Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind
sich auf Ihre Füße. Bald werden Sie merken, wie sich das Fußgewölbe beim Einatmen senkt und beim Ausatmen leicht hebt. Obwohl Lunge und Füße nichts miteinander zu tun haben, macht sich die Atmung an Ihren Füßen bemerkbar.
Die Übertragung erfolgt durch die Faszien (Bindegewebshüllen). Sie nehmen die Bewegungen der Lunge und des Zwerchfells beim Atmen auf, geraten unter Spannung und lockern sich wieder und »ziehen« so am Fußgewölbe.
Das können Sie tun
Soweit der Arzt Gymnastik für zu Hause verordnet hat, achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Übungen auch regelmäßig macht.
Innenrotation der Beine
Erkennen
Beim Gehen deutlich nach innen gedrehte Beinstellung, die Kniegelenke zeigen nach innen. Manchmal auch so genanntes Kniestolpern.
Kleinkinder weisen sehr oft eine nach innen gedrehte Beinstellung auf (Antetorsion). Diese Innenrotation verschwindet meist mit den Wachstumsschüben zwischen dem sechsten und achten Lebensjahr. Manchmal kann die Innenrotation aber bestehen bleiben. Wie jede Fehlhaltung führt auch die Innenrotation der Beine zu einseitigen Belastungen der betroffenen Gelenke. Unbehandelt entstehen daraus Gelenk- und Haltungsschäden.
So geht der Arzt vor
Der Arzt korrigiert eine fortbestehende Innenrotation mit orthopädischen Hilfsmitteln (etwa Schuheinlagen und Lagerungsschienen). Krankengymnastische Übungen helfen zusätzlich.
Abb. 37: Eine osteopathische Untersuchung beginnt meist im Stand. Die Osteopathin sucht nach Haltungsauffälligkeiten des Kindes.
So hilft der Osteopath
Aus osteopathischer Sicht ist die Innenrotation der Beine sichtbarer Ausdruck einer Funktionsstörung, die irgendwo im Körper ihre Ursache hat. So lassen sich bei innenrotierten Beinen häufig Spannungen im Bereich des Bauchraumes feststellen. Über die miteinander verbundenen Faszien werden diese Spannungen bis in Strukturen des Beines übertragen und »ziehen« die Beine nach innen. Wenn ein Osteopath eine Innenrotation behandelt, sucht er erst nach der auslösenden Funktionsstörung und deren Ursache,um diese soweit wie möglich zu behandeln. Je nach Ursache wendet er dabei unterschiedliche Techniken an.
Abb. 38: Die Ursachen für eine Innenrotation der Beine können im gesamten Körper »stecken«. Deshalb untersucht die Osteopathin immer den gesamten Organismus, hier den Bauchraum.
Abb. 39: Eine Innenrotation wird meist durch Faszienzug übertragen. Hier: fasziale Behandlung des rechten Beins in Rückenlage.
Abb. 40: Um den Faszienzug zu lösen, muss ggf. die Funktion des Beckens manuell ausgeglichen werden.
Seelische Zustände wie übermäßige Verschlossenheit können sich auch in der Körperhaltung zeigen. Der Körper »macht zu« und wendet sich nach innen. Im Bereich der Beine kann das zu einer Innenrotation führen.
Das können Sie tun
Wichtig für einen Fortschritt der Behandlung ist das regelmäßige Ausführen der verschriebenen Übungen. Helfen Sie Ihrem Kind dabei.
O- und X-Beine
Erkennen
Deutlic h sichtbare O-Form der Beine (nach außen gebogen) oder X-Form (Zusammenschluss der Knie) ab dem sechsten Lebensjahr.
Während des Wachstums verändern sich die Beinachsen zueinander. Säuglinge weisen noch auf Grund ihrer Lage in der Gebärmutter O-Beine auf. Durch den aufrechten Gang entwickeln sich diese ab dem vierten Lebensjahr zu X-Beinen. Vor der Pubertät graden sich die Beinachsen meist aus, Ober- und Unterschenkel verlaufen dann längs einer Linie. Bleiben X- oder O-Beine bestehen, müssen sie untersucht und evtl. behandelt werden, um Gelenk- und Haltungsschäden zu vermeiden.
So geht der Arzt vor
O-Beine können auf Rachitis (Vitamin-D-Mangel) hinweisen, X-Beine auf eine schwache Muskelspannung (Hypotonie). Auch Verletzungen im Kniebereich können O- oder X-Beine auslösen. Soweit der Arzt dies ausschließen kann, beobachtet er die weitere Entwicklung. Nur bei anhaltenden O- oder X-Beinen greift er korrigierend meist mit Lagerungsschienen oder Schuheinlagen ein.
So hilft der Osteopath
Der Osteopath untersucht die gesamte Statik des Kindes. Er will herausfinden, warum der Körper die X- oder O-Beinezum besseren Funktionieren braucht. Aus seiner Sicht steht der gesamte Organismus über fasziale Züge miteinander in Verbindung. Entsteht nun irgendwo eine vermehrte fasziale Spannung, so kann sich diese über den gesamten Körper fortsetzen und im Bereich der Kniegelenke ihre Kompensationsmöglichkeit finden: Die Beinachsen verschieben sich. Dabei wählt der Körper immer die
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