Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
Vom Netzwerk:
Hand. »War das nicht ein bisschen riskant?«
    »Was soll denn daran riskant sein?«, blaffte Carter, ehe Zoe noch etwas sagen konnte. »Die Lehrer hätten ihr schon nichts getan.«
    Sein Ton war unnötig scharf. Allie bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick und wandte sich dann wieder ihrem Spiel zu. Der Augenblick in Isabelles Büro war offenkundig Vergangenheit. Sie schob den Bauern neben den von Sylvain – ganz nah und dennoch außer Reichweite.
    »Wie du meinst«, flüsterte sie so leise, dass nur ihr Gegenüber es hören konnte. Sylvain lächelte ihr verschwörerisch zu, und sie konnte nicht anders, als zurückzulächeln.
    »Erzähl, was du rausgefunden hast«, raunte Nicole Zoe zu, die neben ihr saß.
    »Also, sie sind in einem dieser Häuschen – aber nicht in dem von Mr Ellison, sondern in einem anderen, beim Weiher im Wald. Schon etwas runtergekommen und total zugewachsen.« Zoe unterbrach sich und warf einen kritischen Blick auf das Schachbrett. »Du setzt deinen Läufer nicht richtig ein, Allie.«
    Verdattert schaute Allie auf die Figur mit der Bischofsmütze und fragte sich, wie sie sie wohl richtig einsetzen sollte.
    »Das Haus kenn ich«, sagte Carter. »Früher haben da Hausangestellte gewohnt, aber seit ein paar Jahren wird es nicht mehr genutzt. Ich glaube, es sollte renoviert werden, aber Isabelle ist nie dazu gekommen, es machen zu lassen.«
    »Hast du mitgekriegt, ob Eloise da drin ist?«, fragte Rachel flüsternd und beugte sich vor. »Wie geht es ihr?«
    Zoe schüttelte den Kopf. »Ich hab nur ihre Unterhaltung belauscht. Der Schlüssel würde nicht passen, haben die Lehrer gesagt und Eloise immer wieder nach dem richtigen Schlüssel gefragt.« Sie sah in die Runde. »Was bedeutet das?«
    Sylvain rückte seine Dame vier Felder vor.
    »Sie hatten einen Schlüssel und dachten, dass sie damit in Isabelles Büro kommen«, sagte Carter. »Wir waren gerade drin, als sie es versucht haben, und sind vor Angst fast gestorben. Aber der Schlüssel hat nicht gepasst.«
    »Das verstehe ich nicht«, warf Rachel ein. »Was spielt das für ’ne Rolle, dass der Schlüssel nicht gepasst hat?«
    Unvermittelt blitzte vor Allies geistigem Auge das Bild auf, wie Eloise vor Isabelles Tür gestanden hatte.
    »Eloise hatte einen Schlüssel zu Isabelles Büro«, sagte Allie. »Den hatte sie in der Hand, als ich sie damals gesehen habe – an dem Tag, als ich dachte, sie wär der Spion. Ich hab ihnen davon erzählt.«
    »Bestimmt suchen sie jetzt fieberhaft nach diesem Schlüssel«, sagte Nicole nachdenklich. »Die wollen vermeiden, dass irgendein Schaden damit angerichtet wird.«
    »Aber wieso sollte Eloise ihnen den falschen Schlüssel geben?«, fragte Carter verwundert.
    »Vielleicht, weil sie den richtigen nicht mehr hat?«, überlegte Rachel.
    »Aber wer hat ihn dann?«, fragte Sylvain.
    Darauf wusste keiner eine Antwort.
    »Was habt ihr im Büro denn gefunden?«, fragte Rachel in die Stille hinein.
    Carter schilderte kurz, was sie in Erfahrung gebracht hatten. Als er fertig war, sahen die anderen fassungslos drein.
    »Dann haben die also die ganze Zeit gewusst, dass es so weit kommen würde?«, fragte Rachel schockiert.
    »Wenn nur die Hälfte der Eltern die Schulgebühren bezahlt haben, heißt das jetzt, dass demnächst die Hälfte der Schüler gehen wird?«, fragte Nicole.
    »Das ist vermutlich Nathaniels Plan«, erwiderte Sylvain. »Die Schule spalten und den Aufsichtsrat zwingen, Partei zu ergreifen. Er glaubt, sie werden sich auf seine Seite schlagen.«
    Ohne dass sie es gemerkt hatte, war Allies König von Sylvains Dame und einem seiner Springer in die Enge getrieben worden.
    Wie hat er das denn jetzt gemacht?
    »Schach«, murmelte Sylvain und hob eine Braue.
    Allie starrte auf das Brett, fand aber keinen Ausweg. »Scheiße.«
    »Was ist, wenn unsere Eltern uns von der Schule nehmen wollen?«, fragte Zoe.
    »Caroline haben sie regelrecht fortzerren müssen«, sagte Rachel. Ihr war mulmig zumute. »Wollen die das bei der halben Schule auch so machen?«
    »Was können wir denn dagegen tun?«, fragte Allie.
    Sylvain nahm einen weißen Springer in die Hand und betrachtete ihn nachdenklich. Dann hielt er ihn in die Höhe.
    »Wir können die anderen Schüler warnen.«

    Sylvains Vorschlag hatte einen sofortigen Proteststurm zur Folge. Wie sollten sie das anstellen? Und wenn sie es taten, würde dann nicht jeder erfahren, was sie im Schilde führten? Wie sollten sie erklären, dass sie überhaupt an diese

Weitere Kostenlose Bücher