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Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Titel: Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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heulender Sturm aus der Bucht ohne Wiederkehr. Das Böse fauchte als Feuer und Blitz über Logghard hinweg, alles verschlingend, was der Flamme nicht widerstehen konnte und dem Blitzschlag nicht ausweichen.
    Nun, da so vieles in Trümmer ging, so viele Leben in Logghard ausgelöscht wurden, da kam das Erzböse selbst.
    Die Schwarze Hand, die die Ewige Stadt schon seit so langer Zeit in ihrem Würgegriff hielt, bekam ein Gesicht und eine Stimme. Es waren die Fratze und das hasserfüllte Organ des Dämons Aubriuum, der schon seit 250 Jahren die Ewige Stadt belagerte und sich nun zum erstenmal zu erkennen gab.
    Dämonen, das wissen wir, können in Stein Halt suchen, sie können sich in die Schatten der Menschen schleichen und in diese selbst einschleichen, mit dem Wind durch die Lüfte heulen, in Flammen flackern und in der See schäumen. Ob sie auch von einer Gestalt sind, wie sie Mensch oder Tier haben, das wissen nur sie selbst, denn die Dämonen zeigen sich nur in Erscheinungen, aber wer hat sie schon jemals als sie selbst gesehen?
    Und dieser Aubriuum war die Schwarze Hand. Er donnerte über Logghard hinweg, und sein Donnern verhieß: »Alles Licht ist erloschen, nun wird Logghard sterben. Alles Leben werde ich verschlingen, und verschonen will ich nur jene, die sich mir ergeben, mir ihre Herzen weit öffnen und mir huldigen. Nur das lasse ich gelten, nur unter diesen Bedingungen erlaube ich denen ein Weiterleben, die sich mir unterwerfen, indem ich sie in mir aufnehme und sie an meiner Macht teilhaben lasse. Den Rest verschlinge ich.«
    Mensch und Tier krümmten sich unter der Schwarzen Wolke mit der Fratze Aubriuums, dem riesigen, sich immer weiter auftuenden Maul und den gierig gereckten Klauen. Aber da war niemand, der sich dem Dämon unterwarf, keiner, der nicht lieber das Ende seines Lebens hingenommen hätte, als mit seiner Seele einen Dämon zu stärken. Aubriuum konnte sie verschlingen, aber nicht gewinnen.
    Denn sie waren stark schon seit vielen Menschenaltern, und sie waren an diesem Tage Null stärker denn je, denn einer war da, der ihnen Rückgrat verlieh.
    Mythor, der junge Recke, der das Vermächtnis des Lichtboten in sich trug und in seiner starken Hand. Er war den Mächten der Finsternis an allen Fronten Logghards entgegengetreten, hatte mit dem Sternenbogen aus dem nie versiegenden Mondköcher Pfeil um Pfeil gegen den Feind geschossen, so rasch, dass das Auge mit dem Schauen nicht schnell genug war, so rasend schnell und wider die Zeit, dass die Pfeile einander einholten und wie die Salve eines ganzen Heeres von Bogenschützen die Lüfte durchteilten – und ihre Ziele fanden.
    Mythor, der Träger der Kraft des Lichtboten, gab den Logghardern Mut mit seinem Gläsernen Schwert im Kampf Mann gegen Mann, Mann gegen Ungeheuer, Mann gegen Ausgeburt der Schattenzone. Und wie er seine Siege errang, so taten es ihm die Loggharder gleich, die kämpften, als hätten sie vier Arme und mehr und als hielten sie ebenso viele Schwerter.
    Und so, wie Mythor an den Ostwall kam, wurden dort die Heere des Bösen zurückgeschlagen und immer weiter zurückgedrängt, und wo eine Übermacht vorrückte, da hielt er ihr den Sonnenschild entgegen. Es gab über Logghard an diesem Tag Null keine Sonne, denn die Schwarze Hand verdunkelte die Ewige Stadt. Es gab kein Licht mehr außer den Flammen des Bösen, das der Sonnenschild hätte einfangen und gegen die Dunkelmächte hätte schleudern können. Es gab an dieser Front wirklich nur noch das Böse selbst. Und dieses prallte gegen den Sonnenschild mit solcher Wucht, dass selbst Mythor davon erschüttert wurde. Aber er hielt dem Anprall stand, und da all das geballte Böse gegen den Sonnenschild stieß, wurde es von diesem wie von einem Spiegel zurückgeworfen gegen jene, von denen das Schlechte und Gemeine, all das Niedrige und Minderwertige ausging. Und das Böse kam zu den Urhebern verstärkt zurück, so dass es sie letztlich selbst verschlang.
    Sieg um Sieg wurde errungen, wenn nicht durch Mythors Hand, dann durch seinen Geist, denn von ihm war die Kraft des Lichtboten auf die Loggharder übergesprungen, und obwohl nirgends ein Licht zu sehen war, so spürten alle, dass es in ihren Herzen loderte. Eine heiße Flamme war entfacht worden, die rasch um sich griff und die ganze Ewige Stadt erfasste .
    Aubriuum musste diese Flamme gesehen haben, denn wie anders soll man es deuten, dass er schließlich selbst erschien und sich zum Kampf stellte?
    Mythor nahm die Herausforderung

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