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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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anders gemacht haben wollte als der Rest der Beteiligten.
    Kalisse sah ihn scharf an.
    »Ich bestimme, was gemacht wird«, sagte sie energisch. »Und nun leg dich hin und ruhe dich aus - in dieser Nacht wirst du nicht zum Schlafen kommen.«
    »Pah«, machte Gerrek und wollte eine abwehrende Geste machen. Dabei fegte er in der sattsam bekannten Tolpatschigkeit eine Ampel aus der Halterung, die ihr heißes Öl über Phyters Schulter ergoß. Der schrie vor Schmerz auf.
    »Tut mir leid«, sagte Gerrek zerknirscht. »Das wollte ich nicht. Warte, ich helfe dir.«
    Bei dem Versuch, das Öl von Phyters Schulter zu wischen, zerfetzte er ihm das Gewand, obendrein krachte es in den Knochen verdächtig. Gerrek schien mit seinen Kräften nicht sehr haushälterisch umgehen zu können - er tat des Guten wieder mal ein wenig zu viel.
    »Ich komme schon zurecht«, stieß Phyter hervor, bevor er von Gerrek aus purer Freundlichkeit erschlagen wurde. »Und meldet mir, was ihr erlebt habt, damit ich die Chronik fortführen kann.«
    Hastig verließ er den Raum. Auf dem Gang lehnte er sich zunächst einmal gegen den kühlen Stein der Mauer. Er war zerschunden und zerschlagen und entsetzlich müde, und es sah nicht so aus, als würde das Leben bald ruhiger werden.
*
    Am Nachmittag kam Wind auf, und sofort begannen die Horsikerinnen mit ihrem nächsten Angriff.
    Sie hatten Ballons vorbereitet, die an langen Stricken gelenkt und gehalten wurden. Offenkundig wollten sie von oben her Burg Narein mit Brandflaschen und ähnlichem bewerfen.
    Skasy stand neben Phyter auf dem Turm und sah zu, wie die Horsikerinnen ihren Angriff vorbereiteten.
    »Willst du nichts dagegen unternehmen?« fragte Phyter. Die Müdigkeit zerrte an seinen Nerven und machte ihn der Furcht zugänglicher denn je.
    Skasy sah ihn von oben herab an.
    »Noch nicht«, sagte sie. »Ich warte, bis sie etwas tun, vielleicht fällt mir dann etwas ein.«
    »Vielleicht?« ächzte Phyter. Vor seinem geistigen Auge erschien eine lichterloh brennende Burg Narein mit niedergemetzelter Bevölkerung - und eine Skasy, die an einer Mauer lehnte und grübelte. »Vielleicht?«
    »Sieh an«, murmelte Skasy. »Soga von Horsik gibt sich selbst die Ehre.«
    »Wer ist das?«
    »Eine der Schwestern von Nakido und Vereda«, murmelte Skasy. Sie betrachtete voll Spannung, welchen Ballon die Amazone bestieg. »Feige sind sie nicht, das muß man ihnen lassen.«
    Die Ballons stiegen auf. Es waren mindestens zwanzig Stück, und sie waren schwer bepackt. In jedem Korb saß nur eine Kämpferin. Sie konnte aus der relativen Sicherheit des Ballonkorbes die Burg mit allerlei Geschossen bewerfen. Und wurde ihr das Leben dort oben zu gefährlich, brauchten die Helfer im Lager nur den Strick loszulassen, und schon flog der Ballon sicher davon.
    »Einen Strick her!« rief Skasy plötzlich. Das Lachen in ihrem Gesicht wollte Phyter nicht recht gefallen - es sah grimmig aus. »Und Leim. Macht eine der Riesenarmbrüste fertig.«
    Sie hatte sich etwas ausgedacht, aber was sie ausgebrütet hatte, ergab keinen rechten Sinn. Ihre Befehle aber wurden mit gewohnter Genauigkeit ausgeführt.
    Langsam schwebten die Ballons heran. Sie mit Pfeilen zu beschießen war sinnlos - so hoch hinauf kam kein Pfeil. Ungefährdet konnten sie sich an die Arbeit machen.
    Es dauerte auch nicht lange, bis der erste Tontopf herabgesaust kam, auf dem Boden zerschellte und eine Flüssigkeit verspritzte, die nach ein paar kurzen Augenblicken zu brennen begann.
    Der erste Topf traf nur eine Mauer und richtete keinen Schaden an, aber der nächste Wurf traf eines der Häuser im Süden der Stadt, und schon loderte dort ein großes Feuer.
    Der Geschoßhagel verstärkte sich. Überall rannten Frauen mit Wassereimern umher und suchten die Brände beim ersten Knistern zu ersticken. In den meisten Fällen gelang das auch - aber die zwanzig Horsikerinnen schafften es dennoch, ohne sich anstrengen zu müssen, die ganze vieltausendköpfige Besatzung von Narein zu beschäftigen.
    Andere warfen Stinkbomben herab, deren Wirkung fast noch verheerender war als die der Feuertöpfe. Und ein Ballon wurde so gelenkt, daß er genau über dem großen Brunnen von Narein zu schweben kam. Skasy, die eine infame Bosheit erwartete, ließ den Brunnen sofort abdecken, und sie tat gut daran, von oben kamen nämlich Leichenteile herabgeflogen, die, wären sie im Brunnen gelandet, das Wasser zur tödlichen Gefahr gemacht hätten.
    »Fertig!« wußte eine der Kriegsmägde zu

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