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Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Titel: Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Küche zurück. Als James den Eierkarton aus dem Kühlschrank nimmt, frage ich mich, ob es nur Eier gibt, weil ich da bin. Vielleicht essen sie normalerweise Trix und machen mit den Eiern nur eine kleine Show für mich. Was ist mit mir? Wie beginne ich normalerweise meinen Tag? Mit Rührei, Trix oder einer Handvoll bunter Pillen, ausgeteilt von einer Krankenschwester?
    James fängt an, Eier in eine weiße Keramikschüssel zu schlagen. »Ich weiß, dass du Ty bereits einiges erzählt hast, aber kannst du vielleicht noch mal von vorne anfangen und mir in allen Einzelheiten sagen, was passiert ist?«
    »Klar.« In mir kommt ein Gefühl auf, das ich nicht benennen kann, als hätte ich eine Glasscherbe verschluckt, die sich langsam durch meine Eingeweide arbeitet. Ich fange damit an, wie ich auf dem Boden zu mir gekommen bin, meine Fingernägel auf dem Tisch. Ab und zu stellen sie eine Zwischenfrage, zum Beispiel, ob ich mehr von dem Mann gesehen habe als nur seine Schuhe. Ich lasse nichts aus, nicht einmal, wie Michael Brenner mit dem Kopf auf den Stein fiel.
    Während ich rede, macht James die Eier fertig und teilt sie zwischen Ty und mir auf. Er hat Cheddarkäse hineingerieben und sie schmecken so gut. Mein Zahn fühlt sich nicht mehr so lose an wie gestern und ich kann auf beiden Seiten meines Mundes kauen. Zwischen den riesigen Bissen erzähle ich, wie ich davongefahren und Officer Dillow begegnet bin, von dem Anruf, den er bekommen hat, und wie ich ihn in seinem eigenen Streifenwagen eingeschlossen und ihm seine Waffe abgenommen habe.
    »Klingt, als hätte dieser Dr. Nowell – wenn das sein richtiger Name ist – eine Spoofcard benutzt«, sagt James.
    »Was ist das?«, fragt Ty.
    »Wenn man die Karte gekauft hat, ruft man eine spezielle Telefonnummer an, gibt eine PIN ein und dann den Namen und die Nummer, die auf der Anruferkennung erscheinen soll. Auf diese Weise konnte dieser Nowell von überall auf der Welt anrufen, doch als Officer Dillow ans Telefon ging, stand dort die Nummer der Psychiatrischen Klinik Sagebrush.«
    »Moment mal, Katie«, sagt Ty. »Gehen wir noch mal zurück zu dem, was du vorhin gesagt hast. Woher weißt du den Namen dieses anderen Kerls? Von diesem Brenner?«
    Ich erzähle von Brenners Brieftasche, die Officer Dillow an sich genommen hat. »Aber ich habe immer noch sein Handy.« Ich schiebe meinen leeren Teller weg, hole das Handy aus Tys Zimmer und schalte es ein. »Der Akku zeigt sieben Prozent an. Habt ihr vielleicht ein Ladegerät für diese Art von Handy?« Sie schauen es sich an und schütteln die Köpfe.
    »Lass mich mal sehen, was alles drauf ist«, sagt Ty. Er streckt seine Hand aus und zieht sie dann wieder zurück. »Vielleicht sollte ich es nicht anfassen. Die Fingerabdrücke von diesem Kerl müssen da drauf sein.«
    »Zu spät. Ich habe es schon überall berührt.« Ich reiche es ihm.
    Er fängt an, mit einer Hand durch die Menüs zu scrollen, während er mit der anderen Hand Nummern notiert. »Ich mache eine Liste mit allen Nummern, die er angerufen hat und die ihn angerufen haben.« Nachdem er etwa acht Nummern aufgeschrieben hat, drückt er auf ein paar Tasten und hält sich das Handy ans Ohr. Er sieht uns an. »Auf der Mailbox sind neun Nachrichten, aber man braucht ein Passwort, um sie abzuhören.« Er drückt auf noch mehr Tasten. »Viele SMS. Die letzte davon lautet: ›Ruf mich zurück. Sofort!‹ Die davor: ›Hast du dich um alles gekümmert?‹ Sie sind alle von Nowell.«
    Nowell, dem Arzt, der in Sagebrush arbeitet? Oder Nowell, dem Mann, der mich umbringen will?
    Die letzte wurde etwa zu dem Zeitpunkt verschickt, an dem ich in Brenners Wagen gesprungen bin. Meine Kopfhaut prickelt. Mit »alles« bin wohl ich gemeint. James’ und Tys Gesichtsausdruck nach vermuten sie dasselbe.
    James holt einen Laptop vom Couchtisch im Wohnzimmer. Er setzt sich damit neben mich. »Schauen wir mal, wer dieser Michael Brenner ist.« Ty steht auf und stellt sich hinter uns. James klappt den Computer auf und Yahoo.com erscheint als Startseite. Er fängt an, »Michael Brenner« ins Suchfenster einzutippen.
    »Wartet«, sagt Ty. »Wo, sagtest du, war dieser Sicherheitstyp?«
    »Newberry Ranch. Das ist eine Art Urlaubsort.«
    Mit bebenden Fingern zeigt er auf den Bildschirm. »Seht euch das mal an.«
    Es ist der Teil des Bildschirms, auf dem regionale und überregionale Schlagzeilen angezeigt werden. Eine davon lautet: »Sicherheitsbeamter von Newberry Ranch erschossen in Streifenwagen

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