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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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von Wichtigkeit ist, dann rede - wir werden schon einen Schleichweg hinein in die Burg finden.«
    »Es ist noch ein Heer im Anmarsch«, sagte Netsuke. »Eine gewaltige Streitmacht. Was ihr bisher erlebt habt, war nur ein Plänkelhaufen - das eigentliche Heer kommt erst noch.«
    »Was?«
    »Ja, es kommt noch ein weiteres Heer«, stieß Netsuke hervor. »Man redet von Tausenden von Amazonen, dazu Kriegsmägde in Mengen, wilde Bestien, schweres Gerät. Burg Narein ist rettungslos verloren.«
    Phyter hätte am liebsten laut losgelacht. Er kannte sich in den Machtverhältnissen auf Ganzak leidlich aus. Amazonen wuchsen nicht an Halmen, sie ließen sich nicht so einfach gewinnen. Woher wollte Nakido von Horsik dieses Riesenheer nehmen - womit beköstigen, in welchen Zelten hausen lassen.
    »Also«, sagte er energisch. »Zum einen solltest du das alte Sprichwort kennen: sicher wie Burg Narein. Und zum anderen - woher sollten diese Amazonen kommen?«
    »Wie sicher die Burg ist, kann ich an mir sehen«, sagte Netsuke trotzig. »Und ich kann dir auch sagen, woher die Amazonen kommen - Nakido hat sie angeworben. Sie kämpfen nicht für Sippenehre oder aus Ruhmessucht, sie kämpfen für Gold und Silber, für Edelsteine und hübsche Männer als Beute.«
    Phyter lief rot an.
    »Nakido hat alles auf die Spitze ihres Schwertes gesetzt - wenn dieser Versucht, Narein zu stürmen, nicht gelingt, dann ist sie ruiniert. Sie müßte betteln gehen.«
    »Wundersame Mär«, sagte Phyter. »Ich mag es nicht recht glauben.«
    »Warte es ab«, sagte Netsuke. Die Wärme des Feuers gab ihr offenbar auch Zuversicht. »Warte es ab, bis sie die Schädel der Burgbewohner zu Pyramiden türmen. Bis nur rauchende Trümmer von der stolzen Burg übrig sind, bis deine Herrin an der letzten Zinne des Turmes baumelt, während grausame Mägde gierig nach dir grabschen.«
    In dieser Form behagte Phyter das Gespräch nicht. Zwar war er zweifelsohne tapfer - besonders, wenn kein Gegner zur Hand war -, aber das hieß nicht, daß er sich so rüde über zarte Dinge hätte unterhalten können, während Netsuke es offenbar genoß, ihn in dieser abscheulichen Art und Weise zu foppen.
    »Aber das Heer, ich kann es nicht recht glauben«, murmelte Phyter.
    Netsuke sah ihn an. Sie hatte klare Augen, stellte Phyter gedankenlos fest.
    »Ich kenne mich nicht aus in solchen Dingen«, sagte Netsuke. »Ich bin nur eine einfache Leibeigene vom Lande, kein vornehmer Jüngling vom Hof, aber eines weiß ich, so sicher wie ich hier sitze: die Horsiks sind ganz sicher, daß sie Narein erobern werden.«
    »Wären sie es nicht, würden sie schwerlich heranrücken mit Roß und Reisigen«, entgegnete Phyter.
    »Verstehe mich richtig: sie hoffen nicht, sie glauben nicht fest - sie wissen! Begreifst du den Unterschied: sie haben irgendeinen Trick vor, der unwiderstehlich ist.«
    »Ich glaube dir«, murmelte Phyter. Er schauderte. In Gedanken hörte er schon das Geschrei beim Sturm, das Klirren der Waffen, Knistern von Bränden, das Prasseln, in dem seine kostbaren Unterlagen aufgingen, das jämmerliche Kreischen der verängstigten Männer…
    »Komm«, sagte er. »Wir müssen zurück!«
    »Jetzt? Bist du irre?« fragte Netsuke. Sie setzte ein Lächeln auf, das Phyter von anderen Gelegenheiten an gleicher Örtlichkeit kannte. »Wir haben es uns doch gerade erst gemütlich gemacht.«
    »Die Schrecknisse der Schattenzone an deinen schlanken Hals«, sagte Phyter. »Wir müssen Swige von Narein warnen, bevor es zu spät ist - also auf, rühre die Glieder.«
    Traurig sah Netsuke auf das Feuer.
    »Wenn du meinst«, murmelte sie.
    Phyters Knochen schmerzten noch immer. Er hatte sich reichlich viel zugemutet an diesem Tag. Er würde vermutlich noch eine Woche daran denken. Aber jetzt spürte er auch wieder die alte Zuversicht. Er war gewiß, noch etwas Großes für Burg Narein tun zu können. Vielleicht erfüllte sich der Traum seines Lebens - er durfte über seine eigenen Taten in der Chronik von Narein berichten, in wohlgesetzten Worten, mit der gebotenen Zurückhaltung versteht sich…
    »Erst ist er vor Tatendrang nicht zu bremsen, und jetzt träumt er vor sich hin. Du bist wirklich nur zum Schreiben zu gebrauchen.«
    Phyter machte eine verächtliche Gebärde.
*
    Als Burg Narein in Sicht kam, war es früher Morgen. Zu dieser Tageszeit in die Burg hereinkommen zu wollen, war ein selbstmörderisches Unterfangen.
    Wenn es Phyter mit seiner Gefährtin wenigstens gelungen wäre, bis an die äußere

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