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Nexus - Band 1

Nexus - Band 1

Titel: Nexus - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Enzberger
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der letzten Sekunden zusehends auf wenige Schritte genähert hatten. Ein zerstörtes Sturmgewehr lag nur Millimeter von ihren erschlafften Händen entfernt auf dem Boden. Tom überflog den Körper des toten Mannes so schnell und gründlich wie möglich, ohne zu lange an den schrecklichen Wunden hängen zu bleiben, die seinen übel verbrannten Körper praktisch zur Gänze bedeckten. Er trug keine Reste irgendwelcher Panzerung… also war er kein Mitglied der Sicherheit - wahrscheinlich ein Kanonier, der sich gegen irgend eine Bedrohung eilig bewaffnet hatte… bevor ihn niederstreckte, was auch immer hier geschehen war.

Seine Laserpistole im Anschlag ließ Tom die breit gerippten Stollen seiner Kampfstiefel nacheinander langsam vor ihm auf den unversehrten Plaststahl sinken, winkte Katarina mit sich und tastete sich Schritt für Schritt weiter vor. Das Hauptschott, dessen bullige Konstruktion sich zusehends aus dem blutroten Dämmerlicht schälte, wurde in einigen Metern Abstand von den parallel entgegengesetzten Eingangsschotts zweier Substationen flankiert - und aus der rechtsgelegenen Kammer drang in unregelmäßigen Abständen ein winziger, flackernder Schein. Ein beschädigtes System. Oder…

Tom befahl seiner Kameradin mit einer rasch absinkenden Geste der flachen Hand bei ihm zu bleiben und bedeutete ihr gleich darauf mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger am Eckbereich der geöffneten Tür unbemerkt in Stellung zu gehen. Noch während er sich selbst so geräuschlos und vorsichtig wie er es nur vermochte annäherte, musste er die geschmeidige, zügige Eleganz seines Lieutenants bewundern, deren perfekte Choreographie in jeder Bewegung so mühelos evident wurde, als wären sie nichts als reine Alltäglichkeit. Es war kein Wunder warum sie in den Geister-Trainingssequenzen stets so viel besser abgeschnitten hatte als er selbst. Katerinas katzenhafte Schnelligkeit und Körperbeherrschung grenzte an nichts, was Tom bisher gesehen hatte… zumindest bei einem normalen Menschen.

Es war soweit. Tom pirschte sich dicht neben die in ihre Deckung geschmiegte Silhouette seiner Kameradin heran und bedeutete ihr mit einer Drei und anschließenden geballten Faust das Signal zum Eindringen. Eins. Der Laserblaster, dessen aufgeladenen Kapazitor er in seinem Griff unruhig umschloss, war hoffentlich soweit heruntergeregelt, um einem ungeschützten Menschen nur ein paar heftige Schmerzen zur verpassen. Zwei. Wer immer dort drin… wenn jemand überhaupt dort drinnen war… Tom brauchte jede Antwort die er nur von ihm bekommen konnte.

Drei. Tom mobilisierte jeden verfügbaren Teil seiner angeschlagenen Energiereserven, verlagerte sein Gewicht auf die Vorderfüße und sprang mit vorgehaltener Waffe vorwärts. Es waren nur Mikrosekunden, in denen seine bis zum äußersten geschärften Sinne bereit gewesen wären, jedes noch so winzige Detail in seinem sich rasend schnell neu entwickelnden Sichtfeld zu identifizieren, bevor seine trainierten Reflexe schon gehandelt hätten -  noch ehe ein einzelner Synapsenfunke dazu bereit gewesen wäre, den Beginn eines bewussten Gedankens zu bilden.

Und dennoch hätte es nicht anders kommen können. Zu plötzlich, zu heftig und unerwartet erschütterten die gewaltigen Stöße des Bebens die umgebende Schiffsstruktur, pflanzten sich vibrierende Schockwellen durch Tom Parkers Körper, ließen seinen Vorsturm im Bruchteil einer Sekunde zu einem verbissenen Ringen um die Balance verkommen - noch im selben Moment in dem seine geweiteten Pupillen den Schatten gewahrten, dessen hochgewachsene Umrisse aus dem abgedunkelten Nichts heraus auf ihn zurasten. Tom stieß ein verblüfftes Keuchen aus, riss seine Waffe instinktiv nach oben und feuerte einen ungezielten, grell blendenden Impuls, bevor er haltlos stolpernd nach hinten kippte und wie durch einen mächtigen Hieb von den Füßen gerissen der vollen Länge nach hart auf dem Stahl aufschlug.

Sterne, Blitze und der trübe Dunst eines temporären, physischen Traumas verfälschten Tom Parkers Sicht zu einem Abbild verzerrter Wirklichkeit, während sein kampferprobter Verstand unablässig darum rang, die Beherrschung über sein benommenes Selbst zurückzugewinnen. Das unablässige Donnergrollen, dessen rollende Wucht das gesamte Schiff gleich dem Echo gigantischer, wütender Faustschläge zu durchdringen schien  - und in Toms Trommelfellen mit ebensolcher Brutalität wütete, wie es an seinem gefallenen Körper riss und zerrte - verwandelte

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