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Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Titel: Night School. Der den Zweifel sät (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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erfüllte den Raum.
    »Was ist mit der?«, fragte Allie und bediente sich.
    »Sie kommt nicht wieder zurück.«
    Mit einem Knall ließ Allie den Servierlöffel fallen.
    »Was?«, fragte der ganze Tisch unisono. Dann redeten alle durcheinander. »Wieso denn nicht?«, »Was ist denn passiert?«, »Alles okay mit ihr?«
    Jo hob die Hand, um Ruhe zu gebieten. »Haben ihre Eltern so entschieden, nach all dem, was im letzten Trimester passiert ist.« Sie zuckte die Achseln. »Sie würde gern zurückkommen, aber ihre Alten erlauben’s nicht. Sie muss auf irgendein Internat in der Schweiz.«
    Fassungsloses Schweigen.
    »Na ja, so ganz verdenken kann ich’s ihnen nicht«, stellte Rachel nüchtern fest. »Bestimmt ist sie nicht die Einzige, die nicht zurückkommt.«
    »Vielleicht darf sie ja nächstes Jahr wieder nach Cimmeria – schließlich ist das dann unser letztes Jahr«, warf Jo ein.
    »Du meinst, wenn dieses Trimester niemand umkommt?«, fragte Rachel ironisch.
    »So ungefähr«, erwiderte Jo.
    Allie hob ihr Wasserglas. »Auf Lisa. Und darauf, dass niemand umkommt.«
    Die anderen hoben ebenfalls ihre Gläser.
    »Auf Lisa«, sagten sie im Chor.
    »Und dass keiner stirbt«, sagte Jo.
     
    Gegen Ende der Mahlzeit, als gerade niemand hinschaute, versuchte Carter, Allie mit einer Kopfbewegung Richtung Tür ein Zeichen zu geben. Etwas in seinem Blick ließ die Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen.
    Aber sie hatten den Speisesaal noch nicht zur Hälfte durchquert, als Isabelle sie abfing. »Ach, Allie. Gut, dass ich dich treffe. Ich hab schon nach dir gesucht. Wollen wir unser Gespräch jetzt führen?«
    Allie konnte gerade noch einen frustrierten Blick mit Carter tauschen, dann eilte sie Isabelle hinterher.
    Isabelles Büro befand sich gleich hinter der Haupttreppe. Die Tür fügte sich so perfekt in die polierte Eichenvertäfelung, dass sie kaum zu entdecken war, wenn man nicht wusste, dass es sie gab. Allie ließ sich in einen der beiden Ledersessel fallen, die vor Isabelles Schreibtisch standen, und Isabelle stellte den Wasserkocher in der Ecke an. Während die Rektorin Tee machte, bemerkte Allie, dass es in dem sonst recht eleganten Büro ziemlich unaufgeräumt aussah. Überall stapelten sich die Papiere, die Schubladen des Aktenschranks standen zum Teil offen, und auf einer Tasche, die geöffnet auf einem Stuhl stand, lag ein achtlos hingeworfener Strickpullover.
    Allie runzelte die Stirn und fragte sich, ob mit Isabelle alles in Ordnung war, doch ehe sie wusste, was sie sagen sollte, hatte ihr die Rektorin schon einen dampfenden Becher Tee in die Hand gedrückt und sich in den Sessel neben ihr gesetzt. Aus der Nähe sah Allie die dunklen Ringe unter ihren goldbraunen Augen – Isabelle wirkte schmaler als sonst. Doch ihr Auftreten hatte immer noch die gleiche beruhigende Wirkung. Wie sie die hochgeschobene Brille vom Kopf nahm und neben sich auf den Tisch legte …
    Allie rechnete damit, dass sie zunächst auf die Ereignisse neulich Nacht in London zu sprechen kommen würde – sie hatten bereits kurz am Telefon darüber gesprochen, doch bestimmt würde Isabelle ihr noch mehr zu sagen haben. Insofern traf sie Isabelles Gesprächseröffnung völlig unerwartet.
    »Ja, dann erzähl doch mal. Hattest du zu Hause Gelegenheit, mit deiner Mutter über Lucinda zu reden?«, fragte Isabelle. Es klang forsch, beinahe geschäftsmäßig.
    »Ja«, erwiderte Allie und sah sie neugierig an. »Und jetzt weiß ich Bescheid.«
    Sie versuchte, sich voll auf Isabelle zu konzentrieren, doch ihre Gedanken schweiften ab zu jenem Tag letzte Woche, als sie sich endlich mit ihrer Mutter zusammengesetzt und eine Erklärung verlangt hatte.
    Für alles.
     
    »Isabelle sagt, es wäre an der Zeit, dass du mir von Lucinda erzählst.« Während sie redete, studierte Allie nervös das Gesicht ihrer Mutter. Sie sah traurig aus. »Und ich finde, sie hat recht. Lucinda … Das ist meine Großmutter, oder?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Allie, ihre Mutter würde sie anlügen – und das hätte sie ihr niemals verziehen. Doch die Schrecksekunde ging vorüber, und ihre Mutter ließ die Schultern hängen.
    »Ich wusste, dass du es irgendwann herausfinden würdest«, sagte sie. »Ja, Lucinda ist meine Mutter – deine Großmutter.«
    Da sie mit dieser Antwort gerechnet hatte, hätte Allie eigentlich darauf vorbereitet sein müssen. Trotzdem war ihr, als würde ihr die Luft abgeschnitten. Ihr Leben lang hatte sie gedacht, ihre Großeltern seien

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