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Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)

Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)

Titel: Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein , Stephan Pilz , Nino Coviello , Karsten Löperick , Michael Köckritz
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Unser Bild des Universums war bis dato falsch. Es gibt mehr Leben da draußen, als wir zu träumen gewagt hätten. An diesen Gedanken müssten Sie sich gewöhnt haben, warum sind Sie also so aufgeregt?«
    Jörgmundson räusperte sich kurz. »Ich möchte anmerken, wir haben diesen Durchbruch hauptsächlich Lai Pi zu verdanken. Der SEA-Spezialist hat mit neuen Ideen entscheidende Impulse gesetzt.«
    Donald Day sah kurz zu dem Asiaten hinüber, der zahlreiche Wissenschaftler um sich und ein zentrales Terminal versammelt hatte.
    »Lai Pi brachte in die Diskussion ein, die gespeicherten Daten nach neuen Kriterien zu analysieren.«
    »Und die wären?«, fragte der Kommandant aufmerksam.
    »Der Spezialist schlug uns vor, die Signale nach verschiedenen, biologischen Vorgaben zu rastern. Wir Menschen sind es gewohnt, Bild- oder Filmbotschaften in Einzelbilder zerlegt zu betrachten. Frühere Bildwiedergabegeräte empfingen diese Informationen in einzelnen Pixeln, denen verschiedene Farb- und Helligkeitswerte mitgegeben wurden. Zeilenweise geschrieben, als Halb- oder Vollbilder übertragen, kann das menschliche Gehirn diese Informationen zu einem Bild oder Film zusammensetzen. Das muss nicht für alle Lebensformen im Universum zutreffen. Lai Pi regte an, die Daten durch verschiedene Vorfilter laufen zu lassen, welche nach variablen Frame-Raten und -größen, Wiederholungsfrequenzen und Darstellungsformen sortierten.«
    »Darstellungsformen?« Donald Days Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »Die Frage, die uns Lai Pi stellte, lautete etwa wie folgt: Wie würden außerirdische Lebensformen Bildinformationen wahrnehmen und darstellen? Mit welcher Art von Augen, oder besser Sinnen, betrachteten sie ihre Displays und Monitore? Benutzten sie Displays oder welche Alternativen wären vorstellbar?«
    Donald Day verstand. »Ein Globuster würde mit Sicherheit ein anderes Bild von seiner Realität haben als ein Mensch. Während die Angreifer im infraroten Licht sehen können, deckten menschliche Augen ein anderes Spektrum ab. Sie denken darüber nach, wie andere Intelligenzen ihre Welt wahrnehmen, und einen anderen Darstellungsstandard zugrunde legen könnten?«
    Jörgmundson lächelte. »So ist es Kommandant. Wir müssen unsere Denkweise den neuen Erkenntnissen anpassen. Stellen Sie sich zum Beispiel ein intelligentes Wesen vor, das über Facettenaugen verfügt. Es würde ein Displaysystem verwenden, auf dem wir nichts erkennen könnten. Wir müssen davon ausgehen, dass die biologischen Aspekte der jeweiligen Lebensform auf die Art der Datenübertragung Einfluss haben. Es gibt Wesen, die einen extrem langsamen Denkablauf besitzen und ein Bild pro Minute aufnehmen. Die Gehirne anderer Intelligenzen verarbeiten das Hundertfache von dem, was wir Menschen leisten können. Andere Zivilisationen könnten eine dreidimensionale oder holografische Darstellung bevorzugen ...«
    Donald Day unterbrach den Wissenschaftler, der sich sichtlich in Rage geredet hatte. »Genug, genug! Ich verstehe was Sie mir sagen wollen. Somit eröffnen sich fast unendlich viele Möglichkeiten und es wundert mich nicht, dass wir bisher keine Erfolge bei der Entschlüsselung der empfangenen Signale vermelden konnten.«
    »Bis jetzt«, antwortete Jörgmundson spröde. »Lai Pi hat einen speziellen Datenfilter programmiert, der ein erweitertes Spektrum abdeckt als bisher angewandt. Es werden Signale berücksichtigt, die der menschlichen Wahrnehmung zumindest nahe kommen. Der sogenannte Humanfilter hat nach einigen Stunden Suche ein Signal identifiziert, mit dem wir eine Bildwiedergabe versuchen konnten. Was soll ich sagen, das Ergebnis ist niederschmetternd.«
    Donald Day erstarrte in der Bewegung. »Sie können das Signal darstellen? Ist es eine Bildübertragung oder ein Film?«
    Jörgmundson wirkte sichtlich bedrückt. »Es könnte sich um eine Art Dokumentation handeln, genau wissen wir es nicht.«
    Donald Day glaubte, sich verhört zu haben. »Wie lange ist diese Übertragung?«
    Der Leiter des neuen
SETI-Projekt
s sah kurz zu Boden. »Der Knotenrechner hat bisher eine Stunde exzellentes Bildmaterial aufgearbeitet und in unser Format konvertiert. Wir haben keine Audiospur extrahieren können.«
    Der Kommandant atmete tief ein. »Bereiten Sie eine Vorführung im Konferenzraum vor und laden Sie den Stab hinzu.«
    Donald Day war irritiert. Er konnte den Blick des Forschers nicht deuten. Was hatte Jörgmundson so in Angst versetzt?

Unheil verkündende

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