ende. Aber ich habe es nicht geschrieben, also seht mich nicht so strafend an. Musik? Bitte? Wo, verdammt, ist Hester, wenn man ihn mal braucht?«
»Danke für die Hilfe, Schatz«, flüsterte Isabel, als Arthur ihr einen frischen Kelch Wein brachte.
»Das war ein bisschen schockierend. Mir war gar nicht bewusst, dass ihr in Dumont Theaterstücke aufführt.«
»Nun, jetzt weißt du es.«
»Für mich klang das Ende nicht kitschig. War es eine Liebesgeschichte?«
»Könnte sein.«
»Über eine Frau, die dem Mann ihrer Träume ihre Liebe gesteht?«
»Könnte sein.«
»Eine Frau, die für diesen Mann durch die Hölle gehen würde?«
»Ja, schön, du hast das Wesentliche erfasst. Worauf willst du hinaus?«, fragte sie leicht genervt.
»Ich würde für meine Liebste auch durch die Hölle gehen.«
»Und wer ist deine Liebste?«
»Dreimal darfst du raten, und wehe, dein erster Versuch ist Pix.«
Sofort verflüchtigte sich ihr Ärger. »Es tut mir leid, Arthur«, sagte sie und sah endlich zu ihm auf. »Was ich gesagt habe, war nur für Gwens Ohren bestimmt.«
»Ich weiß. Aber ich bin sehr glücklich, dass der ganze Saal dich gehört hat.«
»Das ist nicht dein Ernst, oder? Ich habe gerade sowohl dich als auch Gwen in Gefahr gebracht.«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, wir werden bald frei sein.«
»Bist du verrückt?«
»Ja, verrückt nach dir. Ich würde dich auf der Stelle besinnungslos küssen, aber ich habe dir ein Versprechen gegeben, und das werde ich halten.«
Und das tat er. Er ging schnurstracks zu der großen Festtafel und sprang auf den Tisch.
»Meine Herrschaften, dürfte ich für einen Moment um eure Aufmerksamkeit bitten?«
Stille senkte sich über die Große Halle.
»Wir haben heute sehr viele Gründe zum Feiern. Einen der wichtigsten werden wir euch jetzt zeigen. Ashton? Wo bist du?«
»Ich bin hier, mein König«, rief Ashton aus der Menge.
»Dann bewege gefälligst deinen Arsch hierher.«
Arthur blickte sich um. »Jenny, wo bist du?«
Zufälligerweise stand Jenny nicht weit von Isabel entfernt. Isabel drängte sich zu ihr durch und flüsterte: »Lass dich einfach darauf ein, Jenny.«
»Könnte ich einen Schluck von Eurem Wein haben, Komtess?«
»Du meinst wohl Isabel. Mein Name ist Isabel.«
»Isabel, könnte ich einen …«
Isabel hielt ihr ihren Kelch hin. »Trink, so viel du willst. Aber denk daran – das Wort, das du nachher ganz deutlich aussprechen musst, lautet ›ja‹.«
Jenny leerte Isabels Kelch in einem Zug, dann straffte sie die Schultern und machte ein entschlossenes Gesicht. »Wie war das Wort noch mal?«
»Ja«, antwortete Isabel grinsend.
»Und wie war die Frage?«
»Lass dich überraschen.« Isabel schob das Mädchen auf die Festtafel zu. »Antworte einfach mit ja.«
Jenny reckte einen Daumen in die Höhe. »Verstanden, Isabel.«
»Willst du mich heiraten, Jenny? Willst du meine Frau werden?«, fragte Ashton, vor seiner Liebsten kniend.
Jenny spähte zu Isabel und Gwen hinüber, die beide heftig nickten.
»Ja«, sagte sie, »ich möchte sehr gern deine Frau werden.«
Ashton
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