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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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gleich.«
    Nachdem ihre Mutter die Tür hinter sich zugezogen hatte, sank Julie auf dem Stuhl zusammen. Ihr Herz raste, ihre Muskeln schienen aus Pudding zu bestehen. »Verflucht, das war wirklich arschknapp.«
    Nicks Gesicht glich einer starren Maske, Schweiß glitzerte auf seiner Stirn. »Puh, ja.«
    »Was war denn los?«
    »Die ganze Geschichte mit Emma hat mich total aus der Bahn geworfen, aber ist ja gerade noch mal gutgegangen«, sagte er. »Ich glaub, da muss ich noch ’ne Menge übe n.« Er bückte sich und zog sich die Schuhe an . »Ich frag mich nur, wie es möglich ist, dass aus Puppenschuhen echte werden. Und wie sie gewachsen sind! Das ist physikalisch gar nicht möglich.«
    »Das ist Magie, die kannst du nicht mit Naturgesetzen erklären.«
    Nick hob den Kopf, wobei einzelne Strähnen vor seine Augen fielen. »Sagt diejenige, die keine Ahnung von der Materie hat.«
    Julie grinste. »Hey, so schlecht bin ich auch nicht.« Sie zückte ihr Smartphone und hielt es ihm vor die Nase. »Guck, ich habe die Verwandlung aufgenommen.«
    Fasziniert starrte Nick auf den kleinen Bildschirm, seine Stirn legte sich in Falten. »Julie …« Er tippte mit dem Finger darauf. »Wieso bin ich nicht auf dem Film? Ich stand doch direkt neben dem Tisch?«
    Hastig drückte sie auf die Wiederholtaste. »Krass.« Nick war wirklich nicht auf dem Video! »Moment …« Sie hielt die Kamera vor sein Gesicht und schoss ein Foto. Auch darauf war er nicht zu sehen, sie hatte lediglich ihr Zimmer aufgenommen. »Du bist tatsächlich ein Geist.« Das alles erschien ihr so unwirklich. »Wie sind deine Schuhe?«, murmelte sie gedankenverloren.
    Nachdem er aufgestanden war, marschierte er eine Runde durchs Zimmer, wobei sich ein breites Lächeln auf sein Gesicht stahl. »Passen wie angegossen.« Stolz triefte ihm regelrecht aus jeder Pore. »Und jetzt hab ich einen Riesenhunger. Zaubern macht hungrig.«
    »Na, du hast ja Nerven.« Ihre hatten kurz vor dem Zerfall gestanden. Und die Sache mit dem Foto ließ ihn ja auch unbeeindruckt.
    Okay, er war eben ein Dschinn. Oder gab er sich nur so cool?
    Sie hoffte, dass es vor ihren Eltern nicht zu weiteren Zwischenfällen kam und sagte: »Bitte keine Experimente vor meiner Familie.«
    Nick grinste. »Keine Sorge, ich werde ganz brav sein.«
    Sein Lächeln ging ihr schon wieder durch und durch, sodass sie ihm einfach nicht böse sein konnte.

    * * *

    Julies Familie hatte sich um den Küchentisch versammelt, und sogar Lanzelot, der grau-weiß getigerte Familienkater, hockte in einer Ecke am Boden und fraß.
    Alle Augen waren auf Nick gerichtet. Dad musterte ihn besonders lange, obwohl sich Nick höflich vorgestellt hatte und somit auch bei ihrem Vater einen dicken Bonuspunkt eingeheimst hatte. Dad trug einen seiner schwarzen Anzüge, was bedeutete, er würde heute noch einen Klienten besuchen. Samstags war er oft unterwegs. Das kam Julie gelegen, denn sie hatte noch nicht verkündet, dass sie heute auf die Party wollte, und machte das lieber erst, wenn Dad weg war.
    Sie saß zwischen Nick und Mom; Dad und Connor hatten gegenüber Platz genommen. Der Sauerbraten und die Kartoffeln rochen lecker, und ihr lief das Wasser im Mund zusammen, doch sie würde vor Aufregung wohl nicht viel herunterbringen.
    Nicks Augen strahlten regelrecht beim Anblick des Essens, und wieder wurde ihr bewusst, auf wie viel er hatte verzichten müssen. Warum hatte das Schicksal nur so übel mit ihm mitgespielt? Hätte es keinen Vollpfosten treffen können?
    Nachdem alle ihr Essen vor sich stehen hatten, fragte Dad: »Würden Sie das Tischgebet sprechen, Nicolas?«
    Eine Hitzewelle überflutete Julie. Verdammt, daran hatte sie nicht gedacht! Dad war im Gegenzug zu Mom streng katholisch aufgewachsen und hatte das tägliche Tischgebet eingeführt.
    »Sehr gerne«, erwiderte Nick zu ihrer Erleichterung, und sie reichten sich die Hände. Als Julie Nicks große warme Hand nahm und sie leicht drückte, konnte sie sich kaum vorstellen, dass er ein Flaschengeist war, auch wenn er sich kurz zuvor Riesenschuhe herbeigezaubert hatte und auf Fotos unsichtbar war. Er fühlte sich doch so echt an!
    Sie konnte den Blick nicht von ihm nehmen, als er die Augen schloss und sagte: »Herr, wir danken dir, dass wir vor vollen Tellern sitzen dürfen. Wir bitten dich: Gib auch jenen zu essen, die nicht einmal einen Teller haben. Amen.«
    »Amen«, murmelten alle, und Julie vergaß beinahe, Nicks Hand loszulassen. Im Heim hatten sie wohl gebetet? Die

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