Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)

mit grünem Pfeffer und Kalbsschnitzel. Oh, und als Vorspeise bitte den lauwarmen Ziegenkäse auf Brioches.”
    “Nie wieder werden wir gemeinsam zu Abend essen.” Valérie lächelte ihn traurig an.
    “Sag niemals nie”, erwiderte Oscar sanft. “Unsere Erinnerungen kann uns niemand nehmen. Und lass uns noch eine weitere hinzufügen, bis wir uns wiedersehen.”
    Er führte sie zu dem großen Bett, in dem sie sich so stürmisch geliebt hatten. Valérie schlüpfte aus ihren Schuhen, ließ sich niedersinken und erwiderte seinen Kuss, während er sie an sich zog. Sie rollten auf dem Bett herum, spürten den warmen Körper des anderen.
    “Ob wir füreinander bestimmt sind, so perfekt, wie wir zusammenpassen?”, flüsterte Oscar. Dann klopfte es an der Tür. Rasch unterzeichnete Oscar die Quittung des Zimmerservice und kehrte zurück zum Bett.
    “Wo waren wir stehen geblieben?”, fragte Valérie unschuldig.
    “Hier, bei uns”, erwiderte Oscar leise.
    Sie liebten sich zum letzten Mal, erst sanft, dann mit wachsender Leidenschaft. Stöhnend genoss Valérie seine sinnlichen Zärtlichkeiten, gab sich der Lust hin, als er ihre Nippel leckte und daran saugte. Bei aller Wonne hatte ihr Liebesspiel auch etwas Leichtes – sie wussten beide nie, wohin es sie mit der nächsten Bewegung, dem nächsten Streicheln und dem nächsten Kuss brachte.
    Als ihre Erregung übermächtig wurde, zog Valérie ihn auf sich. Er nahm sie, stieß in sie hinein und versank in ihr, bis sie beide von den Wellen eines befreienden Orgasmus hinweggetragen wurden.
    Als es vorbei war, öffnete Oscar den Chateau Margaux und brachte zwei Gläser zum Bett, wo Valérie nackt inmitten der zerwühlten Laken lag.
    “Auf uns”, sagte er und goss den Wein ein. “Auf uns …und auf unseren kleinen Urlaub fern der Realität … und auf kleine Geheimnisse. Auf Bed & Breakfast der besonderen Art.”
    Sie stießen an und küssten sich.

JEDER URLAUB HAT EIN ENDE
    A ls Philippe mit den Kindern nach Paris zurückkehrte, schienen sie glücklich zu sein, dass die Familie wieder komplett war. Die Kinder hatten gute Farbe und waren ausgeruht, und auch Philippe wirkte entspannt, obwohl er eine Woche bei seinen Eltern verbracht hatte. Wenn seine Frau und seine Kinder glücklich waren, war er es auch. Die gebräunten Gesichter der Kleinen erinnerten ihn daran, dass es eine gute Woche gewesen war, und er freute sich, dass sich auch Valérie von dem Alltagsstress erholt hatte.
    Sie dagegen fühlte sich ein bisschen deprimiert, wie es oft der Fall ist, wenn ein herrlicher Urlaub zu Ende gegangen war. Zugleich war da jedoch die Erleichterung, in ihre gewohnte Umgebung zurückzukehren: die Kinder, der unvermeidliche Radau, Philippe – diese Menschen machten ihr Leben aus.
    Sie nahm seine große, dünne Gestalt wahr, entdeckte zum ersten Mal, dass er einen kleinen Bauch hatte und anfing, ein bisschen gebückt zu gehen. Sie sprach nicht viel darüber, was sie in den letzten Tagen getan hatte, sagte nur, dass eigentlich nichts passiert sei.
    “Ich habe mich ein bisschen entspannt”, erklärte sie Philippe. “Es war ein kleiner Urlaub vom Alltag. Ich glaube, auf Englisch würde man es Bed & Breakfast der besonderen Art nennen.”
    – ENDE –