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Pakt der Sehnsucht

Pakt der Sehnsucht

Titel: Pakt der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ruft mich.« In ihrem Revier unterlag die Gerichtsbarkeit den Wölfen. Früher hatte die Polizei sich öfter eingemischt, aber das war vorbei — die Welt wurde von einer Veränderung erschüttert, die das bisherige Machtgefüge ins Wanken gebracht hatte. »Ich werde sie dann persönlich rauswerfen.«
    Wenn die Menschenjungen alt genug waren, solche Streiche zu spielen, dann sollten sie auch klug genug sein, keinen Gestaltwandler herauszufordern. Er würde die ungezogenen Teenager genauso behandeln wie Jugendliche unter seinem Befehl, die Dummheiten machten. »Ein drittes Mal ist noch niemand zurückgekommen.«
    Daniel grinste.
    Nachdem der Soldat gegangen war, fuhr sich Cooper über den Bürstenschnitt und starrte betrübt aus dem Fenster. Der Großteil der Höhle lag zwar unter der Erde, doch sein Büro war im höchsten Stock, schmiegte sich in eine natürliche Einbuchtung im Fels. Die Scheibe hatte eine Antireflexbeschichtung und bot einen guten Blick auf den Hauptzufahrtsweg. Unmittelbar hinter dem dichten, sonnenbeschienenen Wald lag die Mojave-Wüste, obwohl das kaum vorstellbar war.
    Cooper gefiel es, die Dinge von hier oben aus im Auge zu behalten. Allerdings machten die fehlenden Fenster unter der Erde den anderen Wölfen nichts aus — sie kehrten gerne in eine gemütliche Höhle zurück, wo ihre Jungen gut geschützt waren. Außerdem waren die Tunnel breit und je nach Tageszeit in künstliches Tages- oder Mondlicht getaucht. Luftfilter und Heizanlage ermöglichten einen reibungslosen Übergang zwischen außen und innen.
    Die Wissenschaftler der Wölfe hatten die Technologie entwickelt, aber im Alltag waren gut ausgebildete Ingenieure dafür verantwortlich, dass alles reibungslos lief. Mit kleineren Störungen konnten alle umgehen, und jeder von ihnen verfügte über Spezialkenntnisse. Grace war für die Lichtsimulation zuständig, die so wichtig für das Wohlbefinden des Rudels war.
    Er ballte die Faust und runzelte erneut die Stirn, als er daran dachte, wie sie bei seiner Berührung gezittert hatte. Sicher konnte er angsteinflößend sein, das war ein wichtiges Mittel zum Schutz des Rudels, aber doch nicht Grace gegenüber. Er wollte sie an sich drücken und streicheln, wollte alle Geheimnisse dieser sinnlichen Frau kennen lernen, die ihre Hightechwerkzeuge mit der Sorgfalt und der Eleganz einer Chirurgin handhabte ... so dass er sich fragte, wie sie ihn wohl anfassen würde. Denn er wollte sie verführen, ihr den Arbeitsoverall ausziehen, der ihn ganz wild machte, und sich an ihren Duft laben, ihre Kurven mit dem Mund erkunden.
    Ein Holzspan fiel zu Boden.
    Seine Krallen waren ausgefahren und hatten tiefe Kerben in die Schreibtischplatte gegraben. »Na, großartig«, murrte er und zog die Krallen zurück. »Wenn du einer Frau keine Angst einjagen willst, solltest du zuerst einmal lernen, die verdammten Krallen zu beherrschen.«
    Er stieß sich vom Schreibtisch ab und verließ das Büro, sprang mit großen Schritten die Treppe zur Höhle hinunter.

3
    Bethany erwischte ihn an der letzten Stufe. »Ich muss mit dir über die Jugendlichen sprechen.«
    »Ganz egal, was es ist«, knurrte er und eilte zum Ausgang. »Leg ihnen Handschellen an und steck sie in den Bunker. Wenn sie in ein paar Jahren endlich erwachsen sind, lass ich sie wieder raus.«
    »Sehr witzig.« Die kleine Frau hatte eine wilde Lockenpracht und Lachfalten in einem Gesicht, das auf ein erfülltes Leben schließen ließ. »Ein paar von uns wissen noch, dass du einer der Schlimmsten warst. War es nicht ein rosafarbenes Band? Oder hatte das Riaz und du das purpurrote?«
    Er blieb stehen. »Tante Beth, du hast ein Gedächtnis wie ein Elefant.«
    »Ist ganz hilfreich, wenn ich jemanden erpressen will.« Tiefe Grübchen in den runden Wangen und ein schelmischer Blick aus dunklen Augen, die ihre Verwandtschaft verrieten. »Was ich in dem Fall aber nicht tun muss. Die Jugendlichen haben sich gut betragen.«
    »Hast du ihnen etwas ins Essen getan?«
    Sie tat so, als wollte sie ihn am Ohr ziehen, hätte es vielleicht sogar getan, wenn er sie nicht um mehr als dreißig Zentimeter überragt hätte. »Fünfzehn haben sich freiwillig gemeldet, um einen der Flüsse von wucherndem Unkraut zu befreien. Haben das ganze Wochenende geschuftet, und nun ist das Unkraut Geschichte. Wäre schön, wenn du vorbeischauen könntest.«
    »Ich gehe gleich hin.« Cooper sah auf der Kommunikationskonsole an der Wand, dass es fast Mittag war. »Haben sie schon

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