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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kapitel 1-10
    1.
     
     
    Für Verna Theran war der einäugige Roboter Laire ein geheimnisvolles Relikt aus einer unwirklich anmutenden Zeit. Er war uralt, und wahrscheinlich würde sie nie alle Geheimnisse klären können, die ihn umgaben.
    Sie hatte Laire in der Nähe der Hauptzentrale getroffen und folgte ihm mit einigem Abstand. Sein Äußeres faszinierte sie. Der humanoide, zweieinhalb Meter große Roboter war aus flexiblem Metall gefertigt, das ihr geschmeidiger erschien als menschliches Zellmaterial. Sein linkes Auge war gewaltsam aus dem Schädel herausgebrochen worden. Die leere Augenhöhle wirkte ausgeglüht, und dazu passten seine verbrannten Fingerstummel.
    Verna Theran arbeitete als Robotologin. Sie wusste mittlerweile, dass Loower Laires Auge vor sehr langer Zeit gestohlen hatten. Zweifellos war dafür eine starke Schmelzladung nötig gewesen. Die Vorstellung, dass Laire nach der Explosion mit beiden Händen in die fast glutflüssige leere Höhle hineingegriffen und dabei seine Finger verstümmelt hatte, faszinierte sie.
    Was mochte der Roboter damals empfunden haben?
    Spürte er den Verlust? Verna war davon überzeugt; Laire erschien ihr jedenfalls lebendiger als manches Lebewesen.
    Vergeblich dachte sie darüber nach, ob sie ihn einfach ansprechen sollte. Laire befasste sich mit kosmischen Problemen, hatte sie gehört. Aber er redete mit niemandem darüber.
    Er bewegte sich außerordentlich geschmeidig. Jeder Teil seines Körpers schien an dieser fließenden Bewegung teilzuhaben. Darin unterschied er sich grundlegend von allen anderen Robotern.
    Verna war nicht die Einzige, die Laire beobachtete. Viele Besatzungsmitglieder schauten ihm mehr oder weniger offen hinterher.
    Er ließ sich in einem Antigravschacht abwärts sinken. Als Verna ebenfalls in den Schacht sprang, schwebte der Roboter schon tief unter ihr, und als sie Augenblicke später auf demselben Deck wie er ausstieg, sah sie ihn gerade noch in einem breiten Gang verschwinden.
    Nur wenige Menschen, vorwiegend Techniker, hielten sich in diesem Bereich auf. Verna fragte sich, was Laire hier wollte. Natürlich konnte er sich im Schiff ohne Einschränkung bewegen. Doch in diesem Sektor lagen nur Spezialwerkstätten für Reparaturen. In angegliederten Labors befassten sich Wissenschaftler mit Forschungsprojekten. Überwiegend Metallurgie.
    Nach der nächsten Abzweigung war Laire verschwunden.
    Der Korridor führte etwa vierzig Meter geradlinig weiter und endete an einem breiten Schott. Keine Tür zweigte vorher ab. Das Schott hätte sich keinesfalls in der Kürze der Zeit wieder schließen können, wäre Laire dort hindurchgegangen.
    Erschrocken fuhr Verna zurück, als sich vor ihr ein Schatten aus dem Nichts heraus verdichtete. Gucky materialisierte. Der Mausbiber blickte sie mit großen Augen forschend an.
    »Wieso folgst du Laire durch das halbe Schiff?«
    Verna fürchtete, dass Gucky ihre Gedanken lesen und damit an ihrer ureigenen Welt teilhaben würde, die jedoch niemanden etwas anging.
    »Ist es verboten, dass ich mich mit Laire befasse?«, fragte sie. »Ich will nur Galto Quohlfahrt beweisen, dass ich auf seinem Gebiet ebenfalls ernst zu nehmende Forschungsarbeit leisten kann.«
    Gucky entblößte seinen Nagezahn. »Du willst dieser Knallrübe imponieren?«, fragte er schrill. »Der ist doch nicht in der Lage, ernsthaft zu arbeiten. Aber das interessiert mich gar nicht. Ich möchte wissen, warum ich deine Gedanken nicht erfassen kann.«
    »Das kannst du nicht?«, fragte Verna verblüfft. »Aber du bist doch Telepath.«
    »Eben. Und du bist nicht mentalstabilisiert.«
    »Woher weißt du dann, dass ich mich mit Laire befasse?«
    Mit zwei Fingern rieb Gucky sich über seinen Nagezahn. »Sagen wir einfach: Manches an ihm interessiert mich ebenfalls.«
    Vernas Unruhe legte sich. »Als Robotologin möchte ich so viel wie möglich über Laire herausfinden.«
    »Von Laire möchten viele mehr wissen. Die Frage ist nur, wie er reagieren wird, wenn du ihm ständig an den Hacken klebst.«
    »Bei passender Gelegenheit werde ich ihn ansprechen und fragen, ob er einverstanden ist.«
    »Na, dann viel Spaß«, sagte Gucky und teleportierte.
    Vergeblich suchte Verna die Räume ab, die sich an den Korridor anschlossen. Sie fand keine Antwort darauf, wohin Laire verschwunden sein konnte.
     
    »Wieso verschwand er plötzlich?«, fragte Verna Theran. »Wie hat er das gemacht und vor allem: warum?«
    Galto Quohlfahrt saß ihr gegenüber. Ein verwirrtes Lächeln

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