Narren, Diebe und Vampire: Das Beste aus zehn Jahren Schweibenwelt-Kalendern
der Spitzhornberge. Nach dem tragischen Tod des früheren Eigentümers wurde das Zwergenbrotmuseum renoviert und steht nun unter der Leitung des »Komitees Gleiche Höhe für Zwerge«, das versucht, ein neues, moderneres Image zu gewinnen. Es veranstaltet Abendkurse in offensivem Teigkneten und der Herstellung von Wurfpfannkuchen. Die meisten neuen Ausstellungsstücke sind interaktiv: Das Brot liegt einfach da, und Besucher können sich ganz langsam die Aufschrift der Hinweisschilder vorlesen. Bei gutem Wetter finden draußen Brotwurf-Vorführungen statt. Eintritt 2 Cent.
TAVERNEN
In Ankh-Morpork gibt es viele Kneipen, in denen Bier ausgeschenkt wird (in manchen Fällen auch Wasser mit Biergeschmack). Besuchern der Stadt dürfte es nicht schwerfallen, einen Ort zu finden, wo sie etwas trinken können. Einige der, nun, besonders pittoresken Tavernen sollen extra erwähnt werden.
Die Geflickte Trommel
Filigranstraße, Ende Kurze Straße
Gilt allgemein als wichtigste Bierkneipe in ganz Ankh-Morpork. Seit die Stadt existiert, gibt es an dieser Stelle eine Taverne. Zuerst nannte man sie »Gebrochene Trommel« (»Man kann sie nicht schlagen«), und ihren jetzigen Namen erhielt sie nach einem Neubau – er folgte einem Feuer, das angeblich im Keller der Trommel ausbrach und in der ganzen Stadt wütete. Der gegenwärtige Wirt legt großen Wert darauf, den Ruf seines Etablissements zu wahren, und manche Leute vermuten, dass zumindest einige der immer wieder in der Geflickten Trommel stattfindenden Kämpfe gestellt sind. Deshalb kam es schon zu einem offiziellen Boykott durch das »Komitee für echte Schlägereien und authentisches Chaos«. Wie dem auch sei: Die Erdnüsse sind gut, und beim Spielapparat »Barbarische Angreifer« bekommt man immer einen zusätzlichen Bonus, weil der Bibliothekar Bier in den Münzschlitz gespuckt hat.
Die Weintraube
Leichte Straße
Eine der Tavernen, wo der Gast bei seinem Eintreten aufmerksam gemustert wird – für den Fall, dass es leichter ist, ihn zu töten, anstatt sich die ganze Mühe mit dem Bedienen und so zu machen. Allerdings gibt’s hier echtes Knieweich aus den Spitzhornbergen. Das Zeug wird nur von jenen getrunken, die mehr Zähne als Gehirnzellen haben, aber das spielt eigentlich keine große Rolle, denn wenn man genug davon trinkt, hat man hinterher weder das eine noch das andere.
Der Eimer
Schimmerstraße
Hier gehen Angehörige der Stadtwache von Ankh-Morpork ein und aus. Dadurch wird diese Taverne zwar zu einem sehr sicheren Ort, aber der Nachteil besteht darin, dass man sich hier in der Gesellschaft einiger besonders unangenehmer Stadtbewohner (nämlich Wächter) befindet. Gut für Klatsch und Tratsch.
Scharlachroter Blutsauger
Leichte Straße
Hervorragendes Sägemehl, wässriges Bier. Die Frau des Wirts macht gute Hachsenbrote.
Dolch-in-den-Rücken
Ecke Salisstraße und Pseudopolisplatz
Diese Taverne befindet sich in der Nähe des Opernhauses und eignet sich daher gut, vor, nach oder am besten während der Aufführungen etwas zu trinken. Zu teuer. In den Pausen müssen normale Gäste mit dem Ansturm der Opernmusiker rechnen, die ganz versessen darauf sind, in den fünfzehn Minuten bis zum nächsten Akt acht oder neun Halbe zu kippen. Wenn man ihnen folgt, kann man gratis einen guten Platz bekommen – falls man es toll findet, Diven von unten zu sehen. Allerdings wird von einem erwartet, ein Instrument zu spielen. Doch stellt das kein großes Problem dar, weil das Publikum daran gewöhnt ist, dass das Orchester nach der Pause zu einer gewissen Spontaneität neigt.
Königskopf
Mondteichweg
Gutes Bier. Passable Snacks. Das mit dem Hund des Wirts ist schade. Man sollte hier besser keine gute Hose tragen.
Zum Trollkopf
Schatten
Um ganz offen zu sein: Dieses Lokal solltet ihr besser meiden, wenn ihr nicht auf einen ziemlich schnellen, dafür aber sehr schmerzvollen Tod aus seid. Zugegeben, in der Geflickten Trommel kann man auch zusammengeschlagen und niedergestochen werden, aber wenigstens geht es dabei recht lustig zu.
Die Bahre (früher: Krone und Dolch)
Ulmenstraße
Hier könnte enden, wer unseren Rat in Hinsicht auf den Trollkopf nicht beherzigt. Es ist eine Taverne für Untote. Wenn ihr sie trotzdem besuchen wollt: Trinkt nichts, das sich nicht in einem klaren Glas befindet; lasst die Finger von den Knabbereien auf der Theke und probiert auf keinen Fall Wirt Igors »eingelegte Eier«. Seid gewarnt: Besser meidet man diesen Ort. Ihr glaubt
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