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Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind

Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind

Titel: Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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Kompensationsgegend, die ihn am wenigsten belastet. Oft führen eine Beckenfehlstellung sowie funktionelle Störungen im Magen-Darmtrakt oder im Unterleib zu ein- oder beidseitig veränderten Beinachsen. Die auslösende Funktionsstörung kann theoretisch überall im gesamten Körper liegen. Der Osteopath sucht nach ihr und ihrer Ursache, um beide zu behandeln.
    Abb. 41: Um die Ursachen der Kyphose aufzuspüren, untersucht die Osteopathin mit ihren Händen die Funktion der Wirbelsäule.
Kyphose (Rundrücken)
    Erkennen
    Die Wirbelsäule ist im Brustbereich nach vorn gekrümmt, ein »Ausgraden« nicht möglich.
    Wenn die Wirbelsäule im Bereich der Brustwirbel übermäßig und dauerhaft nach vorn gekrümmt ist, spricht man von einer Kyphose. Aus schulmedizinischer Sicht können bestimmte Krankheiten (infantile Zerebralparese, Kinderlähmung, Rachitis), eine schwache Muskulatur oder Veränderungen der einzelnen Wirbelknochen (Scheuermann) eine Kyphose auslösen.
So geht der Arzt vor
    Der Arzt überprüft, ob die Wirbelsäulenverkrümmung von selbst oder mit sportlichen Übungen aufgerichtet werden kann (Fehlhaltung), oder ob sie sich bereits verfestigt hat (Fehlform). Mit Röntgenaufnahmen kann er mögliche Veränderungender Wirbelknochen feststellen. Die Kyphose wird je nach auslösender Ursache therapiert. Zur Behandlung einer leichten Kyphose genügt Krankengymnastik, bei schweren Fällen wird vorübergehend ein Korsett getragen. Operationen erfolgen nur selten.
So hilft der Osteopath
    Der Osteopath sucht als Erstes immer nach den Ursachen der Kyphose. Für ihn ist nicht so sehr die Position der Brustwirbelsäule wichtig, sondern vielmehr deren einwandfreies Funktionieren. Neben den oben genannten, vom Arzt untersuchten Ursachen, beobachtet und testet der Osteopath die gesamte Statik des Kindes und den viszeralen Bereich, also den Brust- und Bauchraum. Hier findet er häufig – bedingt etwa durch die übliche Fastfood-Ernährung, durch Giftstoffe o. ä. – funktionelle Störungen im Magen-Darmtrakt, die sich ihm als Spannungsverlust zeigen können. Den Zusammenhang zur Wirbelsäule stellt die Leber her. Das relativ schwere Organ ist über Aufhängungen an der Brustwirbelsäule und dem Schultergürtel befestigt und stützt sich normalerweise auf dem Darm ab. Hat der Darm zu wenig Spannung, dann fehlt der Leber diese Stütze. Sie hängt dann nur noch an ihren Befestigungen und gerät unter Zug. Damit sie dennoch problemlos weiter funktionieren kann, krümmt sich der Körper nach vorne. So erhält die Leber ihre Stütze wieder. Was als einfache Kompensation beginnt, kann auf Dauer zu einer richtigen funktionellen Störung der Brustwirbelsäule und späteren Fehlform führen. Auch vermehrte Spannungen der Herzbänder oder eine Funktionsstörung der Lungen können eine Kyphose auslösen. Diese Funktionsstörungen oder Spannungen kann der Osteopath lösen.
    Hat die Kyphose bereits die Fehlform angenommen, hilft der Osteopath dem Körper, diese bestmöglich zu kompensieren.
Das können Sie tun
    Ihr Kind sollte ausreichend Sport treiben. Denn die meisten Sportarten stärken die Muskulatur und fördert die Koordination. So vermeiden Sie Fehlhaltungen, die sich später festigen. (Aus osteopathischer Sicht fördert der Sport die Beweglichkeit der einzelnen Organe und des gesamten Körpers. Die Stärkung der Muskulatur ist dabei nicht so wichtig.)
Skoliose
    Erkennen
    Die Wirbelsäule zeigt sich zu einer Seite hin gebogen, bei starker Krümmung mit einem leichten Wulst im Bereich der Lenden und einem »Rippenbuckel« schräg gegenüber.
    Die Skoliose bezeichnet eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule. Muskelschwäche, bestimmte Erkrankungen oder Veränderungen der Wirbelknochen können eine Skoliose auslösen. In etwa 85 Prozent aller Fälle sind die Ursachen einer Skoliose aber unbekannt. Diese so genannten ideopathischen Skoliosen treten bei Mädchen viermal so häufig auf wie bei Jungen.
So geht der Arzt vor
    Soweit sich keine Ursachen entdecken lassen, behandelt der Arzt die Skoliose je nach Grad der Verbiegung. Geringe Krümmungen werden regelmäßig überprüft. Ab etwa zehn Grad verschreibt er meist eine krankengymnastische Behandlung. Starke Krümmungen können auch mit einem Korsett oder notfalls operativ behandelt werden.
So hilft der Osteopath
    Wie bei der Kyphose sucht der Osteopath auch bei der Skoliose nach deren Ursache. Im Vordergrund stehen dabei die Körperfaszien, die ähnlich den Tauen eines Segelschiffs

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