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Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Titel: Oneway to Montréal - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie S. Farrell
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fest. Das Mädchen versuchte nun ernsthaft, aber erfolglos seinen Arm aus Wills Griff zu befreien, als endlich Dan im Türrahmen erschien.
     
    Sammy atmete auf und Will, der die Erleichterung in ihrem Gesicht lesen konnte, ließ sie los, als habe er sich an ihr verbrannt.
    Er wirbelte herum und Sammy nutzte die Gelegenheit und schlüpfte unter Dans Arm hindurch hinaus.
    Sie ging eilig hinüber zu ihrem Vater. Ein-, zweimal sah sie kurz zurück, blieb aber nicht stehen.
    Dan sah Will mit zusammengekniffenen Augen an:
    „Was sollte das, Will? Hast du sie festgehalten?“
    Der a ndere schüttelte eifrig den Kopf:
    „Nein, Dan, es ist nicht so wie es aussieht. Ich wollte nur etwas mit ihr reden und … es war alles ganz harmlos.“
    Er schwieg verunsichert.
    Dan stieß Will zornig gegen die Wand, die Blumentöpfe im Regal klapperten gefährlich.
    „Sie hatte Angst, du Idiot! Mach das nicht noch mal! Wenn ich dich nochmals allein mit ihr erwische, unterhalten wir uns etwas genauer!“
    Will nickte eilig.
    Dan ließ ihn mit einem verächtlichen Blick stehen und schloss sich wieder den anderen an.
    Will wischte sich über die Stirn. Hoffentlich hatte Patrice nichts Genaues gehört! Dan würde ihn fertigmachen, wenn Patrice ihm das Gesprochene wiederholte! Er machte sich eilig auf die Suche nach dem Freund.
     
    Dan sah hinunter in das blasse Gesicht seiner Freundin.
    In ihren dunkelbraunen Augen schimmerte es feucht. Er legte ihr den Arm um die Schulter und fragte leise:
    „Alles o.k., Sammy? Was wollte er?“
    Sammy winkte ab, als wäre es nicht wichtig.
    „Er hat Blödsinn gequatscht, nichts Besonderes. Ich mag ihn einfach nicht besonders!“
    Mehr bekam er aus ihr nicht heraus, deshalb gab er auf – vorerst!
    Auch ihr Vater konnte das Gespräch mit Dan nicht gleich aus seinen Gedanken verbannen.
     
    An diesem Abend beschloss der immer noch beunruhigte Vater mit dem hübschen Töchterlein das erste Mal ein Wörtchen über das Thema Männer zu wechseln.
    Sich verlegen räuspernd, saß er an ihrem Bett und suchte nach den richtigen Worten.
    Sammy sah ihn erstaunt aus den großen dunklen Augen an.
    Sie verstanden sich gut – Tochter und Vater. Und bisher hatten sie immer of fen über alles sprechen können.
    Edouard de Montfort überwand und erkundigte sich: „Hmm, Sammy, was ich dich mal fragen wollte, passt denn Dan auch gut auf euch auf?“
    Sammy schwieg verunsichert, denn die Szene vom Nachmittag stand wieder vor ihren Augen.
    Als sie die offensichtliche Besorgnis in den Augen ihres Vaters sah, gab sie sich jedoch einen Ruck und lachte gespielt fröhlich:
    „Und wie, Papa, neulich hat er erst Jean ein blaues Auge verpasst, als der mich unbedingt auf seinem Rad mitnehmen wollte und ich aber keine Lust hatte.“
    De Montfort blieb das Herz fast stehen.
    „Weißt du, was passieren hätte können, wenn du mit gefahren wärst?“
    „Ja, das hat mir Nadine mal erklärt.“
    De Montfort machte innerlich ein Kreuzzeichen, dass ihm jemand die unangenehme Aufklärungsarbeit abgenommen hatte.
    „Aber es wäre trotzdem nichts passiert, denn Dan hätte mich auch dann nicht mitfahren lassen. Jeannie und ich dürfen nur m it ihm irgendwo hin, nie allein“, plauderte sie nun unbeschwert.
    „Ärgert euch das nicht?“, wollte ihr Vater interessiert wissen.
    „Nein, das ist schon o.k.! Schließlich wird er mich ja mal heiraten, da muss er doch aufpassen, dass mir nichts passiert.“
    „Wie bitte? Wer sagt, dass er dich heiraten wird?“
    „Na ich! Ich werde nie einen anderen lieben, also muss er mich doch heiraten, oder?“
    „Aber wenn er sich in ein anderes Mädchen verliebt, was ist dann?“
    Nun wirkte Sammy erstmals bedrückt, aber nach einer kleinen Denkpause hellte sich das Gesicht gleich wieder auf.
    „Das wird nicht passieren!“, schloss sie in fast trotzigem Ton das heikle Thema ab.
    De Montfort musste lachen, obwohl ihm nicht so ganz wohl bei Sammys ungekanntem Trotz war. Sein Kind war eben doch erst zwölf Jahre alt – wie außerordentlich beruhigend.
    In späteren Jahren sollte er noch oft an dieses Gespräch zurückdenken, als die kindliche Logik längst schachmatt gesetzt worden war.
     
    Das Haus mit seinen Bewohnern schlief noch, als ein für den Sonntagmorgen unübliches Geräusch alle unsanft weckte: Sirenengeheul und kreischende Reifen!
    Sammy sprang aus dem Bett und riss die Vorhänge auf.
    Ungläubig beobachtete sie, wie zwei Polizeiwagen und ein Krankenwagen zum Fluss hinunter rasten und dort

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