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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Hände der Heilerin, die auf seinen Hüften lagen, sondern die Hände einer leidenschaftlichen Frau.
    Sie liebten sich in der weichen, warmen Dunkelheit und wußten, daß Ruth mit ihnen liebte und ihre Ekstase teilte.
436

XX.
    Am Vulkankegel und auf Ruatha,
    18.10.15 - 20.10.15
     
    Jaxom empfand eine seltsame Unruhe, wenn er die Ostflanke des Berges betrachtete, und so wählte er für Sharra, Ruth und sich einen Platz, an dem sie die Wand nicht im Blickfeld hatten. Die anderen fünf lagerten in einem lockeren Halbkreis um Ruth.
    Die siebzehn Echsen aus dem Norden – im letzten Moment hatten sich Sebell und Brekke der Gruppe angeschlossen –
    saßen auf Ruths Rücken. Je mehr abgerichtete Echsen, desto besser, hatte Meister Robinton erklärt, und ihnen auch noch Zair mitgegeben.
    Die Nachricht von dem archäologischen Fund auf dem Hochplateau hatte sich so blitzschnell über Pern verbreitet, daß selbst der Harfner verblüfft war. Jeder drängte danach, den Ort zu besichtigen. F’lar ließ dem Such-Team ausrichten, daß sie sich beeilen sollten, um nicht von einer Neugierigen-Schar überrollt zu werden.
    Sobald Ruth sich niedergelassen hatte, kamen die einheimischen Echsen in Schwärmen, angeführt von ihren Königinnen, und umflatterten den weißen Drachen, der sie mit einem leisen Summen begrüßte.
    Sie freuen sich über mein Kommen, erklärte Ruth. Und sie sind glücklich, daß wieder Menschen hier landen.
    »Frag sie, wann sie zum ersten Mal Menschen sahen!«
    Jaxom fing das Bild von vielen Drachen auf, die über der Bergschulter erschienen.
    »Das hatte ich nicht gemeint.«
    Ich weiß, entgegnete Ruth bedauernd. Ich versuche es noch einmal. Nicht die Zeit der Drachen, sondern lange vorher, ehe 437
    der Berg in Flammen aufging.
    Die Reaktion der FeuerEchsen war vorhersehbar – und entmutigend. Sie stoben hoch und vollführten wilde Lufttänze.
    Enttäuscht wandte sich Jaxom ab, doch im gleichen Moment hob Brekke die Hand. Ihre Miene verriet äußerste Konzentration. Er wartete, an Ruths Flanke gelehnt. Was mochte ihre Aufmerksamkeit geweckt haben? Auch Menolly, die dicht neben Jaxom saß, hatte mit einem Mal einen völlig starren Blick, der in weite Fernen gerichtet schien. Prinzeßchen auf ihrer Schulter hielt den Kopf schräg; in den Augen der Echse glommen rote Funken. Die fremden FeuerEchsen über ihnen vollführten wilde Kapriolen.
    Sie sehen den brennenden Berg, erklärte Ruth. Sie sehen Menschen auf der Flucht. Das Feuer verfolgt sie. Sie empfinden die gleiche Angst, die vor langer, langer Zeit herrschte. Es ist der Traum, der uns oft quälte …
    »Kannst du die Hügel erkennen – ehe sie von Asche überdeckt wurden?« In seiner Erregung sprach Jaxom laut.
    Ich sehe nur Menschen, die hierhin und dorthin fliehen. Nein, sie laufen auf … uns zu! Ruth hob den Kopf, als erwartete er, jeden Moment von einer Woge der Flüchtenden überrannt zu werden.
    »Auf uns zu – und wohin dann?«
    Zum Wasser hinunter? Ruth wirkte unsicher. Sein Blick schweifte zum fernen, unsichtbaren Meer.
    Sie erinnern sich nicht gern an den Berg.
    »Er flößt ihnen Angst ein wie der Rote Stern«, sagte Jaxom unbedacht. Im nächsten Moment stoben sämtliche Echsen ins Dazwischen.
    »Jetzt hast du’s geschafft, Jaxom!« meinte Piemur seufzend.
    »Man darf ihn nicht einmal erwähnen. Den Berg gerade noch, nicht aber den Roten Stern!«
    »Zweifelsohne gibt es Momente, die für immer im Gedächtnis unserer kleinen Freunde eingeprägt sind«, warf Sebell mit 438
    seiner dunklen, ruhigen Stimme ein. »Sobald sie sich daran erinnern, ist alles andere ausgelöscht.«
    »Gedanken-Assoziation«, meinte Brekke.
    »Was wir brauchen, ist ein Ort, der weniger schmerzhafte Erinnerungen weckt«, meinte Piemur.
    »Wichtiger ist wohl noch, daß wir versuchen, ihre Bilder richtig zu deuten.« Menolly wägte ihre Worte sorgfältig ab.
    »Ich habe etwas gesehen. Ja, das stimmt – es war nicht der Hauptkrater, der ausbrach, sondern …« Sie drehte sich um und deutete auf den kleinsten der drei Nebenkrater. »Der hier ist in unseren Träumen explodiert.«
    »Nein, es war der große Kegel«, widersprach Piemur und zeigte nach oben.
    »Du täuschst dich, Piemur«, erklärte Brekke ruhig, aber bestimmt. »Es muß der kleinste gewesen sein – in meinen Traumbildern ist die gesamte Ansicht des Berges nach links verschoben. Der große Krater liegt viel höher als der, von dem die Lava kam.«
    »Ja, genau!« rief Menolly aufgeregt. »Der Winkel ist

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