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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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nicht!«
    Percy lachte ebenfalls und schloss den Zwinger auf. »Jim möchte seine neue Freundin jeden Tag besuchen. Aber wohnen wird er nach wie vor bei mir.«
    Der Labrador stürmte schwanzwedelnd auf die Knochenbande zu und bellte in Richtung Schloss.
    »Sag ich doch die ganze Zeit«, meinte John. »Wir müssen langsam wirklich zurück, sonst verpassen wir noch die Party.«
    »Du meinst wohl eher das Buffet«, sagte Claire und klopfte ihrem Cousin auf die Schulter.
    Eine halbe Stunde später war Percy gerade dabei, seinen obersten Hemdknopf zu schließen, als sich die Tür leise öffnete und Claire in sein Zimmer trat. Sie sah so hübsch aus wie noch nie.
    »Glotz nicht so«, sagte sie zu Percy, der sofort rot wurde und mit niedergeschlagenen Augen weiter an seinem Knopf herumfummelte. »Ich wollte nicht, dass Gack und Gock die Einzigen sind, die beim Silvesterball groß rauskommen. Hast du deinen Schlips diesmal binden können?«
    Percy schüttelte den Kopf. »So weit bin ich noch nicht.«
    »Ich mache das schon«, meinte Claire und nahm die Krawatte vom Bett. Dann band sie, ohne hinzusehen, einen Knoten in den dunkelroten Seidenstoff und legte Percy den Schlips um den Hals, was ein wenig so aussah, als würde ein besonders guter Sportler eine Medaille erhalten.
    »Ich wollte dich noch etwas fragen«, flüsterte Claire. »Die anderen sollen es nicht mitbekommen.«
    »Was denn?«, brachte Percy mit brüchiger Stimme hervor.
    Claire legte den Kopf schief und sah ihm direkt in die Augen. »Ist diese
Stimme
wirklich nicht mehr in deinem Kopf?«
    Percy spürte ein eigenartiges Stechen im Bauch. »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht«, sagte er langsam. »Ich habe sie ja schon nicht mehr gehört, seit ihr mir im Leuchtturm auf den Kopf geschlagen habt … Aber als mir Allan im Keller den
Flammenden Stein
gegen die Stirn gedrückt hat, da kam es mir tatsächlich so vor, als würde etwas aus mir herausgesaugt werden.«
    »Aber wie konnte Onkel Allan sich so plötzlich daran erinnern, was er zu tun hatte?«, hakte Claire nach.
    »Das wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben.« Percy runzelte die Stirn. »Vielleicht wusste er instinktiv, wie man den
Flammenden Stein
benutzt. Genauso wie er wusste, dass er sich nach Dr. Uides verunglücktem Anschlag auf ihn irgendwie am Leben halten musste, weil er noch gebraucht wurde …«
    Percy rieb sich über seine Stirn und über das Brandmal, das ihn für den Rest seines Lebens an Allan Darkmoor erinnern würde. Er hatte einen Kloß im Hals.
    »Das war’s, was ich wissen wollte«, sagte Claire.
    Percy starrte auf seine Schuhe.
    Claire sah ihn mit funkelnden Augen an. »Was schaust du denn so belämmert?«, fragte sie.
    »Ich … ich weiß nicht«, stotterte Percy. »War es das, was die anderen nicht mitbekommen sollten?«
    »Nein«, meinte Claire. »Ich wollte dich außerdem fragen, ob du vorhast, heute deinen Tanz mit mir einzulösen.« Sie wartete einige Sekunden. Dann fügte sie hinzu: »Muss dir nicht peinlich sein!«
    Drei Minuten später stieg Percy mit Claire die große Treppe in das Erdgeschoss des Schlosses hinunter.
    Der riesige Speisesaal war über und über mit Girlanden und Bändern geschmückt. In den Mündern der ausgestopften Tiere an den Wänden steckten bunte Fähnchen, sodass es aussah, als wären sie Zuschauer einer lustigen Parade. Und die eifrig umherlaufenden Schlossbewohner standen ihnen in nichts nach. Alle trugen farbige Hütchen und Kränze aus Stoffblumen um den Hals, die Percy an die Fotografie einer Südseekulisse erinnerten, die ihm seine Mutter einmal in einem ihrer Magazine gezeigt hatte.
    Während Percy kurz darauf zusammen mit Claire, Linda und John vor dem Buffet stand und auf das Ende von Onkel Cedrics Ansprache wartete, ließ er seinen Blick über die versammelten Darkmoors und über ihre Gäste gleiten.
    Sein Vater sah so aus, als sei sein größtes Problem, ein Feuerzeug für seine Zigarre zu organisieren, und seine aufgeregte Mutter war damit beschäftigt, ihre Frisur zu ordnen. Lady Belleaires, die neben seinen Eltern stand, machte ganz und gar nicht den Eindruck, als würde sie das Schloss immer noch Hals über Kopf verlassen wollen. Tante Agatha schnipste gut gelaunt ihre Zigarettenkippen durch die Gegend, Onkel Monty schäkerte mit Fleur, und Jasper, der gerade die Feuerzangenbowle anzündete, ließ sich durch nichts anmerken, dass er in den letzten Tagen in der Verkleidung eines amerikanischen Detektivs durch die Gegend

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