Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
aufgezeichnet, wie die Geretteten damit beginnen, technischen Hilfsmittel zu zerstören, mit denen wir sie kurz vor der Landung ausgestattet haben. Die Funkverbindung zu der kleinen Kolonie ist unterbrochen und ein gelandeter Gleiter wurde von den Leuten gesprengt. Herrin, ich habe für das Verhalten Eurer Untertanen keine Erklärung. Sie müssen den Verstand verloren haben!«
»Wir haben verstanden, Hellas.«
Aus Vasinas Gesicht war jegliche Farbe gewichen. Ihre Lippen wirkten fahl und blutleer.
»Was ist mit euch, Herrin? Noch mehr schlechte Nachrichten?«, fragte Herkales besorgt.
»Der Seelenwanderer verfügt über außerordentliche Kräfte und hat soeben damit begonnen, unsere Leute massiv zu beeinflussen! Sie zerstören ihre Ausrüstung und sind nicht mehr Herr ihrer Sinne. Sie sind nicht besser gestellt, als die deportierten Progonauten der anderen Welten! Wir müssen unverzüglich handeln!«
»Egal wohin ihr geht, wir folgen Euch!«, rief einer der Gardisten aus.
Vasina nickte dankbar. »Wir fliegen in Richtung des südlichen Pols. Irgendwo muss sich die Bestie versteckt haben und wir werden sie finden! Folgt mir!«
Die Progonauten begannen, mit ihren Fluganzügen zu beschleunigen. Sie wurden angeführt von einer Herrscherin, die zu allem entschlossen war und nichts mehr zu verlieren hatte.
Botschaft von einer anderen Welt
Donald Day, Maya Ivanova, Bill Davis und der übrige Stab hatten sich im großen Konferenzraum eingefunden und verfolgten, wie sich der holografische Projektor langsam aufbaute. Lai Pi sprach ein paar einführende Worte.
»Kommandant, was wir jetzt sehen werden, ist die erste erfolgreiche Bildübertragung einer fremden Zivilisation. Sie wurde zusammen mit Hunderten anderer Sendungen aufgezeichnet, aber nur diese eine Nachricht konnte bisher entschlüsselt und dargestellt werden. Die Absender dieser Botschaft sind uns zumindest in der Denkweise ähnlich. Sie haben eine Codierung gewählt, die unseren heutigen Übertragungstechniken nahe kommt. Wir haben kein Audio aus dem Datenstrom extrahieren können, doch die Bilder sprechen für sich.«
Der Raum wurde abgedunkelt und die Vorführung begann. Zunächst flirrten Störeffekte über das Display, dann entstand Ordnung im wirren Durcheinander. Erste Konturen schälten sich aus dem optischen Rauschen.
»Ist das ein ... Planet?«, fragte Maya Ivanova unsicher.
Lai Pi flüsterte leise. »Das Bild wird gleich deutlicher, die Signalstärke war zunächst nicht ausreichend für unsere Decoder.«
Übergangslos wurde die Übertragung besser und zeigte die Totalansicht eines Planeten, eine Welt ähnlich der Erde, jedoch mit ganz anderen Landabschnitten und Meeren. Ein Raunen ging durch den Raum.
»Der Film ist nicht in Farbe verfügbar. Die Farbwerte konnten wir nicht ermitteln«, kommentierte der SEA-Spezialist bedauernd.
Der Blickwinkel änderte sich. Hinter der Planetenkrümmung des unbekannten Planeten ging gerade ein Doppelsternsystem auf und blendete kurz die Optik. Lens-Flare-Effekte zeichneten Strahlenmuster und leuchtende Kreise über das Bild, welches von einem beweglichen Objekt im Raum aufgenommen und übertragen wurde.
»Um welches Sonnensystem handelt es sich?«, fragte Morgenstern interessiert. »Konnten wir den Doppelstern identifizieren?«
»Das Signal wurde aus Richtung des Sternbildes Großer Hund aufgefangen. Der hellste Fixstern am Nachthimmel und Teil dieses Sternbildes ist Sirius. Das Bild, welches wir gerade sehen, könnte Sirius A und B darstellen. Der Doppelstern steht rund 8.6 Lichtjahre von uns entfernt und ist somit noch dem näheren Umfeld unserer Sonne zuzurechnen. Der abgebildete Planet scheint beide Sonnen zu umkreisen und wirkt auf den ersten Blick erdähnlich, eine Sauerstoffwelt mit gemäßigten Temperaturen.«
Übergangslos wechselte das Bild erneut und der Planet wurde aus einer anderen Perspektive gezeigt. »Die Nachtseite!«, rief Maya Ivanova aus. »Seht ihr die vielen Lichter auf der Planetenoberfläche? Auf der Erde kann man bei Nacht die besiedelten Gebiete und Konturen der Kontinente an der Beleuchtung der Städte erkennen. Hier scheint es ähnlich zu sein. Der Planet ist bewohnt!«
Gleißende Helligkeit durchfuhr die Szenerie. Wie an einer Perlenkette aufgereiht, schossen mehrere Salven blendender Glutbälle auf die Nachtseite des unbekannten Planeten zu. Donald Day war erregt aufgesprungen. »Jemand nimmt den Planeten unter Beschuss!«
Entsetzte Ausrufe folgten, als die Wirkung der
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