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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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diesem Moment öffnete sich die Tür, und Russell stürmte heraus.
    Als sie seine zornige Miene sah, fragte sie widerstrebend: »Hat er nein gesagt?«
    »Er hat nein gesagt«, antwortete Russell gepresst. »Er hat absolut nein gesagt!«
    Corinne packte seinen Arm. »Das verstehe ich nicht. Hast du ihm nicht all das gesagt, was ich dir eingeimpft hatte?«
    »Doch.«
    »Hast du dich auch gegen ihn zur Wehr gesetzt?«
    »ja, Corinne. Ja!«
    »Warum dann das?« fragte sie verwirrt.
    »Er hat gesagt, er hätte mich durchschaut«, erwiderte Russell verzagt. »Mein Gott, wenn er wüsste!«
    »Wenn er was wüsste? Wovon redest du?«
    »Das spielt jetzt keine Rolle, Corinne. Er hat uns monatelang verfolgen lassen. Er war durch nichts dazu zu bringen, mir Glauben zu schenken. Ich bin nicht der rückgratlose Narr, der zu sein er mich beschuldigt.«
    »Russell!«
    »Ich möchte jetzt nicht darüber reden. Ich treffe dich später in der geschlossenen Gesellschaft.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ er das Haus.
    Corinne blieb wie angewurzelt mitten auf dem Flur stehen. Sie mochte Russell wirklich. Er war der weitaus schönste Mann, den sie je gesehen hatte, obwohl er ein wenig zu dürr war und einen Bart trug, der ihre empfindliche Haut reizte. Doch Russell war nachgiebig und bereit, sich ihren Wünschen zu beugen. Außerdem passten sie gut in der Größe zusammen. Und sie hatten zahlreiche gemeinsame Gelüste. Vor allem teilten sie beide Corinnes einziges Laster: das Glücksspiel. Sie wußte zwar nicht allzuviel über Russell, aber er musste reich sein, da er es sich andernfalls nicht hätte leisten können, fast jede Nacht an einem Spieltisch zu verbringen. Somit brauchte sie sich keine Gedanken darüber zu machen, ob er möglicherweise hinter dem Geld her war, das sie bei ihrer Heirat erben würde.
    Es war einfach nicht gerecht. Im Laufe des letzten Jahres hatte ihr Vater sich von einem liebevollen, toleranten Mann, den sie immer angebetet hatte, in einen halsstarrigen Tyrannen verwandelt. Er versuchte, ihre gesamten Pläne zu hintertreiben.
    Corinne, die schon immer recht launisch gewesen war, wurde rasend wütend. Sie marschierte in das Arbeitszimmer ihres Vaters und starrte ihn über seinen breiten Schreibtisch hinweg an.
    »Was willst du eigentlich noch alles gegen mich tun?« fragte sie mit lauter Stimme, ohne sich darum zu scheren, wer sie hören konnte.
    »Pass mal auf, Cori, mein Schätzchen«, begann Samuel Barrows in versöhnlichem Tonfall, »ich wußte, dass du dich ärgern würdest, aber dazu besteht kein Anlass.«
    »Kein Anlass?« Sie fing an, vor seinem Schreibtisch auf und ab zu gehen. »Als du William abgelehnt hast, dachte ich noch, du hättest eine gute Erklärung parat. Als du dich geweigert hast, Charles' Antrag zu akzeptieren, glaubte ich, du seist vorsichtig. Schließlich war Charles nur Vizepräsident einer Bank, und obwohl seine Familie von guter Herkunft und nicht unvermögend war, konnte sie sich nicht mit unserer Familie oder mit dem Vermögen, das ich erben werde, messen.« Sie sah ihn wieder an. »Doch wie konntest du Russell zurückweisen?«
    »Er ist kein Mann für dich, Cori.«
    »Wie willst du das beurteilen? Er ist der Mann, den ich heiraten will. Du hast mich gelehrt, mich um das zu bemühen, was ich haben will.«
    »Ich hätte dich ein besseres Urteilsvermögen lehren sollen«, erwiderte Samuel und senkte seinen Blick. »Dafür, dass du ein Mädchen bist, habe ich dir zu viele Freiheiten gelassen. Nur ein starker Mann kann mit dir fertig werden.«
    Ihre Smaragdaugen funkelten. »Ich will aber keinen starken Mann. Mit einem solchen Mann habe ich mein bisheriges Leben verbracht. Mit dir! Unsere Machtkämpfe waren eine Herausforderung, aber ich möchte den Rest meines Lebens in Frieden verbringen.«
    »Du meinst, dass alles so kommen soll, wie du es willst, ganz gleich, ob dein Urteilsvermögen geschult ist oder nicht?«
    »Ich möchte mein Leben selbst in die Hand nehmen. Ist das wirklich zuviel verlangt?« fragte sie.
    Samuel begegnete ihrem kalten Blick. »Mädchen, im Laufe des letzten Jahres hast du zur Genüge bewiesen, dass du nicht weise genug bist, um dein Leben selbst in die Hand nehmen zu können.«
    Corinne wollte eben eine heftige Erwiderung ausstoßen, als ihr einfiel, dass Russell gesagt hatte, ihr Vater hätte sie beide verfolgen lassen. Also wußte er, dass sie spielte, obwohl sie sich solche Mühe gemacht hatte, es geheimzuhalten, wohin sie ihr großzügig bemessenes

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