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Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia

Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia

Titel: Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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Hexenstern. Dort befand sich Fronja, und dort befand sich die tödliche Gefahr, die die Tochter des Kometen bedrohte, denn deutlich genug hatte Zaem, die Zaubermutter, zu verstehen gegeben, daß sie nur Fronjas Tod als Rettung Vangas ansah.
    Das aber durfte nicht geschehen.
    Nicht allein, weil Fronja die Erste Frau Vangas war, das große Vorbild aller Frauen der Südwelt. Sondern zum großen Teil auch deshalb, weil Mythor… sie liebte!
    Seit jenem Augenblick vor vielen Monden und noch mehr Abenteuern, da sein Freund Nottr ihm jenes Pergament schenkte, das Fronjas Abbild trug, war alles in ihm für diese junge Frau entflammt. Von Angesicht hatte er sie nie gesehen und wußte doch, daß sie und er füreinander bestimmt waren.
    Seit jenem Moment gab es in der ganzen Welt keine andere Frau mehr, der er seine Liebe schenken konnte. Es gab nur noch Fronja.
    Und deshalb zog es ihn nach Süden. Er mußte sie finden, mußte ihr helfen, und er würde, wenn es nötig war, gegen die ganze Welt kämpfen.
    Um unangefochten zum Hexenstern zu kommen, hatten sie die Schwimmende Stadt Hanquon betreten, eine gewaltige Blume von enormen Abmessungen. Und doch waren sie verfolgt worden. Niez, eine Hexe der Zaubermutter Zaem, entsandte ihre Häscherinnen auf die Lichtblume.
    Dort selbst schützte jeden das Oberste Gesetz. Es gab keinen Kampf und keine tätlichen.Auseinandersetzungen, Streitigkeiten mußten aufgeschoben werden, bis die Betreffende die Lumenia, die Lichtblume, wieder verließ.
    Und sie erblühte in ihrer herrlichsten Pracht. Elf große Blütezeiten hatte sie schon hinter sich, und obgleich es ältere und größere Lumeniae gab als Hanquon, kamen die anderen ihr darin nicht gleich. Nun blühte sie zum zwölften Mal, und niemand wußte, wie oft es noch geschehen würde, aber jede Blütenzeit wurde von einem tagelangen Fest begleitet.
    Das Fest der Masken… und ihm hatten die Reisenden sich ebenso unterzuordnen wie den anderen Vorschriften. Sie trugen Masken, auf magische Weise gefertigt, und niemand durfte wissen, wer sich hinter welcher Maske verbarg. Und doch hatten die Häscherinnen es erfahren.
    Durch die eigene Dummheit von Mythor und seine Gefährten. Sie waren belauscht worden, als sie sich absprachen.
    Und Masken wurden vertauscht.
    Jene, die in der Maske Scidas mit Mythor an Land gegangen war, war nicht Scida gewesen, sondern eine der gegnerischen Amazonen, und Mythor hatte sie niedergeschlagen und zurückgelassen. Mochte sie weiterhin zusehen, was geschah.
    Und nun war Lankohr verschwunden. Zirri, die Zaubermutter, war mit ihm davongeflogen in ihrem gewaltigen Luftschiff, und sie hatte eine Hermexe mit sich genommen. Ein magisches Gefäß, über das nur Lankohr näheres gewußt hatte – aber auch nicht, wozu diese Hermexe bestimmt war.
    Vielleicht erfuhr er es jetzt, aber für Mythor und die anderen war es zu spät.
    Er kehrte nach Hanquon zurück. Die Lumenia lag vor der Kaimauer des kleinen Hafens von Ascilaia. Groß brauchte er nicht zu sein, denn es gab nur eines auf der Vulkaninsel: die Hexenschule. Eine der berühmtesten und die, aus der auch Zambe hervorgegangen war, die in der Kette von Mythors Abenteuern eine große Rolle gespielt hatte und vielleicht immer noch spielte.
    Endlich hielt er inne. Unten am Kai und auf den Badestegen befanden sich gut hundert der Hexenschülerinnen und bestaunten und bejubelten die blühende Lumenia. Allein die Größe dieser bewohnten Wasserpflanze war für sich schon phantastisch genug, noch phantastischer indes war die Farbenbracht und die Form und Größe der Blüte an ihrer Spitze und die aber Tausende von Blüten, die sich über ihre elf »Stockwerke« ergossen. Und bunt und bizarr die Masken ihrer Bewohnerinnen, die das Fest feierten und die Blume verehrten.
    Ihr Anblick erinnerten Mythor daran, daß auch er sich den Gebräuchen zu unterwerfen hatte, wenn er auf die Blume zurückkehrte. Er mußte sich wieder maskieren. Langsam, fast schwerfällig, ließ er die zusammengerollten Masken fallen, die den Kopf völlig umschlossen und irgendwie auch die Illusion hervorriefen, der gesamte Körper sei dem Kopf zupassend maskiert. So hatte Gerrek, der Beuteldrache, das Aussehen des grausigen Ungeheuers Yacub angenommen, dieser vierarmigen Bestie, die irgendwohin verschwunden war, so war die Amazone Kalisse zum Alptraumritter Coerl O’Marn geworden, so hatte Lankohr wie ein Siebenläufer ausgesehen uns Scida wie Fronja, die Tochter des Kometen. Bitter starrte Mythor auf die

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