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0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

Titel: 0196 - Flucht vor den Riesenspinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Cathy fuhr aus dem Bett hoch. Weil riß sie die Augen auf und starrte zun: Fenster, aber es brauchte einige Zeit, bis sie sich erinnerte, wo sie sich befand: in einem Hotelzimmer in Venedig und nicht in jener alptraumhaften Landschaft, in der es Riesenspinnen gab!
    Sie atmete heftig. Unwillkürlich sah sie sich im Zimmer um, ob nicht irgendwo in den Schatten Spinnen lauerten und raschelten, horchte auf jedes Geräusch. Aber außer Frederic war nichts und niemand da.
    »Was ist los, Cathy?« murmelte Frederic, dem ihr Aufschrecken aufgefallen war.
    »Ich… ich habe geträumt«, sagte sie. »Es war ein unglaublich realistischer Traum.«
    »Von mir«, schmunzelte er, »aber dann brauchst du doch nicht so zu erschrecken… !«
    »Quatschkopf«, sagte sie leise und schüttelte heftig den Kopf. »Es war ein Alptraum!«
    Frederic richtete sich ebenfalls auf. Er beugte sich vor und legte einen Arm um die Schultern seiner Frau. Er spürte ihr Zusammenzucken, aber dann entspannte sie sich.
    »Willst du ihn mir nicht erzählen?« fragte er.
    Wieder schüttelte sie den Kopf, entwand sich seinem Griff und sprang aus dem Bett. Ein paar Schritte brachten sie ans offene Fenster, und in der hellen Mondnacht sah Frederic ihren schönen Körper durch das hauchdünne Négligé schimmern.
    Vorsichtig sah sie hinaus. Unter ihr lagen die roten Dächer Venedigs, jetzt fast schwarz in der hellen und sternenklaren Nacht. Sie warf einen Blick zum Himmel hinauf und versuchte Sternbilder zu erkennen. Eines sah aus wie eine gewaltige Spinne…
    Erschrocken fuhr sie zurück und schloß das Fenster. Es knallte vernehmlich, dann quietschte der Drehgriff.
    »He, was soll das?« fragte er erstaunt. »Sollen wir in der Hütte ersticken?«
    Sie kam zurück.
    »Ich habe Angst«, sagte sie.
    »Wovor?«
    »Vor den Spinnen. Ich will nicht, daß sie durch das Fenster gekrochen kommen.«
    Kopfschüttelnd umarmte er sie, als sie sich auf das Bett zurücksinken ließ, und küßte sie, aber Cathy erwiderte den Kuß nicht. Sie wirkte hölzern und verkrampft.
    »Willst du mir den Traum nicht doch erzählen?« fragte er. »Du hast von Spinnen geträumt, nicht wahr?«
    Langsam begann sie zu erzählen. Er lachte nicht, lächelte nicht einmal, sondern zog sie nur an sich, und sie kuschelte sich eng und schutzsuchend an ihn.
    Mit beruhigenden Worten redete er auf sie ein, während die Temperatur im Zimmer langsam stieg. Dennoch stand er nicht auf, um das Fenster wieder zu öffnen. Cathy sollte in Ruhe schlafen können.
    Nach einer Weile schlief sie wieder ein, und auch Frederic schloß wieder die Augen.
    Geschafft, dachte er und wunderte sich doch ein wenig, denn Cathy hatte in den drei Jahren, die sie jetzt miteinander verheiratet waren, niemals über Alpträume geklagt. Es konnte auch nicht an der fremden Umgebung liegen, denn sie waren oft und viel gereist.
    Dann kam der Schlaf auch über ihn.
    ***
    Wieder bewegte sich die Riesenspinne. Ihre langen, borstenartigen Beine tasteten sich vor, bewegten sich blitzschnell und trugen die Riesenspinne um mehrere Meter vorwärts. Dann verharrte sie wieder, aber ihr großer, massiger Körper, schwarz und riesig, zitterte leicht, als seien alle Muskeln des gewaltigen Insekts gespannt.
    Der Totenschädel hob sich wieder etwas. Die leeren Augenhöhlen fixierten Cathy drohend. Langsam klappte das Unterkiefer herab, die Zahnreihen lösten sich. Der Kiefer bewegte sich.
    Ein seltsames, hohles Raunen ertönte, als streiche der Wind durch alte Gemäuer. Ein dumpfes Geräusch.
    »Ca - thy - Port - land…«
    Das bin ich, dachte sie entsetzt. Woher weiß das Ungeheuer meinen Namen?
    Und dann: Hat es überhaupt gesprochen? Spinnen können doch nicht sprechen!
    Wieder das hohle Raunen: »Ca - thy - Port - land!«
    Sie erschauerte. Schweiß brach ihr aus allen Poren. Entsetzt starrte sie den riesigen Spinnenleib mit dem Totenschädel an. Die leeren schwarzen Augenhöhlen sahen sie unverwandt an. Hochbeinig stand die Spinne vor ihr.
    Wieviele Meter trennten sie? Zwei? Zwölf? Zwanzig?
    Die Entfernung verschwamm, blieb unschätzbar. Cathy versuchte an der Riesenspinne vorbeizusehen, einen Fluchtweg zu entdecken.
    Das Grauen sprang sie an.
    Hinter der Riesenspinne bewegten sich weitere Ungeheuer ihrer Art. Unaufhaltsam krochen sie auf ihren langen, dünnen Beinen heran.
    Wie eine Armee des Grauens.
    Cathy stieß einen schrillen, langen Schrei des Entsetzens aus.
    ***
    Frederic wurde förmlich hochkatapultiert, fuhr herum und schüttelte

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