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Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Titel: Paloma - Ein Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Dannenmann
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Optimismus.
    „Philipp! Ich hab doch gewusst, irgendwann tauchst du mal wieder auf.“ Auf ihrem dunkel gebräunten Gesicht breitete sich ein Strahlen aus. Sie löste sich von ihm und musterte ihn und er tat dasselbe. Sie sah so gut aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Haselnussbraunes glattes Haar fiel über ihre kräftigen Wangenknochen. Ihre dunklen Augen lachten ihn an.
    „Hat lange gedauert, ich weiß, aber es ging eben nicht anders.“
    „ Hombre, jetzt bist du da. Ich bin total happy.“
    Desiree sprach fast fehlerfrei deutsch, da sie einige Jahre mit einem Deutschen zusammengelebt hatte. Aber ebenso gut sprach sie französisch und englisch, was entweder an erstaunlicher Sprachbegabung lag oder einer erstaunlichen Anzahl internationaler Lebensgefährten.
    „Und ich erst. Aber weißt du, Studium und nebenher noch Kohle machen ...“
    Desiree verschwand im Haus und kehrte mit einer Karaffe Wein und Gläsern zurück. Philipp setzte sich auf einen der klobigen Stühle, die Desiree angeblich selbst geschreinert hatte, was Philipp ihr durchaus zutraute. Er hatte einmal mitbekommen, wie sie eine Tür wieder herrichtete, die der Wind aus den Angeln gerissen hatte.
    „Ach was, Kohle ist nicht alles im Leben.“
    Philipp lachte. Er kannte Desirees Einstellung zum Thema Geld. Sie hatte keins und damit basta. Sie hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser: putzen, Kinder hüten oder durch den Verkauf von Teemischungen aus Kräutern der Insel. Und manchmal verkaufte sie auch eines ihrer Bilder. Einfache Zeichnungen, die sie mit Wasserfarben ausmalte, wie Schulkinder das taten. Und die hauptsächlich Leute der Insel bei der Arbeit auf dem Feld oder sonst einer bäuerlichen Arbeit zeigten.
    „Aber du weißt ja, ich hatte mal einen Traum. Und ich träume immer noch von einem Haus im Süden, einem Haus auf Magali. Was macht übrigens deine Malerei?“
    „Schau sie dir an. Gelegentlich und bei Tageslicht.“ Desiree verschwand erneut im Haus und löschte die Lampe. „Ich muss sparsam sein mit meinem Petroleum. Im Moment gibt’s mal wieder nirgends einen Tropfen. ...Ein Haus also. Noch einer“, rief von drinnen.
    „Was heißt das, noch einer?“
    Philipp leerte durstig sein Glas. Wein von der Insel, drei lange Jahre hatte er darauf verzichten müssen.
    Aber Desiree ging auf seine Frage nicht ein. Als sie zurückkehrte, stellte sie ein Tablett auf den Tisch und im gleichen Augenblick überdeckte auch schon kräftiger Knoblauchgeruch den Duft nach blühendem Thymian, von dem die Nachtluft erfüllt war.
    „Wann bist du gekommen?“
    „Heute Mittag.“
    „Ja dann. Greif zu, du siehst halb verhungert aus.“
    Aber Philipp war nicht hungrig. Er war schon die letzten beiden Tage nicht hungrig gewesen, obwohl er unterwegs kaum etwas gegessen hatte. Trotzdem griff er nach einem Stück Brot und bestrich es dick mit Desirees wie immer selbst gemachter Knoblauch-Mayonnaise, Alioli wie sie hier dazu sagten.
    „Mein Gott, ist das gut.“
    „Dann iss. Ich hab noch mehr davon.“
    „Danke. Übrigens muss ich dir was Komisches erzählen. Einmal, ich denke, das wird so etwa zwei Jahre her sein. An einem richtig grauen, scheußlichen Tag im deutschen Winter hatte ich plötzlich wahnsinnig Appetit auf Alioli und da hab ich versucht, mir welches zu machen. Wie es geht wusste ich ja, also rein theoretisch. Aber kurz und gut, es war der Reinfall des Jahrhunderts. Und jedenfalls kein Alioli.“
    „Jedenfalls nicht mein Alioli.“ Desiree lachte.
    „Stimmt.“
    Philipp kaute weiter, er fühlte sich erneut schläfrig. Der Marsch über die Felder hatte ihn angestrengt. Noch immer steckten ihm die Strapazen der Reise und den Wochen, die hinter ihm lagen, in den Knochen. Aber ihm fielen Desirees Worte von vorhin wieder ein.
    „Was hast du gemeint, als du sagtest, „noch einer“? Wir sprachen über das Haus, das ich mir bauen will. Wolltest du damit sagen, hier wird schon zu viel gebaut?“
    „Genau das.“
    „Ach, komm. Wo denn?“
    „Dann schau dich mal um in den nächsten Tagen. Du wirst dein blaues Wunder erleben, mein Lieber. Magali ist wach geküsst worden, wie Dornröschen, du weißt schon.“
    Philipps Antwort kam zögernd. „Ja, gut, als ich vom Hafen kam, hab ich das eine oder andere neue Haus gesehen, aber was soll’s? Ist doch völlig normal, oder?“
    Desirees heiseres, dunkles Lachen erfüllte die Dunkelheit. „Du Schafskopf, ich meine doch nicht die paar Häuser, die jemand baut, weil die Familie größer wird

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