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Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Titel: Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Lichtburg, zum Baum des Lebens und den anderen Fixpunkten ausmachte. In der Lichtburg hatte sich der Dämon Xanada eingenistet, auch im Verwunschenen Tal waren die dämonischen Mächte am Werk gewesen, und im Baum des Lebens hatten die Januffen gehaust.
    Hier aber, am Grabmal des Lichtboten, war dessen Andenken lebendig und wurde von den Weißgekleideten gehütet.
    »Hast du auch Albion empfangen?« erkundigte sich Mythor.
    »Was kümmert es dich?« fragte Jerego zurück; er schien es zu lieben, immer dann eine Frage mit einer Gegenfrage zu erwidern, wenn er keine Antwort geben wollte. »Es soll für dich selbst ohne Bedeutung sein, was andere tun, die im Wettstreit mit dir nach demselben hohen Ziel streben. Denn es kommt letztlich immer auf dich an. Und wenn Tausende am Grabmal des Lichtboten Schlange stünden, so dürfte diese große Zahl dich nicht abschrecken oder ins Wanken bringen. Ein einzelner schon gar nicht.«
    »Ich werde keine diesbezüglichen Fragen mehr stellen«, sagte Mythor fest. Er war überzeugt, dass er gegenüber Albion bestehen konnte, doch verunsicherte ihn dessen großer Zeitvorsprung ein wenig. Immerhin trug Albion die Ausrüstung des Lichtboten, er dagegen kam mit leeren Händen. Als sich leise Zweifel in ihn schlichen, sagte er sich, dass er immerhin geistig gewappnet sei und zumindest dies Albion voraushatte. Er, Mythor, war in den anderen sechs Fixpunkten gewesen und hatte von dort nicht nur Waffen mitgebracht, sondern auch geistiges Rüstzeug.
    Sie kamen durch einen Torbogen und standen nun vor einer Reihe kleiner Häuschen, die sich bogenförmig aneinanderreihten. Es waren ganz eindeutig Grabmäler, schlicht und ohne Prunk.
    Die ersten Totenhäuser, an denen sie vorbeikamen, waren leer, und sie hatten gut zwei Dutzend von ihnen passiert, bevor sie an das erste belegte Grabmal kamen.
    Mythor blieb davor stehen und ging dann einen Schritt näher. In dem Gewölbe, auf einem behauenen, aber schmucklosen Felsquader aufgebahrt, lag eine Männergestalt in voller Rüstung. Sie wirkte wie versteinert, das ausdrucksstarke Gesicht war starr und wächsern. Die Hände waren auf der Brust überkreuzt, die Beine gestreckt.
    »Ist das Shallad Rhiad?« erkundigte sich Mythor.
    »Seine sterbliche Hülle, von uns für die Ewigkeit erhalten«, antwortete Jerego. »Noch wissen wir nicht, wer das Grabmal neben ihm bekommt…«
    Und Mythor fügte im Geiste hinzu:… aber Hadamur wird es gewiss nicht sein!
    Die Totenhäuser waren in einem Schneckengang angeordnet, der sich zum Mittelpunkt hin verjüngte. Und auf einmal waren sie beim letzten Shallad-Grab angelangt.
    Es war verschlossen und versiegelt. Mythor hielt davor an. War dies das Grabmal des Lichtboten? Mythor blickte hilfesuchend zu Jerego, doch erkannte er sofort, dass er von dem Weißgekleideten keine Unterstützung zu erwarten hatte. Jerego stand nur da und starrte ins Leere.
    Mythor widerstand der Versuchung, das Siegel des Grabmals zu erbrechen. Niemand konnte von ihm erwarten, dass er die Ruhe eines Toten störte.
    Der Schneckengang war hier zu Ende, ein Vorhang aus Licht versperrte den Weg. Dahinter musste die Säule aus Licht stehen, die Logghard überstrahlte – und nur dort konnte das Grabmal des Lichtboten sein.
    Mythor näherte sich dem Lichtvorhang. Als er sich umdrehte, stellte er fest, dass sich Jerego nicht von der Stelle rührte.
    »Willst du mich nicht mehr auf meinem weiteren Weg begleiten?« fragte Mythor.
    »Von hier an musst du ihn allein gehen«, sagte der Weißgekleidete. »Aber bevor du den nächsten Schritt tust, sei gewarnt. Dieser Vorhang aus Licht könnte dich töten, wenn du nicht stark genug bist.«
    Mythor zögerte für einen Moment. Er fragte sich, ob es Albion gelungen war, diese Sperre zu durchdringen, diese Schranke aus Licht, die den Weg zum Grabmal des Lichtboten absicherte. Albion mochte es geschafft haben, denn er trug die Ausrüstung des Lichtboten.
    »Aber ich besitze tiefere Erkenntnisse«, sagte er sich.
    Er straffte sich und durchdrang den Vorhang aus Licht – er durfte passieren. Für einen Herzschlag hatte er den Atem angehalten, aber jetzt stieß er die Luft erleichtert aus.
    Um ihn war helles Licht, das so grell war, dass er kaum etwas zu erkennen vermochte. Und doch hatte er sofort das Gefühl, in die Gruft der Gwasamee zurückgekehrt zu sein. Mehr noch: Ihm war, als suche er noch einmal alle Fixpunkte auf, an denen er schon einmal gewesen war.
    *
    In der Mitte erstrahlte die Säule aus Licht wie ein

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