Narren, Diebe und Vampire: Das Beste aus zehn Jahren Schweibenwelt-Kalendern

war die Diskussion beendet.
    Der Beruf des professionellen Gefangenen kommt für all jene in Frage, die zur Kontemplation neigen oder schnell viel Geld verdienen wollen oder festgestellt haben, dass das Leben hinter Gittern angenehmer ist als das »Leben im großen Gefängnis draußen«, wie es das Gildenoberhaupt Joe »Lebenslänglich« Wirrkopf zum Ausdruck gebracht hat. Allerdings verbieten es die Gildenregeln, dass jemand die Haft von mehr als drei Kunden gleichzeitig übernimmt – andernfalls wird das Gesamtgewicht der Ketten zu groß.

Neuerungen
    DIE GILDE DER OPFER
    W ir stellen allen Mitgliedern die neue Gilde der Opfer vor. Soweit wir das feststellen können, besteht die Gilde nur aus Echinoid Schwarzlich, der einen ganz besonderen Dienst anbietet: Er lässt sich für andere Leute niederschlagen, ausrauben und bestehlen und schickt ihnen dafür eine Rechnung. Er meint, dass er seinen Kunden Unannehmlichkeiten wie blaue Flecken, Zugluft von offenen Fenstern und dergleichen erspart.
    Schwarzlich hat bei Lord Vetinari einen eigenen Gildenstatus beantragt mit folgender Begründung: Wenn sich Verbrecher von ihrer Strafe freikaufen können, so sollte es Opfern möglich sein, sich mit Hilfe privaten Unternehmertums von ihrem Opferleid zu befreien. In einem Artikel, der in der Ankh-Morpork Times erschien, heißt es, dass der Patrizier den Antrag bewilligte. Angeblich soll er gesagt haben: »Die Idee eines Mannes, der einen anderen Mann dafür bezahlt, Zeit im Gefängnis für ein Verbrechen abzusitzen, das an jemandem verübt wurde, der jemand anderen dafür bezahlt, das Opfer zu sein, zeichnet sich durch eine klassische, nein, durch eine poetische Symmetrie aus. Außerdem schafft sie Arbeitsplätze und hält das Geld in Umlauf, was wichtig ist.«
    Wir sind dagegen, weil es unseren gesamten Geschäftszweig lächerlich macht.

    Echinoid Schwarzlich
    NEUE VERBRECHEN
    U nsere Gilde steht an der Spitze der vordersten Front der Avantgarde der Informationsrevolution. Wo auch immer ein Durchbruch erzielt wird: Stets ist sofort ein Gildenmitglied zur Stelle, um durch die Öffnung zu kriechen und etwas zu stehlen.
    Die folgenden Verbrechen werden derzeit darauf geprüft, ob sie dem Dienstleistungskatalog der Gilde hinzugefügt werden sollen.
    Schnapp-und-lauf
    Der leichte Diebstahl jener kleinen, mobilen Semaphore, die sich bei modern denkenden Bürgern großer Beliebtheit erfreuen.
    Hacken
    Einbruch in ferne Signaltürme, um Nachrichten abzufangen und ihren Inhalt mit dem Ziel der persönlichen Bereicherung zu verändern. Diese Arbeit erfordert ein hohes Maß an Geschick, und die Turmgesellschaft ist für ihre Sofort-schießen-und-später-keine-Fragen-stellen-Politik bekannt. Bis auf Weiteres können wir unseren Mitgliedern diesen Beruf nicht empfehlen.
    Taubenklau
    Ein Taubenklauer lauert den Brieftauben, die von weniger fortschrittlichen Geschäftsleuten in der Stadt verwendet werden, mit Netzen auf und nutzt die auf diese Weise gewonnenen Informationen. Ein viel versprechendes neues Verbrechen.

DIE BERUFE DER GILDE: EINE ÜBERSICHT
    Gewöhnlicher oder Gelegenheitseinbrecher
    An dieser Stelle soll noch einmal betont werden: Mitglieder der Diebesgilde klettern nicht einfach eine Leiter hoch und klauen irgendwelche Dinge. Uns geht es um Tradition, und die beginnt bei der Kleidung:
    KLEIDUNG : flache Mütze, Dominomaske, schwarz-weiß gestreifter Pullover, schwarze Hose, Schuhe mit Gummisohlen, Handschuhe.
    AUSRÜSTUNG : großer Sack mit der Aufschrift BEUTE , Brecheisen, ein Glasschneider mit Kitt, ein Schlüsselbund mit Dietrichen.
    ZUSATZ : Ein richtiger Einbrecher sollte dringend eine Rasur benötigen.
    TYPISCHER AUSSPRUCH : »Ihr wollt mich bestimmt in den Knast stecken, Jungs! Potzblitz, na ist das zu fassen?«

    Mit Beutesack
    Vornehme Einbrecher und Einbrecherinnen
    Zu viele Gildenmitglieder glauben, »vornehm« bedeutet, während der Nacht in piekfeine Häuser einzubrechen, aber es steckt viel mehr dahinter. Ein vornehmer Einbrecher sollte in der Lage sein, seinen Opfern bei gesellschaftlichen Anlässen zu begegnen. Wir haben viele Beschwerden von Kunden bekommen, und zu Recht. Eine Dame, die bald ihre wertvolle Diamant-Halskette verlieren wird, ärgert sich natürlich, wenn sie feststellen muss, dass der Dieb einen geborgten Anzug trägt, beim Suppeessen schlürft, sich Leckereien für später in die Hosentaschen steckt und zwischen den einzelnen Gängen fröhlich Wind streichen lässt. Unsere Kunden erwarten