Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition)
Schwester kommen willst? Tia Anitas?“
„Oh…“
„Kennst du den Laden?“
„Das ist mein Lieblingsrestaurant.“
„Letzte Gelegenheit da zu essen während der alte Chefkoch noch da ist. Bist du sicher?“
„Das klingt echt toll, aber danke, nein.“
„Es wäre kein Date, damit das klar ist. Und meiner Familie würde ich das vorher ebenfalls verklickern.“
„Deine Familie ist mit Sicherheit sehr nett,“ meinte ich, „aber die zu treffen, wäre mir angesichts meiner eigenen Familiensituation irgendwie unangenehm.“
„Naja, die Sache ist, dass meine Eltern sowieso schon wissen wer du bist. Aber die sind sehr taktvoll.“
Sie wussten wer ich bin?
„Uuuund, ich liebe meine Schwester und ihre Art zu kochen zwar, aber ihr Stil ist sehr eigenwillig. Sehr Avantgarde. Das Essen dort wird bestimmt immer noch gut sein, aber es wird definitiv anders werden. Also komm besser heute.“
„Wann übernimmt sie das Restaurant?“
„Montag. Wie gesagt, heute ist der letzte Abend mit dem alten Koch. Ach ja, und der Schuppen ist komplett ausgebucht. Alles vorreserviert, von der Öffnung bis zum Ladenschluss.“
„Okay, okay, kein Grund mich zu quälen.“
„Na, fange ich an dir auf die Nerven zu gehen? Stimmt doch, oder?“
„Du bist gemein.“
„Tut mir sowas von nicht leid. Komm mit uns, meine Familie ist cool. Steve ist zwar’n Depp, aber-“
„Ich fand ihn nett.“
„Na, wenn du ihn magst, wirst du den Rest lieben.“
„Deine Eltern kennen Dr. Winters und wissen über mich Bescheid?“
„Ja, ich weiß nicht wie sie das rausgefunden haben, aber als ich ihnen deinen Namen genannt habe, und dass du irgendwie mit Chris und Beth verwandt bist, haben sie sich angesehen und mein Dad meinte sowas wie, ‘Wir kennen den Rest der Geschichte dazu.‘“
Das war echt seltsam. Meine Mutter hatte nie viel Kontakt zu Dr. Winters sozialen Kreisen gehabt.
Jason schaute mit seinen blauen Augen fest in meine. „Es stört sie nicht, okay? Du bist nur eine unschuldige Dritte in dieser Geschichte und selbst wenn es nicht so wäre, würden sie nie was sagen.“
Ich klopfte mit meinen Fingern auf die Tischdecke. „Was wissen sie über Chris und seine jetzige Lage?“
„Ich weiß nicht, wie ist seine Lage?“
„Er hat angefangen, Drogen zu nehmen und sitzt im Moment im Gefängnis.“
„Ach, wirklich?“ Er sah überrascht aus, aber nicht beschämt oder ähnliches. „Nein, darüber haben sie nie was gesagt. Ich denke, sie haben den Kontakt zu den Winters verloren nachdem ich nach LA gezogen bin. Kurz danach haben sie aufgehört wegen ihrer Zähne zu Dr. Winters zu gehen und Jen und Steve hatten sowieso nie was mit Chris und Beth zu tun. Steves Frau und Beth gingen auf unterschiedliche High Schools. Ok, also mache ich hier gerade einen ausreichend guten Job oder wie? Niemand wird sich dafür interessieren, dass dein Vater ein Betrüger und dein Halbruder ein Junkie ist. Niemand. Es interessiert nicht. Komm mit uns zum Essen.“
Ich stütze meine Ellbogen auf den Tisch und vergrub das Gesicht in meinen Händen.
„Chlo-e,“ sang er. „Du weißt selbst, dass du da hin willst. Es ist das Tia Anitas.“
„Du warst eh schon so nett zu mir-“
„Na und? Gibt es ein Limit wie nett man zwischen Freunden sein darf? Komm schon, es ist alles in Ordnung.“
„Aber du machst immer die netten Sachen-“
„Okay, also pass auf. So läuft das leider in meinem Leben. So gerne ich auch einfach losgehen würde und jederzeit mit wem auch immer rumhängen oder was auch immer machen würde, ich kann nicht. Ich muss immer vorausplanen und manchmal muss ich mir sogar Bodygards mitnehmen oder mich um sechs Uhr morgens treffen. Du hast schon etwas sehr Nettes getan, indem du so früh für mich aufgestanden bist. Hast du das schon mal so betrachtet?“
Ich musste leider zugeben, dass das ziemlich lässig vorgetragen war. Cleverer als ich es je gekonnt hätte.
„Also, kommst du heute Abend?“ fragte er nochmal.
„Ich…“
„Du hast gezögert! Sag einfach ja.“
„Naja…“
„Okay?“
Ich schloss die Augen. „Okay,“ sagte ich.
„Super! Du kannst mir helfen mich gegen Kyra zu verteidigen.“
„Wer ist das?“
„Die Stieftochter meiner Schwester. Sie hasst mich.“
„Wie alt?“
„Sechzehn.“
„Es gibt ein sechzehnjähriges Mädchen das dich hasst? Wissen die Medien davon?“
Er fand das zum Totlachen. „Naja,“ sagte er, nachdem er wieder Luft holen konnte, „sie kennt mich halt zu
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