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Öffnet den Himmel

Öffnet den Himmel

Titel: Öffnet den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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sollte.
    Die Kapsel enthielt elf Passagierkabinen, einen Computer mit Fähigkeiten und einer Kapazität, die einem den Atem verschlugen, und eine subminiaturisierte Truhe, in der all das steckte, was man nach zwei Milliarden Jahren Leben auf der Erde für erhaltungswürdig hielt.
    „Bereiten sie die Kapsel vor“, hatte Vorst Bruder Capodimonte instruiert, „als ob unsere Sonne nächsten Monat zur Nova würde und wir das retten müßten, was nicht verlorengehen dürfte.“
    Als ehemaliger Anthropologe hatte Capodimonte seine eigenen Vorstellungen über die rettungswürdigen Gegenstände, die eine solche Arche enthalten sollte; aber er wußte wohl zwischen ihnen und dem, was Vorst verlangte, zu trennen. Insgeheim hatte eine Abteilung von Brüdern schon seit Jahrzehnten die damals noch völlig hypothetischen Pläne für die interstellare Expedition ausgearbeitet; und mehrere Male waren diese Vorarbeiten umgestoßen und neu erarbeitet und ergänzt worden. Damit befand sich Capodimonte in der angenehmen Lage, sich der Arbeit anderer Leute bedienen zu können. Und das verkannte er auch nicht.
    Allerdings blieben immer noch einige Rätsel in Zusammenhang mit dem Projekt übrig. Capodimonte hatte zum Beispiel keine Ahnung, wie die Welt beschaffen sein würde, auf der die Pioniere landen und leben sollten. Das wußte niemand. Auf eine solche Entfernung hin war niemand in der Lage zu wissen, ob eine solche Welt irdisches Leben aufnehmen konnte.
    Die Astronomen hatten bislang Hunderte von Planeten in den einzelnen Sonnensystemen entdeckt. Manche konnten von Teleskopen sogar undeutlich wahrgenommen werden; andere ließen sich nur rechnerisch auf Grund ihrer Einwirkungen auf die Bewegungen der Zentralgestirne ausmachen. Aber Planeten waren unzweifelhaft vorhanden. Würden sie die Erdmenschen willkommen heißen?
    Im irdischen Sonnensystem war nur ein Planet von neun für Menschen bewohnbar – eine nicht eben zum Optimismus gereichende Prognose für die anderen Systeme. Zwei Generationen harter Arbeit hatte es bedurft, den Mars zu terranisieren; und die elf Pioniere würden kaum in der Lage sein, gleiches zu leisten.
    Und es hatte der größten genetischen Kenntnisse bedurft, Menschen in Venusier zu verwandeln; auch das würde die Möglichkeiten der Reisenden übersteigen. Sie mußten eben sofort eine bewohnbare Welt finden oder scheitern.
    Die Esper in Santa Fe sagten, daß bewohnbare Welten im Kosmos existierten. Sie hatten ihren Geist in den Himmel blicken lassen, waren immer weiter vorgestoßen und hatten fruchtbare und bewohnbare Welten entdeckt. Illusionen? Täuschungen? Capodimonte sah sich nicht in der Lage, diese Frage zu entscheiden.
    Reynolds Kirby, dem das ganze Projekt von Anfang an bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht behagt hatte, sagte zu Capodimonte: „Ist es wahr, daß sie noch nicht einmal wissen, in welches Sternsystem sie gelangen werden?“
    „Das stimmt. Sie haben eine Art Ausstrahlung von irgendwo dort draußen empfangen. Fragen Sie mich nicht, wie. So wie die Sache geplant ist, werden unsere Esper die Lenkung übernehmen, während ihre für den Antrieb sorgen. Wir finden ein System, und sie bringen die Leute dorthin.“
    „Eine Fahrt ins Blaue also?“
    „Ins Blaue“, stimmte Capodimonte zu.
    „Sie reißen ein Loch in den Himmel, und dort schieben sie die Kapsel dann hindurch. Das Schiff reist nicht durch den Normalraum, was immer das auch sein mag. Es landet auf dieser Welt, von der die Esper behaupten, daß sie mit ihr in Verbindung stehen; und sie senden eine Nachricht zurück, die uns darüber aufklärt, wo sie sich befinden. Wir werden diese Nachricht wohl erst in der nächsten Generation erhalten. Aber in der Zwischenzeit schicken wir neue Expeditionen auf die Reise. Jedesmal eine Einweg-Reise. Und Vorst ist der erste, der so etwas mitmacht.“
    Kirby schüttelte den Kopf. „Man möchte es kaum für möglich halten, nicht wahr? Aber offensichtlich wird es ein Erfolg.“
    „Oh!“
    „Ja, Vorst hat seine Zeitschwimmer sich dort draußen umsehen lassen, müssen Sie wissen. Und die haben ihm gesagt, daß er sicher ankommt. Deshalb will er nun auch den Schritt ins Dunkel tun, weil er schon im voraus weiß, daß er überhaupt kein Risiko eingeht.“
    „Glauben Sie das wirklich?“ fragte Capodimonte, während er in seinen Inventurlisten blätterte.
    „Nein.“
    Das tat Bruder Capodimonte auch nicht. Aber er beschwerte sich auch nicht über die Rolle, die ihm dabei zugewiesen worden

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