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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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wurde.
    Nun ist es an der Zeit, von einem anderen zu berichten.
    Vom Witwenmacher, der Welt bekannt unter dem Namen Lord Stryder, Graf von Blackmoor - ein Mann, der viele Geheimnisse mit sich trug, aber auch viele Stärken hatte.
    Ein Mann, dessen Leben der Kampf war und der erst noch lernen musste, welche Schönheit abseits des Schlachtfeldes harrte.
    Jenen von euch, welche die Neugier plagt, sage ich: Auch ich legte, wie viele andere, während meiner Gefangenschaft meinen christlichen Namen ab. Auch ich bekam von der Bruderschaft einen neuen Namen. Ich lebe jetzt wieder unter meinem Geburtsnamen, doch um das Lied jener Helden zu singen, werde ich abermals jenen Namen tragen, den sie mir gaben: der Minnesänger. Ja, ich bin ein Barde, ein fahrender Spielmann, rastlos auf der Suche nach Seelenfrieden, nach Ruhe vor der Vergangenheit, während ich gleichzeitig unermüdlich das Loblied jener Helden singe, deren unermesslichen persönlichen Opfern wir allein es zu verdanken haben, dass wir heute noch leben.
    Und hier nun beginnt die offizielle Geschichte von der Bruderschaft des Schwertes ...

1. Kapitel
    Waffenübung! Waffenübung nennen sie das!«, brummte Stryder von Blackmoor und stapfte zornig vom Turnierplatz. »Unfähige Trampel, allesamt!«
    Kein einziger seiner sogenannten Gegner im Lanzenstechen war für ihn auch nur im Ansatz eine Herausforderung. Da hätte er ebenso gut gegen seinen Bruder Kit antreten können, solche Schwächlinge waren das. Die schimpften sich Ritter.
    Eine verfluchte Schande war das, wenn ein anständiger Mann nicht mal mehr einen würdigen Gegner fand.
    Natürlich gab es immerhin vier, die es ihm zumindest ein wenig schwer machen könnten - die Ritter aus seiner eigenen Gefolgschaft nämlich: Raven, Will, Swan und Val. Aber um diese frühe Tageszeit würden sie sich höchstens auf dem Weg zum Abort die Köpfe einrennen - das war der übliche Preis für die Ausschweifungen des vergangenen Tages.
    Sie waren zu lange auf Reisen gewesen, und so war es nicht verwunderlich, dass seine jungen Ritter den Versuchungen des englischen Hofes und dessen dekadenter Vergnügungssucht erlegen waren. Den letzten Abend hatten sie beim fröhlichen Zechen in Damenbegleitung zugebracht.
    Will war als Erster mit einer reichen, vollbusigen Witwe am Arm verschwunden. Nach dem Mahl und diversen Krügen Met hatte sich Will diskret mit seiner Lady aus dem Staub gemacht. Raven war kurz nach Mitternacht volltrunken zusammengebrochen und musste von Stryder und Swan in sein Zelt getragen werden. Anschließend hatte sich Swan mit seiner neuesten Eroberung - einer Lady, die der junge Ritter seit gerade einer Stunde kannte - diskret zurückgezogen.
    Und Val ...
    Val hatte sich auf ein Wetttrinken mit der Leibgarde des Königs eingelassen. Stryder, der im Großen und Ganzen mitbekommen hatte, welche Mengen an Flüssigem dabei konsumiert wurden, hatte es beim Gedanken an den Kater, der den jungen Mann am nächsten Tag erwarten würde; unwillkürlich geschaudert.
    Gegen halb vier Uhr morgens hatte er sich dann schließlich von seinem Gefolgsmann verabschiedet -nicht ohne ihm noch ein gutes Gelingen zu wünschen -und selbst sein Lager aufgesucht. Seitdem hatte er Val nicht mehr gesehen.
    Das Frühstück hatte Stryder heute Morgen vor dem Kampftraining jedenfalls allein eingenommen; von seinen Männern war offenbar noch keiner dazu in der Lage gewesen. Obendrein hatte keiner von ihnen die Nacht im eigenen Zelt zugebracht.
    Jetzt wurde es allmählich Zeit, dass seine Mannen wieder von den Toten auferstanden.
    Oder auch nicht.
    Kaum hatte Stryder den Turnierplatz hinter sich gelassen, als auch schon eine Gruppe von jungen und weniger jungen Damen auf ihn zustürzte. Sie alle hatten nur den einen Wunsch: die künftige Gräfin von Blackmoor zu werden.
    Wäre jetzt doch nur Simon von Ravenswood hier, um ihm bei der Abwehr der schrillen Weiber zu helfen, die kreischend ihre Begeisterung kundtaten und sich mit Zähnen und Klauen zu ihm durchzukämpfen suchten.
    Sogar sein Bruder Kit wäre ihm jetzt eine Hilfe gewesen.
    Kit war jedoch wie üblich nirgends zu sehen. Zweifellos komponierte er irgendwelche windelweichen, weibischen Liedchen mit seinen miauenden Freunden, die nichts als Trivialität und Banalität im Hirn hatten.
    Stryder schob den Gedanken entschlossen beiseite; er wollte sich nicht noch mehr aufregen.
    »Lord Stryder, bitte erwählt mich zur Königin der Herzen!«, kreischte ihm eine Maid ins Ohr und zerrte dabei

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