Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
was ihre Freundin da tat. Sie ließen sich an der Stelle nieder, wo Sharra eben den Spaten einstecken wollte, und wirbelten mit ihren scharfen Klauen das Erdreich beiseite, daß der Staub nur so flog. Ehe sich Lessa, Sharra und Jaxom von ihrem Staunen erholten, hatten sie einen armlangen Tunnel gegraben.
    »Ruth? Könntest du uns vielleicht auch helfen?« rief Jaxom.
    Der weiße Drache verließ gehorsam seinen Platz in der Sonne und glitt zu Jaxom herüber. In seinen Augen war Neugier zu lesen.
    »Würde es dir etwas ausmachen, Löcher für uns zu graben, Ruth?«
    Wo? Hier? Ruth begab sich an eine Stelle links von den Echsen, die unbeirrt weiterbuddelten.
    »Das ist egal. Wir wo llen nur sehen, was sich unter dem Grashügel verbirgt.«
    Kaum hatten die anderen Drachenreiter gesehen, was Ruth machte, da riefen auch sie ihre Freunde zu Hilfe. Selbst Ramoth erklärte sich bereit, die Erde beiseitezuscharren.
    »Das gibt es doch nicht!« meinte Sharra kopfschüttelnd.
444
    »Drachen, die eine alte Siedlung ausgraben!«
    »Lessa war schließlich auch nicht zu stolz, eine Schaufel in die Hand zu nehmen.«
    »Aber wir sind Menschen …«
    Jaxom lachte über ihren ungläubigen Tonfall. »Du kennst eben nur die trägen Drachen aus dem Süden!« Er schlang ihr den Arm um die Taille und zog sie an sich. Sharra versteifte sich, und Jaxom schaute in Torics Richtung. »Er beobachtet uns gerade nicht – falls dir das Sorgen bereitet.«
    »Er nicht, aber seine Echsen!« Sie deutete zum Himmel. »Ich hatte mich schon gewundert, wo sie eigentlich waren.«
    Drei FeuerEchsen, eine Königin und zwei Bronzetiere, kreisten in langsamen Spiralen über Jaxom und Sharra.
    »Und wenn schon! Ich werde Meister Robinton persönlich zu unserem Fürsprecher machen …«
    »Toric hat andere Pläne für mich.«
    »Und du!« Plötzlich hatte er ein eiskaltes Gefühl im Magen.
    »Du weißt, was ich für dich empfinde. Deshalb kam ich nachts auch zum Strand herunter. Ich wollte dir meine Liebe beweisen, solange das möglich war …« Sharras Blick wirkte traurig.
    »Weshalb sollte er diese Verbindung denn ablehnen? Ruatha ist ein großer Besitz …« Jaxom ließ ihre Hände nicht los, obwohl er Sharras Widerstand spürte.
    »Er hält nicht viel von den jungen Männern aus dem Norden, Jaxom. Immerhin mußte er sich in den letzten drei Planetenumläufen mit Scharen von Jungbaronen herumplagen, die wirklich allerhand Geduld forderten.« Sharra seufzte. »Ich weiß, daß du nicht wie sie bist, aber Toric …«
    »Ich werde Toric beweisen, daß ich deiner würdig bin«, erklärte Jaxom mit Nachdruck. Er zog ihre Hände an seine Lippen.
    »Und ich werde offiziell um dich anhalten, über Lytol und Meister Robinton.
445
    Wenn du meine Gefährtin sein willst, Sharra …«
    »Das weißt du! Solange es mir möglich ist …«
    »Solange wir leben«, verbesserte er sie und umklammerte ihre Handgelenke so hart, daß sie zusammenzuckte.
    »Jaxom! Sharra!« Lessa war so beschäftigt gewesen, daß sie den leisen Wortwechsel gar nicht mitverfolgt hatte.
    Jaxom merkte, daß Sharra sich von ihm lösen wollte, aber er hatte beschlossen, Torics Arroganz zu trotzen. Er hielt Sharras Hand fest in seiner, als er sich der Weyrherrin von Benden zuwandte. »Kommt doch her! Ramoth ist auf etwas Hartes gestoßen. Stein scheint das nicht zu sein …«
    Sie erklommen den kleinen Erdhügel. Ramoth saß vor einem Graben und blinzelte in die Tiefe.
    »Dreh den Kopf etwas zur Seite, Ramoth, du verdeckst mir die Sicht!« sagte Lessa. »Hier, nimm meine Schaufel, Jaxom, und räume bitte das lose Erdreich weg!«
    Jaxom sprang in den Graben, der ihm bis über die Hüften reichte. »Harter Untergrund!« Er schlug mit dem Werkzeug-stiel dagegen, und das Material hallte dumpf wider. Jaxom schaufelte die Erdbrocken beiseite und kletterte dann nach oben, damit die anderen etwas sehen konnten.
    »F’lar, hierher! Wir haben etwas entdeckt!«
    »Wir auch!« hörten sie die triumphierende Antwort des Weyrführers.
    Eine gegenseitige Inspektion ergab, daß unter F’lars Hügel die gleiche harte Substanz zum Vorschein kam, nur daß sie ein bernsteinfarbenes Rechteck enthielt, das in die Wölbung eingepaßt war. Schließlich hob der Meisterschmied die muskelbepackten Arme und forderte mit seinem mächtigen Baß Ruhe. Das aufgeregte Durcheinander verstummte.
    »So verschwenden wir nur Zeit und Energie!« Toric klatschte herablassend Beifall und lachte. »Die Sache ist alles andere als komisch«, setzte

Weitere Kostenlose Bücher