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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Der Drow blinzelte verblüfft. Bei der Bewegung der Frau schien die Katze loszuschnellen.
    Und während er sie noch fasziniert betrachtete, lehnte Dahlia sich vor und berührte seine Lippen mit den ihren.
    Es dauerte mehrere Augenblicke, doch schließlich schien sie damit den Zauber zu brechen. Der Dunkelelf lehnte sich nach hinten und starrte sie verwirrt an.
    »Warum hast du das getan?«, fragte er mit einer Stimme, die er nur schwer zu finden schien.
    »Weil ich dir nicht glaube«, erwiderte sie.
    Drizzt neigte den Kopf leicht zur Seite. Als er protestieren wollte, gebot ihm Dahlia Schweigen, indem sie einen Finger vor seine Lippen hielt.
    »Sei kein Narr, Drow«, mahnte sie mit durchtriebenem Grinsen. »Versuche nicht, mir meine Rachegelüste auszureden, nur weil du besonders ritterliche Vorstellungen über die Wahrheit hegst.«
    Der Dunkelelf machte ein derart verwirrtes Gesicht, dass Dahlia lauf auflachte. Schließlich gab er nach, drehte sich wieder um und setzte Andahar erneut in Bewegung.
    Das magische Einhorn trug sie unermüdlich bis spät in die Nacht. Im Gegensatz zu Guenhwyvar ließ Andahar sich jederzeit herbeirufen und konnte so lange bleiben, wie Drizzt ihn benötigte. Allerdings konnte Andahar im Gegensatz zu dem Panther auch verwundet, obgleich nicht getötet werden, und solche Wunden heilten genauso langsam wie bei sterblichen Kreaturen. Deshalb achtete Drizzt darauf, Andahar möglichst wenig in Kämpfe zu verstricken, und behielt das Einhorn nur selten bei sich, wenn Gefahr heraufzog.
    Sie hatten gehofft, noch in dieser Nacht Letzthafen zu erreichen, aber dann schlug das Wetter um. Daher errichteten sie unter einem etwas abgelegenen Felsüberhang an einer hohen Klippe in Sichtweite der Straße ein Nachtlager. Trotz des eisigen, strömenden Regens, der von gelegentlichen Blitzen durchzogen war, gelang es Drizzt, ein kleines Feuer in Gang zu setzen, auch wenn der Rauch ihn und Dahlia bei jeder Windbö zum Husten brachte.
    Drizzt fand das alles jedoch nicht so schlimm. Warum auch? Er war wieder unterwegs, und hinter jeder Ecke wartete das Abenteuer. Die Straße war voller Gefahren, der Wald voller wilder Wesen und das Land noch ursprünglich. Selbst in den Städten, die vor ihnen lagen, erst Letzthafen und später Luskan, würde er auf der Hut bleiben und immer die Hände in der Nähe seiner Säbel behalten.
    Er lehnte rücklings am Fels und warf verstohlene Blicke auf Dahlia – wie sie aß, wie sie umherlief, wie sie die verspannten Muskeln dehnte. Im Augenblick stand sie mit dem Rücken zu ihm am vorderen Rand des Überhangs, wo sie immer wieder vom Regen erwischt wurde. Auf den Zehenspitzen stehend, spähte sie in die Ferne, und ihr schräg angeschnittener Rock gestattete Drizzt einen ausgiebigen Blick auf ihre wohlgeformten Beine.
    Lächelnd schüttelte der Drow den Kopf. Sie wusste, dass er sie beobachtete. Dahlia spielte ein Spiel, und der Kuss, als sie hinter ihm auf Andahar gesessen hatte, oder die Art, wie sie während des harten Ritts die Arme um ihn geschlungen hatte, waren ein Teil davon.
    »Lösch das Feuer.« Dahlia warf ihm einen Blick zu.
    Drizzts Lächeln erstarb. Fragend starrte er sie an.
    »Wir sind nicht allein.«
    Mit einer schnellen Bewegung stieß Drizzt mit dem Stiefel ein Häufchen Erde, das extra für diesen Zweck bereitlag, über die Flammen. Eilig stand er auf und blickte in den Regen, bemerkte aber nichts. Dahlia streckte den Arm aus und deutete zur Straße.
    Eine Fackel flackerte irgendwo dort unten zwischen den Bäumen.
    »Sie bewegen sich«, sagte Dahlia.
    »Bei diesem Unwetter nachts auf der Straße?«
    »Wegelagerer … oder Soldaten des einen oder anderen Heerführers«, überlegte Dahlia. »Oder vielleicht ein paar Monster?«
    »Vielleicht auch nur eine kleine Karawane, die nicht rechtzeitig Schutz gesucht hat.«
    Dahlia schüttelte den Kopf. »Welcher Kaufmann würde seinen Wagen oder seine Leute derart in Gefahr bringen und bei Nacht eine schlammige, holprige Straße entlangziehen? Wenn dabei ein Rad bricht oder sein Pferd sich vertritt, kann das lebensgefährlich sein.«
    »Außer sie fliehen vor etwas, das ihnen bereits zugestoßen ist«, meinte Drizzt und griff nach seinem Waffengurt.
    »Du willst also zu ihnen gehen?«, fragte Dahlia fast spöttisch.
    Drizzts Blick verriet, dass die Antwort doch auf der Hand zu liegen schien.
    »Um alles Unrecht auf der Welt in Ordnung zu bringen, Drizzt Do’Urden?«, hakte sie nach. »Ist das dein Lebensinhalt? Ist das

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