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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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droht, sich rasch wärmen kann. Und es ist auch üblich, eine Schachtel Streichhölzer so hinzulegen, dass die Hölzchen an einem Ende herausragen, damit selbst vor Kälte steife Finger sie fassen können.
    Ich zog meine Handschuhe aus und fing an, mir überheizte Zugabteile und Becher mit heißem Kaffee vorzustellen. Aus dem Krempel auf dem Boden zog ich ein kurzes Brett, das aus der Dachverkleidung zu stammen schien. Dann strengte ich mich mit zitternden Händen an, die Klinge des Leathermans herauszuklappen. Sobald ich wieder meine längst durchnässten Handschuhe trug, begann ich den Rand des Bretts abzukratzen, um an das trockene Material darunter heranzukommen.
    Toms Schreie und sein Kreischen füllten den Raum.
    »Halt endlich die Schnauze!«, brüllte ich ihn ebenso laut an, aber er befand sich offensichtlich an einem Ort, an dem er mich nicht hören konnte.
    Sobald ich den feuchten Rand abgekratzt und das trockene Holz darunter freigelegt hatte, fing ich an, dünne Holzspäne auf das Schaufelblatt zu kratzen. Das war der Zunder. Meine Hände schmerzten, so krampfhaft hielt ich den Leatherman umklammert.
    In seiner Ecke der Hütte war Tom unterdessen in heftige Zuckungen verfallen. Wir brauchten dieses Feuer beide dringend, aber ich durfte nichts überstürzen, sonst machte ich am Ende nur Scheiß.
    Als Nächstes musste ich Anmachholz schneiden - eine Stufe gröber als Zunder -, um später dickere Holzstücke nachlegen zu können. Ich sammelte alles Holz auf, das ich finden konnte und riss sogar Stücke der Dachverkleidung ab, die ich über dem Knie zerbrach. Dieses Holz würde gut brennen, weil es teilweise mit Teer beschichtet war. Die dünnsten Hölzer schnitt ich rundum flach ein, bis sie wegen der seitlich wegragenden Späne aussahen, als seien ihnen plötzlich Federn gewachsen.
    Toms Zuckungen hatten aufgehört. Er murmelte Unzusammenhängendes vor sich hin und trat dabei mit den Füßen um sich, als wehre er einen imaginären Angreifer ab. Es hatte keinen Zweck, ihm gut zuzureden. Ich musste mich darauf konzentrieren, Feuer zu machen. Survival-Ausbildung war vielleicht nicht meine Stärke, aber vom Feuermachen verstand ich etwas. Früher hatte ich jeden Morgen im Wohnzimmer Feuer machen müssen, bevor mein Stiefvater aufstand - sonst hatte es Ohrfeigen gegeben. Meistens hatte es Ohrfeigen gesetzt, ob das Feuer brannte oder nicht.
    Sobald ich fünf Anmachhölzer fertig hatte, stapelte ich sie wie die Stangen eines Indianerzelts um den Zunder herum auf. Dann holte ich meine Pistole heraus, nahm das Magazin aus dem Griff und zog den Schlitten zurück, um die Patrone in der Kammer auszuwerfen.
    Mit der Zange meines Leathermans zog ich von drei Patronen die Geschosse ab und kippte die Treibladung auf den Zunder. Meine Hände zitterten, als ich mich bemühte, die dunkelgrauen Körner aufs Holz und nicht auf den Boden zu schütten. Die dritte Patrone ließ ich halb gefüllt.
    Durch Toms krampfartige Zuckungen war ihm die Kapuze vom Kopf gerutscht. Ich stellte die Patrone sorgfältig neben der Schaufel ab, damit ihr Inhalt nicht verloren ging, und kroch zu ihm hinüber, wobei meine steif gewordenen Muskeln heftig protestierten. Meine kalte, nasse Kleidung klebte bei jeder Bewegung jämmerlich an mir.
    Ich bekam seine Kapuze zu fassen und wollte sie Tom wieder über den Kopf ziehen. Er schlug wild um sich, kreischte unverständliches Zeug und traf mit einer Hand meine Pelzmütze, die mir vom Kopf fiel. Ich ließ mich auf ihn fallen und versuchte seine Hände festzuhalten, während ich seine Kapuze hochschlug und meine vereiste Mütze wieder aufsetzte.
    »Schon gut, Kumpel«, murmelte ich beruhigend. »Es dauert nicht mehr lange. Dank daran, dass du träumen sollst ... einfach nur träumen.« Aber das war reine Zeitverschwendung. Er brauchte Wärme, keine beruhigenden Worte.
    Ich kroch zu der Schaufel zurück, angelte den Seidenfetzen aus meinem linken Handschuh und hielt ihn mit den Zähnen fest, während ich mit der Schere des Leathermans ein Stück davon abschnitt. Dann stopfte ich mit dem Schraubenzieher des Mehrzweckwerkzeugs dieses Stück Seide fest in die halb leere Patrone.
    Ich schob die Patrone in die Kammer, richtete die
    Mündung der Waffe auf den Boden und drückte ab. Wegen der halbierten Treibladung und der fehlenden Patrone klang der Schussknall merkwürdig dumpf.
    Von Tom kam keine Reaktion, als ich auf dem Boden kniend nach dem glühenden, schwelenden Stück Seide griff. Sobald ich es zwischen

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