Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende
Sein schwarzer Umhang wischte hinter ihm über den Gang, als er über den Tunnelboden geradezu auf Obi-Wan Kenobi zuschwebte.
Obi-Wan aktivierte sein Lichtschwert und trat langsam nach vorn. Er hatte schon einmal gegen Vader gekämpft, und auch damals hatte er keine Angst gehabt. Er ist größer, als ich ihn in Erinnerung habe, dachte Obi-Wan in einem Anflug von Galgenhumor.
»Ich habe Euch erwartet, Obi-Wan«, sagte Vader und kam noch näher. »Endlich begegnen wir uns wieder. Der Kreis schließt sich.«
Obi-Wan brachte sein Lichtschwert in Angriffshaltung.
Vader sprach weiter. »Als ich Euch verließ, war ich Euer Schüler. Jetzt bin ich der Meister.«
»Nur ein Meister des Bösen, Darth«, erwiderte Obi-Wan. Er benutzte Vaders Sith-Titel auf spöttische Weise, als spräche er mit einem Kind, das einen unvorteilhaften Namen bekommen hatte. Er hatte gehofft, dass die Beleidigung Vader überrumpeln würde, weswegen er auch mit einem plötzlichen Sprung nach vorn angriff, doch Vader blockte den Hieb mühelos mit seiner eigenen Waffe ab. Ein lautes elektrisches Krachen ertönte, als die Klingen in Kontakt kamen.
Obi-Wan schlug wieder und wieder zu, doch Vader parierte jeden einzelnen Hieb.
»Ihr habt nachgelassen, alter Mann.«
Obwohl sich Obi-Wan nur ausmalen konnte, was unter der schwarzen Maske von Vaders Gesicht übrig geblieben war, hatte er doch den Verdacht, dass Vader lächelte. »Du kannst nicht gewinnen, Darth«, sagte Obi-Wan. »Wenn du mich schlägst, werde ich mächtiger werden, als du es dir auch nur entfernt vorstellen kannst.«
»Ihr hättet nicht kommen sollen.«
Ihre Lichtschwerter schlugen wieder und wieder aufeinander ein. Und je länger der Kampf ging, desto näher kamen sie dem Haupttor, das direkt in den Hangar des Millennium Falken führte.
Obi-Wan riskierte einen Blick durch das offene Schott des Hangars und sah vier Sturmtruppen, die den Falken bewachten. Er spürte auch, dass Luke in der Nähe war. In der
Hoffnung, eine Ablenkung zu schaffen, die Luke eine Chance zum Einstieg in den Falken gab, griff er Vader noch vehementer an. Das Geräusch aufeinanderprallender Lichtschwerter erfüllte den Hangar und erregte die Aufmerksamkeit der Sturmtruppen.
Obi-Wan sah die Soldaten aus dem Augenwinkel ihre Stationen neben dem Falken verlassen und zu ihm und Vader laufen. Er führte seinen Angriff auf Vader fort, und ein paar Hiebe später spürte er, dass Luke sich in Bewegung setzte. Sein Plan hatte funktioniert. Er riskierte noch einen Blick in den Hangar und sah mehrere Gestalten auf die Einstiegsrampe des Falken zulaufen: die Droiden, Chewbacca, Han Solo, Luke und. Leia!
Obi-Wan war nicht klar gewesen, dass sich Leia an Bord der Kampfstation befunden hatte, doch er erkannte das Mädchen in dem weißen Kleid von dem Hologramm, das R2-D2 projiziert hatte. Obi-Wan glaubte nicht an Glück oder Zufälle, und Luke unwissend vereint mit seiner Zwillingsschwester zu sehen, sagte ihm, dass es kein Traktorstrahl gewesen war, der ihn hierher auf diese Kampfstation gebracht hatte, sondern der Wille der Macht.
Bei seinem flüchtigen Blick sah er auch, dass Luke hinter seinen Freunden innegehalten hatte. Luke stand nur wenige Meter von der Einstiegsrampe entfernt und schaute ihn voller Entsetzen direkt an.
Obi-Wan wurde klar, dass es nur einen Weg gab, wie Luke, Leia und die anderen die Kampfstation lebend verlassen konnten. Er lächelte und wandte den Blick von Luke ab. Dann schloss er die Augen und hielt sein Lichtschwert senkrecht vor sich.
Darth Vader zögerte nicht zuzuschlagen.
ZWISCHENSPIEL
Luke Skywalker erinnerte sich an den letzten Augenblick, in dem er Ben lebend gesehen hatte. Es war während des Kampfes gegen Darth Vader auf dem Todesstern gewesen. Ben hatte ihn von der anderen Seite des Hangars aus angesehen, die Augen geschlossen und sich Vader zugewandt. Vaders Lichtschwert war ungehindert durch Bens Robe gedrungen. Bens Körper war verschwunden gewesen.
Und dann sagte er zu mir, ich solle laufen!
Luke wusste nicht, ob er die Macht jemals vollkommen verstehen würde, doch er war erleichtert zu wissen, dass sie Ben irgendwie am Leben erhalten hatte. Bens Stimme - die seines Geistes - hatte Luke geleitet, als er seinen X- Wing-Raumjäger während der Mission zur Zerstörung des Todessterns geflogen hatte. Luke bezweifelte, dass er das ohne Bens Hilfe jemals zustande gebracht hätte.
Luke hatte Bens Aufzeichnungen noch nicht komplett durchgelesen, und er fragte sich, ob er
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