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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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alles, was dich umtreibt?«
    »Würdest du einem hilflosen Unschuldigen nicht beistehen?«
    »Ich weiß nicht, ob das da unten hilflose Unschuldige sind – und ich zweifle stark daran«, erwiderte sie. Sie lachte leise, und Drizzt wusste, dass sie sich über ihn lustig machte. »Mehr gibt es nicht für dich? Schwarz und weiß, richtig und falsch?«
    »Zwischen richtig und falsch gibt es einen erheblichen Unterschied«, entgegnete Drizzt verärgert, während er seine Waffen umschnallte.
    »Natürlich – aber hat die Welt nicht noch mehr zu bieten?«
    Drizzt verharrte kurz, doch dann zog er die Onyxstatue von seinem Panther heraus und rief Guenhwyvar an seine Seite. »Ein Licht auf der Straße«, erklärte er der großen Katze. »Geh und beobachte es.« Mit einem leisen Fauchen sprang der Panther davon und tauchte in die Nacht ein.
    »Glaubst du nicht, dass es Fälle gibt, in denen beide Seiten glauben, sie wären im Recht?«
    »Erinnere mich, dass ich dir irgendwann einmal die Geschichte von König Obould Todespfeil erzähle«, erwiderte Drizzt und ging an Dahlia vorbei. »Vorerst werde ich in Erfahrung bringen, was ich kann. Bist du dabei?«
    Dahlia zuckte mit den Schultern. »Natürlich«, antwortete sie. »Vielleicht bekommen wir ja einen guten Kampf.«
    »Vielleicht retten wir einen unschuldigen Kaufmann«, erwiderte Drizzt.
    »Vielleicht retten wir die gewaltsam ergatterte Beute eines selbsternannten Heerführers«, knurrte Dahlia, sobald der Drow sich abwandte.
    Drizzt sah sich nicht mehr um. Er wollte nicht, dass sie das unbeabsichtigte Grinsen bemerkte, das ihr gnadenloser Sarkasmus ihm entlockt hatte. Diese Befriedigung gönnte er ihr nicht.
    Eilends huschte er den Hang hinab und zwischen die Bäume. Er strengte sich an, denn er wollte Dahlia noch mehr fordern. Da seine magischen Fußbänder ihn antrieben, wusste er, dass sie nicht mit ihm Schritt halten konnte. Deshalb wurde er hin und wieder gerade so langsam, dass sie hoffen durfte, ihn einzuholen. Doch schon lange, bevor er sich der Straße näherte, konnte er nur noch erahnen, wie weit sie hinter ihm war, falls sie überhaupt noch da war.
    Drizzt konzentrierte sich auf das, was vor ihm lag: die Straße und die Fackeln auf der rechten Seite, die sich rasch näherten. Er nickte, als ein Wagen in Sicht kam, der von einem offensichtlich verschreckten Mann gefahren wurde. Neben ihm hockte ein Begleiter mit schussbereitem Bogen, der sich über den Bock nach hinten umsah. Hinter dem Wagen folgten drei weitere Leute mit Fackeln, die sich bemühten, ihn einzuholen – nein, nicht ihn einzuholen, wie Drizzt erkannte, sondern gleichauf zu bleiben. Das waren nicht die Feinde, vor denen der Wagen floh, denn sonst hätte der Schütze sie leicht niederstrecken können.
    Knapp dreißig Schritte vor ihm ging einer der Fackelträger zu Boden.
    »Schieß doch! Schieß doch!«, schrie eine Frau von hinten verzweifelt.
    Drizzts Hand glitt zu seinem Bogen, Taulmaril. Er stieß einen leisen Pfiff aus, den Guenhwyvar kannte, worauf der Panther sich vor ihm auf einem Ast über der Straße zeigte. Drizzt deutete auf den Weg vor dem rumpelnden Wagen.
    Im nächsten Moment sprang der Panther mitten auf die Straße, direkt vor das Gespann, das sofort abdrehte.
    Guenhwyvars Brüllen war wie polternde Felsen und hallte meilenweit durch die Wälder und Berge. Die Pferde kamen schlitternd zum Halten, bäumten sich auf, schlugen mit den Vorderhufen und wieherten entsetzt.
    Der Ruck riss den Schützen fast von seinem Sitz.
    »Schieß!«, brüllte der Kutscher, der alle Hände voll zu tun hatte, den schaukelnden Wagen unter Kontrolle zu bekommen. »So schieß doch! Oh, bei den Göttern!«
    Mit Mühe drehte sich der Bogenschütze wieder um und riss beide Augen auf, als er die Ursache des Aufruhrs entdeckte. Mit zitternden Händen hob er seinen Bogen.
    Da sauste unmittelbar vor den zwei Männern ein Silberstreif wie ein Miniaturblitz durch die Luft, der sie derart erschreckte, dass dem Schützen unbemerkt der Pfeil von der Sehne rutschte. Als er dennoch die Sehne losschnellen ließ, fiel der Pfeil einfach zu Boden. Der Mann schrie auf und hätte beinahe auch noch den Bogen fallen lassen.
    Die Pferde standen immer noch wiehernd auf den Hinterbeinen, obwohl der Panther bereits wieder im Gebüsch verschwunden war.
    »Schütze zur Seite!«, schrie die Frau von hinten, die nun dem Wagen näher kam und zusammen mit ihrem Begleiter tapfer auf Drizzt losstürmte.
    Der Dunkelelf wollte die beiden

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